Grundlos glücklich

[Kristina]

Wenn Dein Mann im Frieden mit sich ist,.....ist es denn ein Frieden den Du Dir auch wünschst? Also das Ziel des Kurses ist innerer Frieden und Glück. Wer ist denn da näher dran von euch?
Was sind denn Deine Ziele?
lG

[Gast]

Hallo
Herzlichen Dank für Eure Antworten, Danke dass Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt. Das gibt mir die Gelenheit nachzudenken. Besonders die Antwort von Michael hat mich zum Nachdenken gebracht. "Ich liebe sie und sie liebt mich." hat mir besonders gefallen. Ja, bedingungslose Liebe wird wohl die Trennung für uns bedeuten. Ich sehe keinen anderen Weg. Schade.
Es ist keine einfache Zeit für mich. Es gibt mir aber Kraft, das zu lesen, was Ihr berichtet.
Herzlichen Dank

[Gregor]

mein Mann beschäftigt sich mit dem Thema seit zwei Jahren. Zu Weihnachten hat er mir das Buch von Katja geschenkt.
...
Ich möchte meinen Mann nicht beherrschen, er kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Ich sehe aber die Veränderungen, die er in den letzten zwei Jahren gemacht hat, totaler Rückzug aus der Familie, er war gar nicht anwesend auch wenn er da war. Er hat sich komplett von mir und der Familie distanziert. Ich finde schon, dass dieser Punkt in dem "Inneren Weg" den er geht zu finden ist.
Wir wollen uns jetzt trennen, nach 25 Jahren und 3 Kindern.

Es kann sicherlich sein, dass dein Mann den Kurs völlig in den falschen Hals bekommen hat und ihn fälschlicherweise als Rückzug interpretiert - aber ich glaube nicht daran. Du müsstest es wissen, oder redet ihr seit Jahren nicht miteinander? Und dieses "Wir wollen uns jetzt trennen" kommt sicherlich auch nicht plötzlich und unvermittelt, da wird es kommunizierte Gründe geben.

Der Kurs ist auch kein "Innerer Weg" im üblichen Sinne. Es gibt keine langwierigen Meditationsübungen, die dann schon mal zu dem Bedürfnis nach Rückzug führen können. Der Kurs findet mitten im Alltag ab. Und das zentrale Mittel der Übungspraxis ist "die Beziehung".

Dein Mann schenkt dir das Buch von Katja. Ihr wollt euch jetzt trennen. Da kann man eine Menge zwischen den Zeilen lesen. Auch die Tatsache, dass du spirituelle Wege für dich ausschließt, dies sogar "für nicht richtig" hältst, dein Mann aber zweifellos diesbezüglich einem Bedürfnis nachkommt, zeigt eine Diskrepanz in der Beziehung - insbesondere, wenn du schreibst "Wenn ich die Lebensgeschichten der "Ein Kurs in Wundern"-Leber so anschaue, dann ist da immger ganz viel Unbeständigkeit, Wechsel, Haltlosigkeit in der Kindheit oder Jungend zu finden." Sieht deutlich danach aus, dass ihr beide in einem Punkt nicht einig seid, der jedem von euch offenbar sehr wichtig ist. Daher bin ich von der Aussage "Ich möchte meinen Mann nicht beherrschen, er kann seine eigenen Entscheidungen treffen" nicht wirklich überzeugt.

Was möchtest du hier herausfinden? Wie du die Beziehung retten kannst? Oder wer Schuld daran hat, dass die Beziehung auseinander geht? Letzteres wirst du hier nicht finden. Und selbst wenn - was hättest du davon?

Beziehungen jedoch rettet man durch Kommunikation. Und durch ein paar andere Plattheiten wie Toleranz, Respekt, Gemeinsamkeiten, und und und. Und wenn man gemeinsam feststellt, dass man in wesentlichen Punkten nicht auf einen Nenner kommt, dann trennt man sich eben. Schuldzuweisungen sind da nicht erforderlich.

Gregor

[Gast]

