Kapitel 1.I

[René]

Warum es mir so wichtig ist Jesus mit Gott gleichzusetzen?

Ich traue mich jetzt gar nicht mehr meine Gedanken zu äußern. Ich muß erst das Buch genauer lesen, und schreibe dann vielleicht etwas dazu.

Anne

Hallo Anne

Vielleicht – kam mir gestern in den Sinn - verspürst du Unbehagen und Verlustgefühle, weil du gerade dabei bist, die heimelige und gemütliche Einrichtung deines spirituellen Wohnzimmers rauszuschmeißen, dir aber nicht sicher bist, ob du das wirklich tun sollst. Deine Überzeugungen und Vorstellungen geraten ins schwanken und das erzeugt logischerweise Angst. Das ist ganz natürlich, wird aber vom Gefühl der Freiheit abgelöst, das sich einstellt, wenn du alle Vorstellungen loslassen kannst.
Vielleicht glaubst du auch, dass du deine Liebe zu Jesus verlieren könntest. Das Gefühl sich von GOTT zu entfernen, statt sich IHM zu nähern kenn ich...
Das Gefühl ist aber nur da, solange nicht ganz klar ist, dass es nur eine Vorstellung - ein Bild von IHM ist, das geliebt wird - ein kuscheliges Wohnzimmer sozusagen. Den Kurs unbedingt intellektuell verstehen zu wollen kommt vermutlich auch aus dem dringend Bedürfnis heraus, sich ein neues spirituelles Wohnzimmer einzurichten. Geht uns wohl allen so, solange der Schalter auf »Egomodus ist an« steht, während wir weitergehen, denk ich. Ist auch nicht schlimm, im Gegenteil, jeder braucht hier ein Dach über dem Kopf.

Dein innerer Weg wird ganz deinen Bedürfnissen angepasst um deine – sagen wir mal "Sehnsucht" - nicht zu zerbrechen. Denn sie ist der Motor, der dich vorantreibt. Hat man sich einmal für GOTT entschieden, kann man sich getrost IHM anvertrauen. Ich würde sagen: mach einfach weiter und lass dir wegen verwirrenden Deutungen, die am Anfang auftreten und dein Herz nicht erreichen, nicht die Schneid abkaufen.

René