Die Kursmethodik

[Gregor]

Freude - Leiden. Alle Gegenteile ergeben im Endeffekt ein Ganzes. Das soll die "Hölle" sein?

Da es keine Gegenteile sind, kann sich daraus auch kein Ganzes ergeben. Freude (also relative Freude, wir reden ja über die Welt) und Leiden unterscheiden sich nicht: beide beinhalten Angst. Sie bieten keine Wahlmöglichkeit. Die Reaktion auf die vermeintliche Wahlmöglichkeit, Leidvermeidung und hinter der Freude herhecheln (mein Partner, mein Haus, mein Auto, meine Karriere, ...) unterscheiden sich nicht.

Was soll das sonst sein als "Hölle"?

Rechtgesinntheit und Falschgesinntheit ergänzen sich nicht zu einem Ganzen. Sowenig, wie Licht und Dunkelheit ein Ganzes bilden. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. Ein winziger Lichtstrahl läßt die Dunkelheit verschwinden. Beide können sich also noch nicht einmal begegnen, sind aber auch noch nicht einmal "entweder - oder".

Es scheint mir wenig hilfreich, aus Gegensätzen (die noch nicht einmal Gegensätze sind, dafür ist "gleiche Augenhöhe" erforderlich) ein Ganzes zu konstruieren. Das ist nur der Versuch, dem Wertlosen immer wieder einen Wert zu geben.

Gregor

[Inge]

Da es keine Gegenteile sind, kann sich daraus auch kein Ganzes ergeben. Freude (also relative Freude, wir reden ja über die Welt) und Leiden unterscheiden sich nicht: beide beinhalten Angst. Sie bieten keine Wahlmöglichkeit. Die Reaktion auf die vermeintliche Wahlmöglichkeit, Leidvermeidung und hinter der Freude herhecheln (mein Partner, mein Haus, mein Auto, meine Karriere, ...) unterscheiden sich nicht.
Was soll das sonst sein als "Hölle"?
Rechtgesinntheit und Falschgesinntheit ergänzen sich nicht zu einem Ganzen. Sowenig, wie Licht und Dunkelheit ein Ganzes bilden. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. Ein winziger Lichtstrahl läßt die Dunkelheit verschwinden. Beide können sich also noch nicht einmal begegnen, sind aber auch noch nicht einmal "entweder - oder".
Es scheint mir wenig hilfreich, aus Gegensätzen (die noch nicht einmal Gegensätze sind, dafür ist "gleiche Augenhöhe" erforderlich) ein Ganzes zu konstruieren. Das ist nur der Versuch, dem Wertlosen immer wieder einen Wert zu geben.

Danke für die Aufklärung, Gregor.
Da hab ich ja mal wieder schwer ins Blaue gedacht -- also haushoch daneben. Sollte wohl die Denkerei einstellen (falls das ginge), da ja nix G'scheits dabei herauszukommen scheint......

[Hans]

Freude - Leiden. Alle Gegenteile ergeben im Endeffekt ein Ganzes. Das soll die "Hölle" sein?

Da es keine Gegenteile sind, kann sich daraus auch kein Ganzes ergeben. Freude (also relative Freude, wir reden ja über die Welt) und Leiden unterscheiden sich nicht: beide beinhalten Angst. Sie bieten keine Wahlmöglichkeit. Die Reaktion auf die vermeintliche Wahlmöglichkeit, Leidvermeidung und hinter der Freude herhecheln (mein Partner, mein Haus, mein Auto, meine Karriere, ...) unterscheiden sich nicht.

Was soll das sonst sein als "Hölle"?

Rechtgesinntheit und Falschgesinntheit ergänzen sich nicht zu einem Ganzen. Sowenig, wie Licht und Dunkelheit ein Ganzes bilden. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. Ein winziger Lichtstrahl läßt die Dunkelheit verschwinden. Beide können sich also noch nicht einmal begegnen, sind aber auch noch nicht einmal "entweder - oder".

Es scheint mir wenig hilfreich, aus Gegensätzen (die noch nicht einmal Gegensätze sind, dafür ist "gleiche Augenhöhe" erforderlich) ein Ganzes zu konstruieren. Das ist nur der Versuch, dem Wertlosen immer wieder einen Wert zu geben.

Gregor

Wobei es ja leicht ist (ich darf mal abschweifen), diesen Begriff der Wertlosigkeit wiederum falsch zu verstehen – im Sinne einer abwertenden Beurteilung nämlich, die die Welt als irgendwie 'schlecht' einstuft. Dann läßt sich der Kurs auch gut dafür benutzen, die Welt zu kritisieren und ständig mit dem Finger auf die Dinge zu zeigen, die 'falsch' laufen.
Je mehr ich erleuchtet bin in Bezug darauf, wie das Ego funktioniert, desto mehr 'verstehe' ich den Wahnsinn um mich herum. Die Verlogenheit der Menschen, das gegenseitige Manipulieren und Ausbeuten, das sich hinter freundlichen Gesichtern verbirgt, Korruption und Business auf allen Ebenen.
Manchmal bin ich auch regelrecht erschrocken, wie innerlich haltlos sich Menschen um ihre physische Gesundheit sorgen. Sie haben nichts als ihren Körper und sind nichts anderes – also können sie dies nicht als 'wertlos' ansehen.
Bei einer schweren physischen Erkrankung neige ich dazu, ein Schwindenmachen der Symptome als vorrangig zu betrachten. Wenn ich also denke, dass mein Bedürfnis ein 'gesunder' Körper ist, dann ist die Welt alles andere als wertlos. Dann 'will' ich das Problem und nicht die Antwort.

