(08.05.2014, 14:15)René schrieb: Ein paar Gedanken noch zum Thema "Individuum"
Ich wehre mich nicht dagegen, dass es im Himmel keine Individualität gibt, obwohl dies jenseits meiner Vorstellungskraft liegt, und eine diesbezügliche Erfahrung noch nicht zu mir gekommen ist. Die Erfahrung allerdings, mit allem eins zu sein, bzw. alles um mich herum als mich selbst zu erkennen und wahrzunehmen, durfte ich schon machen. Eine höchst erfreuliche, unbeschreibliche und vielschichtige Angelegenheit! Was ich im Nachhinein dabei mit Erstaunen bemerkte, war, dass mein individueller Beobachtungspunkt zusammen mit meinem "Ich-Empfinden" als Beobachter sich dennoch nicht auflöste, obwohl Beobachter und Beobachtetes miteinander verschmolzen. Das "Ich" verschwand nicht, alles wurde zu "ich (bin das)". Es löste in mir, trotz des scheinbaren Widerspruchs, keinen Konflikt aus. Es fühlte sich alles perfekt und selbstverständlich an. Ich will dieses Erlebnis jetzt auch nicht sonderlich bewerten und es als das "Gelbe vom Ei" postulieren, sondern lasse es für mich bis auf weiteres einfach mal so im Raum stehen.
Auch wenn es letztlich keine Individuen gibt, vermute ich, dass Individualität weit über den körperlichen Tod hinaus geht (oder besser: hinaus gehen kann). Der Kurs sagt: "Die Welt wird nicht durch den Tod verlassen, sondern durch die WAHRHEIT." ...was ja darauf hindeutet.
Vielleicht ist Individualität (für mich übrigens nicht mit dem Begriff Ego gleichzusetzen) sogar das allerletzte "Hemd", das ausgezogen wird...
gottfried
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Hi René,
ich kann deine Erfahrungen total gut nachvollziehen, das kenne ich auch genauso! Und in deiner Einschätzung des Ganzen sprichst du mir voll aus dem Herzen!
Grüße,
Thomas
So verstehe ich es jedenfalls.....
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ja..ist beängstigend... sogar nur der Versuch die Vorstellungskraft dahin gehend zu bemühen, dass alles, womit man sich "unterscheidet" und damit besonders macht, sich in Wohlgefallen auflösen könnte...
ist mir unklar, wie vollkommene Einheit und GOTT noch irgend was übrig lassen sollten, was mein kleines Fitzelchen von "Besonderheit" bewahren können müsste...
ist für mich grad wie die Angst vorm Tod kreiiert die Vorstellung vom "ewigen Leben" im Paradies, nach dem Tod oder das Leben nach dem Tod, die unsterbliche Seele etc.
Irgend eine Lehre spricht doch von Einsheit anstatt Einheit...
ich persönlich verstehe Himmel und GOTT im Kurs nicht so, dass da sonderlich viel Spielraum für "Eigenart" gegeben ist... ganz im Gegenteil... aber wie immer bin ich bereit, mich zu irren...
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
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(08.05.2014, 14:15)René schrieb: Auch wenn es letztlich keine Individuen gibt, vermute ich, dass Individualität weit über den körperlichen Tod hinaus geht (oder besser: hinaus gehen kann). Der Kurs sagt: "Die Welt wird nicht durch den Tod verlassen, sondern durch die WAHRHEIT." ...was ja darauf hindeutet.
Ich sehe da nicht unbedingt einen Zusammenhang. Das Individuum stirbt (die Wertvorstellungen, Erinnerungen, Gefühle, Charakter, ...), das befreit nicht vom "individuellen Denken" des Geistes. Aber wieso sollte das Individuum wieder auftauchen?
Die beiden klugen Hunde sterben und siehe da, ein dummer Mensch taucht auf . Wo ist nun das Individuum? ICH sterbe nicht, sondern tauche wieder auf. In welcher "Form"? Keine Ahnung, ist das wichtig? ICH bin keine Form.
