08.09.2013, 00:05
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Sagt der Kurs nicht auch, dass die wahre Wahrnehmung der Erkenntnis schon so nahe ist, fast zum verwechseln ähnlich?
Völlig korrekt. Aber ich habe die Frage von Thomas anders verstanden. Der Kurs zieht nun mal - im Gegensatz zu Advaita oder Zen - eine Trennlinie zwischen der WAHRHEIT und der Welt, und damit zwischen EINSGESINNTHEIT und Rechtgesinntheit. Auch die "Schöpfungsgeschichte" ist in der Kursversion eine andere.
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Ja, sicher, die Welt wird durch die WAHRHEIT verlassen. Doch wer ist es, der durch den Tod die Welt nicht verlassen kann?
Reinkarnation hin oder her, ist im Handbuch für Lehrer gut und einfühlsam beschrieben. Dort steht aber auch eindeutig:
Das einzige, was begriffen werden muss, ist jedoch, dass die Geburt nicht der Anfang und der Tod nicht das Ende ist.
Und wieder stellt sich die Frage: "An wen wendet sich der Kurs? Wen fordert er auf, die eine Entscheidung zu treffen?"
Ist es das individuelle "Ich", gekennzeichnet durch die spezifischen Persönlichkeitsmerkmale, auf die sich die Identifikation bezieht?
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Wie könnte der Kurs sonst sagen, dass dies ein Pflichtkurs ist, aber dass es jedem frei steht zu entscheiden, wann er gemacht wird?
Und das ist ein Beleg dafür, dass dieses "Ich" überlebt? Das wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Im Zen gibt es das schöne Koan "Zeig mir dein Gesicht, bevor deine Eltern waren". Mit Reinkarnation hat das rein gar nichts zu tun, im Gegenteil: es dient dazu, das "Ich" aufzulösen.
Neben der zeitgenössischen New Age Reinkarnation kenne ich ein paar andere Vorstellungen, wie die von Jakob Lorber: die Seele besteht aus Geistteilchen aus vergangenen Leben, vom Mineral ("Stein") über Pflanzen, Tiere bis zum Menschen. Zwei kluge Hunde ergeben einen dummen Menschen (ernsthaft, ist nicht von mir). Und beim Tod lösen sich die Teilchen wieder auf und formieren sich neu.
Wo ist in einer solchen Vorstellung Platz für ein individuelles Ich, das in einem späteren Leben den Kurs lernt?
Der Geist (mind) lernt den Kurs, in welcher gerade auftretenden Konstellation auch immer.
(07.09.2013, 21:22)René schrieb: Der Grund für die zarten Andeutungen, ist in meinen Augen der, dass das Hauptaugenmerk auf das Erlernen des Kurses gerichtet bleiben soll. Die Basis für alles Weitere.
Er ist erst der Anfang, wie ER selbst sagt.
Es ist die bewusstes Hervorheben der Essenz, die es zu erlernen gilt, um nicht weiteren Spekulationen und Träumerein, die dem Erlernen des Kurses nur im Weg stünden, Tür und Tor zu öffnen.
Das ist der Grund für den einleitenden Satz:
(07.09.2013, 16:10)Gregor schrieb: Und nun geht die fruchtlose Spekulation los: was passiert mit dem "ich" nach dem Tod?
Mir stellt sich daher die Frage: "Was ist hilfreich, was dient einfach nur der Spekulation als Zeitvertreib, was hindert mich, um meine Identifikation nicht aufgeben zu müssen?"
Habe gerade nichts anderes zu tun.
Gregor