Aber die Probleme dieser Welt haben kein Ende; ist eines gelöst, melden sich 152.340 neue.

Wertlosigkeit bedeutet 'nur', das die Welt neutral ist, von sich aus bedeutungslos.

Hans

[Thomas]

Es scheint mir wenig hilfreich, aus Gegensätzen (die noch nicht einmal Gegensätze sind, dafür ist "gleiche Augenhöhe" erforderlich) ein Ganzes zu konstruieren. Das ist nur der Versuch, dem Wertlosen immer wieder einen Wert zu geben.

Für mich gehörte es immer zum Non-Dualismus, Gegensätze als eins, also als voneinander abhängig zu sehen. Stimmt ja auch für alles Relative in der Erscheinungswelt. Aber diese Logik stößt an ihre Grenzen, wenn man Begriffe wie Gott, Himmel, Absolutes usw. auch relativieren will. Non-Dualität ist nicht relativ zur Dualität.....

[Gregor]

Wie erlebst du SEINE Antwort?
Wie schenkst du der Welt SEINE Worte?
Worin unterscheiden sich SEINE Worte von deinen Worten, wenn du SEINE STIMME hörst?

Bei Blättern durch dieses Thema blieb ich bei diesen "Wie"-Fragen hängen. Ich hatte das seinerzeit recht kurz und schmerzlos beantwortet und fragte mich, warum eigentlich?

"Wie"-Fragen dieser Art kann ich einfach nicht beantworten - weil es gar kein "Wie" gibt. Dieses "Wie" ist immer Ausdruck eines Gegensatzes, einer Spaltung, eines Problems. Zunächst mache ich mir ein Problem, und dann suche ich nach einer Lösung, einem "Wie". Das Problem gerät dabei in Vergessenheit, im Vordergrund steht die Suche nach der "Lösung". Auf diese "Wie"-Fragen gibt es in der spirituellen "Szene" tausende von Antworten, von tausenden von Lehrern, Gurus, Sachverständigen. Und regelmäßig wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, es tauchen neue Antworten auf. Alle diese "Antworten" sind Nonsens. Durch die Bank. Weil gar kein "Wie" existiert. Also löst auch keine "Antwort" das Problem - da es auch nicht existiert, denn es ist selbst gemacht, also kein "echtes" Problem.

Sinnvoller scheint es daher zu sein, sich auf das selbst gemachte Problem zu konzentrieren, statt einer Lösung hinterher zu jagen. Denn diese Suche ist das eigentliche Problem.

Daher kann man diese Fragen auch nur selbst für sich beantworten. Oder man kann mit so typischen Zen-Antworten wie "Der Bambus im Garten" oder "Trink deinen Tee" etwas anfangen.

Wenn also wieder mal die Frage auftaucht "Wie werde ich erlöst/erleuchtet, wie erwache ich aus dem Traum, wie fühlt sich dass an?", ...

Gregor

[Michaela]

angesichts der kürzlichen Diskussion (Lektion 25) wollte ich ich diesen Beitrag von Gregor noch mal hochschieben.
Ich bin begeistert einerseits und fassungslos, mit welcher Vehemenz ich aber dran festhalten will, dass ich DOCH was tun muss und dass die Befreiung eben nicht da ist, sobald es mich danach verlangt - was ja eigentlich mindestens immer dann ist, wenn mich was ärgert, wenn ich grolle usw.

[MichaelaMM]