Gregor
(08.05.2014, 14:15)René schrieb: Ein paar Gedanken noch zum Thema "Individuum"
Ich wehre mich nicht dagegen, dass es im Himmel keine Individualität gibt, obwohl dies jenseits meiner Vorstellungskraft liegt, und eine diesbezügliche Erfahrung noch nicht zu mir gekommen ist. Die Erfahrung allerdings, mit allem eins zu sein, bzw. alles um mich herum als mich selbst zu erkennen und wahrzunehmen, durfte ich schon machen. Eine höchst erfreuliche, unbeschreibliche und vielschichtige Angelegenheit! Was ich im Nachhinein dabei mit Erstaunen bemerkte, war, dass mein individueller Beobachtungspunkt zusammen mit meinem "Ich-Empfinden" als Beobachter sich dennoch nicht auflöste, obwohl Beobachter und Beobachtetes miteinander verschmolzen. Das "Ich" verschwand nicht, alles wurde zu "ich (bin das)". Es löste in mir, trotz des scheinbaren Widerspruchs, keinen Konflikt aus. Es fühlte sich alles perfekt und selbstverständlich an. Ich will dieses Erlebnis jetzt auch nicht sonderlich bewerten und es als das "Gelbe vom Ei" postulieren, sondern lasse es für mich bis auf weiteres einfach mal so im Raum stehen.
Auch wenn es letztlich keine Individuen gibt, vermute ich, dass Individualität weit über den körperlichen Tod hinaus geht (oder besser: hinaus gehen kann). Der Kurs sagt: "Die Welt wird nicht durch den Tod verlassen, sondern durch die WAHRHEIT." ...was ja darauf hindeutet.
Vielleicht ist Individualität (für mich übrigens nicht mit dem Begriff Ego gleichzusetzen) sogar das allerletzte "Hemd", das ausgezogen wird...
Wir werden sehen... Das Thema bereitet mir jedenfalls keine Kopfschmerzen. Und wie auch immer die Wahrheit dazu lauten mag, sie ist mir als Erlebnis (nicht als spekulatives Konstrukt) sehr willkommen.
René
Ich hab mir darüber Gedanken gemacht und mir bereitet das Thema durchaus mehr als Kopfschmerzen.
Deine Erfahrung, die ich sehr gut nachvollziehen kann, weil ich sie auch desöfteren machte, würde ich mit: ICH BIN beschreiben. Eckart Tolle spricht sehr viel von diesem Bewusstsein und der Freude am reinen bewussten Sein.
Nun bin ich ja aber an den Kurs geraten - oder er an mich?
Bewusstsein war die erste Spaltung und gehört in die Domäne des Ego, wie es im Kurs heißt.
Also seit ich den Kurs kenne, kann ich mich an dieser Erfahrung nicht mehr so recht erfreuen, denn nun brechen ganze Schuldlawinen aus mir heraus. Keine Ahnung, wo der ganze Kladeradatsch herkommt. Vermutlich, um das Bild des Senders und Empfängers zu benutzen - weil ich den Empfänger aufs fehlgesinnte Denksystem ausgerichtet habe.
Ja, das mag verwirrend klingen, aber so läuft das ab. Es ist für mich selber verwirrend. Nun "weiß" ich ja schließlich, dass genau dieses "Ich bin" auch hergegeben werden muss. Und ich ertappe mich auch dabei, das ist mir heute aufgefallen, dass ich lieber in die Depression und ins Leiden flüchte, denn dieses 'Ich bin' will ich nicht hergeben.
Also - ich kann die "Dynamik des Ego" sehr gut in mir selber nicht nur beobachten, sondern ganz ekelhaft spüren. Und dann fang ich an zu kämpfen wie blöd.