Danke Gregor für Deine offenen Worte. Du hast Recht, wir haben in den letzen zwei Jahren funktioniert, nach außen und für die Kinder. Gemeinsame Aktivitäten, offene Gespräche gab es nicht. Das erste offene Gespräch gab es vor drei Wochen und war für mich der totale Schock. Ich habe vor zwei Jahren eine Mentaltrainerausbildung (Schwerpunkt Hypnose) gamacht und mich zum HPPsych weitergebildet und er ist seinen spirituellen Weg gegangen. Viel zu Spät habe ich begriffen, was da in Ihm los ist. ER ist seit ich Ihn kenne auf der Suche --> schwierige Kindheit, verstrickte Familiengeschicht mit "die Toten zählen in der Familie mehr als die Lebenden". Für mich sieht es so aus, als ob er diesen Kurs benutzt, um seine alten Traumata nicht anschauen zu müssen. Das macht Ihn in meinen Augen viel verschlossener und gefühlsärmer als ich in jemals zuvor gesehen habe. Es ist sehr schwer für mich, weil ich nicht seine Therapeutin bin sondern seine Partnerin und ihm so gerne helfen würde. Für mich gäbe es schnelle Wege um die Dinge anzuschauen, für Ihn gibt es den Kurs in Wundern. Das werde ich jetzt so akzeptieren. Und weil ich Ihn so sehr liebe werde ich Ihn diesen Weg gehen lassen. Er spürt nichts, deshalb ist für Ihn eine Trennung leichter. Er ist ja mit sich im Frieden durch den Kurs. Um auf Deine Frage zu antworten, ich bin ein Mensch, der gerne von anderen Menschen lernt. Wenn ich jetzt die Geschichten lese von funktionierenden Partnerschaften, auch wenn nur einer diesen Weg geht, dann ist das für mich eine Möglichkeit, diesen Weg somindest langfristig in Betracht zu ziehen. 
Deinen dritten Abschnitt mit "zwichen den Zeilen lesen" und  "in einem Punkt nicht einige" verstehe ich nicht. Was meinst Du damit?
Hier geht es nicht um Schuld. Es gibt keinen Schuldigen und auch keine Fehler. Nichts passiert zufällig, alles hat seinen Sinn im Leben. Ich bin meinem Mann dankbar für die vielen inspirierenden Dinge, die ich durch Ihn erfahren habe. Es ist eine schwere Zeit für mich. Wir reden viel miteinander, Streit gibt es nicht, wir kommunizieren offen und ehrlich und versuchen einen Weg zu finden der Ihm die Freiheit gibt den "Kurs in Wundern" so zu leben, dass es Ihm gut geht.Das ist nicht mein Weg, und ich will Ihn nicht mit Ihm gehen. Ich würde Ihn nur einengen vermutlich bedrängen und wäre unzufrieden. Ich habe Respekt, vermutlich fehlt es mir an Toleranz, daran werde ich arbeiten. Ich danke Euch Allen, die Ihr mich inspiriert und mir helft, meine wirren Gedanken zu ordnen. Danke Gregor

[Michael*]

Ja, bedingungslose Liebe wird wohl die Trennung für uns bedeuten. Ich sehe keinen anderen Weg. Schade.

Da sagst du eigentlich etwas sehr Trauriges, aber etwas, das für uns alle erst mal zutrifft: Der Gedanke einer „bedingungslosen Liebe“ hat uns abgestoßen, weil wir Angst vor ihm haben. Er scheint alles, was wir „lieben“, in Frage zu stellen und eine „normale Beziehung“ unmöglich zu machen. Er kann nur "Trennung" bedeuten.

Dabei, wenn man sich dann wirklich auf auf diesen Gedanken einlässt, sieht er alles nur in einem anderen Licht, und unsere „normalen“ Beziehung werden erst jetzt natürlich, weil wirklich liebevoll. Das kann praktisch sogar tatsächlich mal bedeuten, dass man sich äußerlich „trennt“, aber man bleibt dabei in Liebe zum anderen, also: ungetrennt von ihm.

Und andererseits muss es natürlich keine äußerliche Trennung bedeuten. Bei mir z.B. ist es so, dass die Akzeptanz der „eigentlichen“, großen, bedingungslosen LIEBE mein „Ja“ zu meiner Frau erst eindeutig hat werden lassen. Und das schließt in diesem speziellen Fall die innere Sicherheit mit ein, dass ich mit ihr zusammen hier mein Dasein in dieser Welt verbringen will und werde. Und das auch dann, falls sie mir eines Tages mal das Kursbuch um die Ohren haut.

Mir scheint, wenn ich das so sagen darf, dass es für dich schon eine „Tatsache“ ist, dass an eine „bedingungslose Liebe“ zu glauben ein Absondern vom anderen bedeuten muss.
Lass doch einfach mal einen kleinen Zweifel daran zu. Und vielleicht hat auch dein Mann neben seiner Sehnsucht danach auch noch - wie wir alle - Angst vor dieser Bedingungslosigkeit. Einander die Angst zu nehmen statt sie zu schüren ist aus dem kleinen Erfahrungsschatz, den ich dazu beisteuern kann, das Befreiendste, was es gibt. Es macht wirklich froh. Dazu muss man manchmal für einen Moment ein bisschen Angst aushalten, weil man sie nicht gleich wieder wie gewohnt von sich abweist und dem anderen einjagt, damit sie weg ist - aber am Ende ist ein Mehr an Kraft und an Liebe da für beide. 


Noch mal alles Gute für dich und euch, Michael

[Gast]

Mir fällt gerade ein,wie Nähe zu einem autistischen Jungen hergestellt wurde. Indem wir auf seine Ebene gegangen sind und ihm alles nachgemacht haben,konnte er sich "weiterbewegen" und entwickeln. Also dieses "Spiegeln aus Liebe" bringt ziemliche Dynamik in eine Beziehung. Und Gottes Liebe ist doch in erster Linie kreativ, schöpferisch. Und Frieden,der den Verstand übersteigt (;

[Thomas]

Hallo "Gast",

Ich habe meine Zweifel, dass wenn jemand innerlich für sich diese Überzeugungen lebt, damit Zeit verbringt und es dem Parnter verheimlicht (du schreibst man muss darüber kein Wort verlauten ) keine tiefe Vertrauensbasis herrschen kann.