Für den sog. gespaltenen Geist scheint nix interessanter zu sein, als irgendwelche abstrusen Geschichten zu erfinden oder ihnen zuzuhören, Fragen zu stellen, die in sich bekloppt sind, Theorien zu entwickeln oder ihnen nachzugehen, die sich zwar spannend anhören, aber ins nichts führen, sprich, zu immer neuen Fragen.
Der menschliche Geist scheint immensen Spass an Spekulationen zu haben– und, wie ich finde, ich mag unrecht haben, Religion und Philosophie, sind ja auch Spekulationen.
Wie ich da drauf komme?
Ich bin mal wieder an der uralten Frage hängen geblieben: gibt es sowas wie Geist? Was soll das sein? Und wie M. R.- Tesch sagte: ohne Glauben an den Geist hat Kurs in Wundern überhaupt keinen Sinn.
Und immer wieder ist da die Überzeugung: aber ich glaub doch gar nicht, dass es „Geist“ gibt. Zwar weiß ich auch sonst nix, aber sowas wie: hier Materie – dort Geist, nein, glaub ich nicht.
Hab ich mich als Kind gefragt, ob es sowas wie Geist gibt? Nö! Das ist mir erst in den Sinn gekommen, als ich mit Religion in Berührung gekommen bin. Und zwar mit der religiösen „Unterweisung“ im Elternhaus und Schule und was ich so beobachtet habe, wobei mir völlig unverständlich war, was das soll – bis zu meinem 12. Lebensjahr etwa. Als meine Oma mit mir gebetet hat: „ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein“, hab ich das absolut nicht in Frage gestellt. Daran habe ich in dem Sinne auch nicht „geglaubt“. Weil glauben für mich jetzt als „großer“ Mensch schon was mit Zweifeln zu tun hat. Ich hab an den Worten meiner Oma NICHT gezweifelt. Ich hätte aber wahrscheinlich auch nicht dran gezweifelt, wenn sie mit mir gebetet hätte, „…..wohnen, als meine Mizzi (Lieblingkatze) allein“.
Mit dem begrenzten Mitteln des Verstandes herausfinden zu wollen, ob es sowas wie Geist gibt – und ich grase da regelmäßig die zeitgenössischen Philosophen, wie Mediziner und Wissenschaftler ab,- kann niemals gelingen.
Gleichzeitig ertappe ich mich dabei, wie ich begeistert von neuen Theorien (besonders der Physiker und Mathematiker) bin. Ich vermag da voll mitzugehen.
Nur um dann zamm zu fallen- schließlich habe ich eine, wenn auch schlampige, weil so voller Widerstand – Kurs“schulung“ gemacht - und zu sagen: toll, aber SO ist es nicht, das spür ich bis ins sog. Mark, das brauche ich gar nicht mehr weiter zu verfolgen. .
Und jedesmal bin ich – immer noch – enttäuscht. Wie wenn mir ein Spielzeug weggenommen wird (dieses Bild wird auch im Kurs erwähnt) Manchmal, wenn mich was sehr vom Hocker gerissen hat, bin ich schwer enttäuscht. Manchmal muss ich sogar lachen, aber als glücklichen Schüler würde ich mich nicht einstufen.

[Gregor]

... und welchen Sinn soll die Frage: "Gibt es Geist?" ergeben? Da die Antwort darauf unerheblich ist, was soll dann die Frage bringen?

Klar, das hat einen gewissen Unterhaltungswert, genauso wie die Theorien der Physiker und Mathematiker. Mich interessiert zum Beispiel eine akzeptable Deutung zum Zusammenbruch der Wellenfunktion und warum es im Makrobereich keine Superposition gibt, aber deshalb schlafe ich nicht unruhig und mache daran auch nicht fest, ob nun der Kurs für mich akzeptabel ist oder nicht.

Und ich weiß auch nicht, warum man an so etwas wie Geist glauben muss, um Kursschüler zu sein. Als Wapnick-Schüler, ja, da könnte so etwas notwendig sein (alleine, um seine Diagramme zu verstehen), aber als Kursschüler?

Gregor

[Gast]

... und welchen Sinn soll die Frage: "Gibt es Geist?" ergeben? Da die Antwort darauf unerheblich ist, was soll dann die Frage bringen?

Klar, das hat einen gewissen Unterhaltungswert, genauso wie die Theorien der Physiker und Mathematiker. Mich interessiert zum Beispiel eine akzeptable Deutung zum Zusammenbruch der Wellenfunktion und warum es im Makrobereich keine Superposition gibt, aber deshalb schlafe ich nicht unruhig und mache daran auch nicht fest, ob nun der Kurs für mich akzeptabel ist oder nicht.

Und ich weiß auch nicht, warum man an so etwas wie Geist glauben muss, um Kursschüler zu sein. Als Wapnick-Schüler, ja, da könnte so etwas notwendig sein (alleine, um seine Diagramme zu verstehen), aber als Kursschüler?

Gregor

... um seine Diagramme zu verstehen

 
Hm, ja, das ist mal ein anderer, frischer Ansatz. Ich könnte es, wacklig zwar und ganz schön misstrauisch, so angehen.
Immerhin kommt das Wort Geist viele Tausende Male im Kurs vor, Gregor. Groß und klein geschrieben....

[Zeitweise]

... und welchen Sinn soll die Frage: "Gibt es Geist?" ergeben? Da die Antwort darauf unerheblich ist, was soll dann die Frage bringen?

Klar, das hat einen gewissen Unterhaltungswert, genauso wie die Theorien der Physiker und Mathematiker. Mich interessiert zum Beispiel eine akzeptable Deutung zum Zusammenbruch der Wellenfunktion und warum es im Makrobereich keine Superposition gibt, aber deshalb schlafe ich nicht unruhig und mache daran auch nicht fest, ob nun der Kurs für mich akzeptabel ist oder nicht.

Und ich weiß auch nicht, warum man an so etwas wie Geist glauben muss, um Kursschüler zu sein. Als Wapnick-Schüler, ja, da könnte so etwas notwendig sein (alleine, um seine Diagramme zu verstehen), aber als Kursschüler?

Gregor

Wird von mir im Kurs mehr verlangt, als die Lektionen zu machen?
Ja. Ich sollte auch das Textbuch lesen.