Gott ist immer bei mir - selbst in diesem Krampf und Kampf, dieser Gedanke bringt mir ein wenig Ruhe und Frieden, bis zum nächsten Krampf und Kampf. Hm, vielleicht sollte ich diesem Krampf und Kampf nicht so viel Aufmerksamkeit widmen und es wie eine Gallenkolik vorbeiziehen lassen?
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So verstehe ich es jedenfalls.....
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(08.05.2014, 22:51)Gregor schrieb: (08.05.2014, 14:15)René schrieb: Auch wenn es letztlich keine Individuen gibt, vermute ich, dass Individualität weit über den körperlichen Tod hinaus geht (oder besser: hinaus gehen kann). Der Kurs sagt: "Die Welt wird nicht durch den Tod verlassen, sondern durch die WAHRHEIT." ...was ja darauf hindeutet.
Ich sehe da nicht unbedingt einen Zusammenhang. Das Individuum stirbt (die Wertvorstellungen, Erinnerungen, Gefühle, Charakter, ...), das befreit nicht vom "individuellen Denken" des Geistes. Aber wieso sollte das Individuum wieder auftauchen?
Die beiden klugen Hunde sterben und siehe da, ein dummer Mensch taucht auf . Wo ist nun das Individuum? ICH sterbe nicht, sondern tauche wieder auf. In welcher "Form"? Keine Ahnung, ist das wichtig? ICH bin keine Form.
Gregor
Aahh ja! Verstehe! Und klar, meine Sichtweise ist konditioniert durch den Glauben an ein "Jenseits"... Nach dem Motto: Zahllose Welten über Welten, Schichten über Schichten. Vom Grobstofflichen materiellen äußeren Bereich über immer feinstofflichere Ebenen (Welten)... bis hin zur innersten rein geistigen "Ebene"(Himmel) die mitunter auch als formlos beschrieben wird. Daher die Schlussfolgerung, dass Individualität mit ihrem Bewusstsein über den Tod hinausreichen muss. Sonst wäre ja niemand mehr da, der sich seines spirituellen Fortschrittes, das durch lebenslanges Lernen "errungen" wurde, erinnern könnte um daran anzuschließen. Und alle Bemühungen wären umsonst gewesen. Tausende Jahre wären nicht eingespart, wie es der Kurs verspricht. (Ja, nicht wirklich, weil das Gelernte in simultaner Auswirkung der gesamten Sohnschaft zu Gute kommt, da nicht getrennt.)
Für mich ist Individuum und Individualität nicht das selbe, und sehe das - wenn ich dich richtig verstanden habe - eh so wie du das oben beschrieben hast. Das "individuelle Denken" des Geistes bleibt, auch wenn das Individuum oder die Persönlichkeit vergeht mitsamt seinen Erinnerungen und Wertvorstellungen, Charakter usw.
Aber selbst das kann sich noch ("ewig lange") hinziehen, je nachdem wie weit die Bereitschaft da ist, diese im Erdenleben erzeugten Traumgebilde loszulassen. Du scheinst mir - resultierend aus deiner intensiven Beschäftigung mit Zen - davon auszugehen, dass diese "Auflösung" "schlagartig" mit dem körperlichen Tod eintritt. Das kann durchaus auch so sein. Ich glaube, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, und dass es "neue Aufenthaltsorte" gibt, die davon abhängen, wie "spirituell ausgerichtet bzw. fortgeschritten" jemand ist. Mir ist schon klar, dass alle Vorstellungen auf Bildern beruhen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Wahrheit vorbei laufen, sie höchstens streifen. Vor Irrtum ist niemand gefeit, wenn Dinge angesprochen werden die jenseits der eigenen Erfahrungen liegen. Ist aber nicht uninteressant.