Na, an ein "Verheimlichen" habe ich nicht gedacht . Man muss es nur nicht ständig im Munde führen. Wenn dann tiefergehende Gespräche aufkommen, kann und sollte natürlich keiner seine ehrliche Sicht auf die Dinge unterdrücken. Aber warum sollte man in allen Dingen vollkommen einer Meinung sein? Man kann sich auch auf die Gemeinsamkeiten fokussieren und nicht auf die vermeintlichen Unterschiede. Ich versuche das immer so zu handhaben, dass ich nach Gemeinsamkeiten suche und den anderen dort lasse, wo wir uns unterscheiden. Das gelingt aber nur, wenn man offen ist und nicht verbissen an den eigenen Überzeugungen klebt.

Ich möchte meinen Mann nicht beherrschen, er kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Ich sehe aber die Veränderungen, die er in den letzten zwei Jahren gemacht hat, totaler Rückzug aus der Familie, er war gar nicht anwesend auch wenn er da war. Er hat sich komplett von mir und der Familie distanziert. Ich finde schon, dass dieser Punkt in dem "Inneren Weg" den er geht zu finden ist.

Auch wenn das so sein sollte - es hat seinen Grund. Und der steckt nicht in dem dicken blauen Buch oder in einem anderen Buch zum Kurs, sondern in euch beiden selbst und in eurer Beziehung zueinander. Wenn dein Mann nicht auf den Kurs gestoßen wäre, hätte er etwas anderes gefunden. Wenn sich ein Partner in einer Beziehung zurückzieht, hat es immer auch mit dem anderen zu tun. Ohne da irgendeine Schuld hin - und her zu schieben. Mir scheint, dass Gregor ziemlich zielgenau ein paar wunde Punkte bei dir getroffen hat .....

Mir fällt noch auf, dass du über deinen Mann schreibst, er spüre nichts. Wie kannst du das wissen?

viele Grüße,
Thomas

[Gregor]

Wir reden viel miteinander, Streit gibt es nicht, wir kommunizieren offen und ehrlich und versuchen einen Weg zu finden der Ihm die Freiheit gibt den "Kurs in Wundern" so zu leben, dass es Ihm gut geht. Das ist nicht mein Weg, und ich will Ihn nicht mit Ihm gehen.

Bei deinem Hinweis auf die Mentaltrainerausbildung (Schwerpunkt Hypnose) musste ich lachen. Ich hatte mich letztes Jahr für ein paar Monate auf nicht-suggestive Hypnose eingelassen (hat ein Schweinegeld gekostet ) und dabei festgestellt, dass es hervorragend als Hilfsmittel zum Kurs passt - wenn man vom konzeptionellen Beiwerk mal absieht. Denn wenn du auf dem Weg des Kurses nicht irgendwann mit der Nase auf diese Traumata stößt und dir der üblichen Verdrängungsmechanismen bewusst wirst, trittst du nur auf der Stelle. Du stehst quasi vor der Wand, und statt zu lernen, dass es sich nur um eine Nebelwand handelt, suchst du irgendwo eine nicht existierende Lücke in einer vermeintlich undurchdringlichen Mauer. Dabei ist es unerheblich, ob du diese Traumata als erlernte Schutzmechanismen aus der Kindheit erklärst oder in den Kontext des Kurses einbettest.

Ihr beide zieht offensichtlich an ein und demselben Seil, aber leider nicht gegenseitig verstärkend und unterstützend, sondern konkurrierend.

Gregor

[Kristina]

Der Gast zwischen Michael und Thomas war ich. sorry.

[Michael*]

  Und Gottes Liebe ist doch in erster Linie kreativ, schöpferisch. Und Frieden,der den Verstand übersteigt (;

Gottes Liebe übersteigt den Verstand. Deshalb die Angst. Seine LIEBE wird von dem, der momentan vielleicht ruhiger ist, immer für die ganze Situation, also im Gegensatz zu allen psychologischen Heilmethoden auch für den Helfenden selbst, und streng genommern NUR für den Geist des Bittenden ERBETEN. Er bittet im Namen unserer VERBINDUNG IN DER LIEBE um den Weg. Also bittet er nur um eine ERINNERUNG. Das ist der ganze Kurs in Wundern. Nichts Außergewöhnliches. Das haben die Menschen schon immer auch! getan. Sagen wir: es war immer schon eine Option.

BEWEGUNG ist in diesem Sinn immer ein gemeinsamer Schritt. Kennst du Birger Sellin, den schreibenden Autisten? Da haben sich auch alle, ich auch als Leser seines Buchs, mitbewegt. Ist mir unvergesslich. Kannst du dir vorstellen, dass man in solch einem Moment "Bruder" zu diesem Menschen, den man doch nur "aus einem Buch kennt", sagen WILL!

"Eines Tages wird ein Seelentiefseeforscher
sich ausruhen im irren Chaos eines Birger ..."

(zitiert aus der Erinnerung: "Birger Sellin, Ich will kein In-Mich mehr sein!")