Während zwei verstorbene kluge Hunde sich wegen ihrer geistigen schwingungsmäßigen Übereinstimmung verstärken und vereinigen, zeigt sich mir darin auch noch kein Individuum, aber eine Art Kristallisation, ein immer mehr verdichteter individueller Ausdruck des Geistes, wenn man so will, der dann in weiterer Folge erst sich zu einem Individuum ausformt, dann wie eine Welle im Meer erscheint und ebenso wieder verschwindet. Die äußere Form ist nicht von Bedeutung, sie ist lediglich - wenn man es so sehen will - das äußere Schattenabbild einer inneren geistigen Beschaffenheit. Die Welle im Meer entsteht auch nicht völlig planlos, einfach so. Ihr Erscheinungsbild hängt von vielen vorausgehenden ineinandergreifenden Faktoren ab, wie Wind, Temperatur, Druck im Wasser wie auch in der Luft, Strömungen und (in meiner auch durch entsprechende Erlebnisse entstandenen Sichtweise zumindest) auch geistigen Einflüssen, die außerhalb unseres Blickfeldes liegen.
René
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(09.05.2014, 10:33)Gast MM schrieb: (08.05.2014, 14:15)René schrieb: Wir werden sehen... Das Thema bereitet mir jedenfalls keine Kopfschmerzen. Und wie auch immer die Wahrheit dazu lauten mag, sie ist mir als Erlebnis (nicht als spekulatives Konstrukt) sehr willkommen.
René
Ich hab mir darüber Gedanken gemacht und mir bereitet das Thema durchaus mehr als Kopfschmerzen.
Deine Erfahrung, die ich sehr gut nachvollziehen kann, weil ich sie auch desöfteren machte, würde ich mit: ICH BIN beschreiben. Eckart Tolle spricht sehr viel von diesem Bewusstsein und der Freude am reinen bewussten Sein.
Bewusstsein war die erste Spaltung und gehört in die Domäne des Ego, wie es im Kurs heißt.
Also seit ich den Kurs kenne, kann ich mich an dieser Erfahrung nicht mehr so recht erfreuen, denn nun brechen ganze Schuldlawinen aus mir heraus. Keine Ahnung, wo der ganze Kladeradatsch herkommt. Vermutlich, um das Bild des Senders und Empfängers zu benutzen - weil ich den Empfänger aufs fehlgesinnte Denksystem ausgerichtet habe.
Ja, das mag verwirrend klingen, aber so läuft das ab. Es ist für mich selber verwirrend. Nun "weiß" ich ja schließlich, dass genau dieses "Ich bin" auch hergegeben werden muss. Und ich ertappe mich auch dabei, das ist mir heute aufgefallen, dass ich lieber in die Depression und ins Leiden flüchte, denn dieses 'Ich bin' will ich nicht hergeben.
Es tut mir leid MM, wenn mein Beitrag so deprimierende Auswirkungen hatte. Das überrascht mich... brauchst mein Geschwafel ja nicht so ernst nehmen, tu ich ja für mich selber auch nicht...
Du sagst: "Bewusstsein war die erste Spaltung und gehört in die Domäne des Ego, wie es im Kurs heißt."
Ja, gut... ist ein Fakt, na und? Muss ich mich jetzt davor fürchten und es verteufeln, wo noch dazu "Domäne" so ähnlich klingt wie "Dämonen"?
Du meinst das ohne mit Attributen bekleidete abstrakte "Ich bin" muss hergegeben werden. Aber das mit vielen Vorstellungen überlagerte konkrete "Ich bin. ...der SOHN GOTTES" nicht?
Für mich ist "Ich bin" eine lebendige erfühl-bare Tatsache, die dem "Ich bin der SOHN GOTTES" vorausgeht. Wie kann ich mich als SOHN GOTTES erkennen, wenn ich dem reinen und fühlbaren "Ich bin" keine Beachtung schenke?
Ich spreche hier nicht von einer Ego-behafteten konstruierten Persönlichkeit. Ja, die wird aufgegeben.
...vielleicht sollte ich lieber den Mund halten...meine "Kurssprache" ist offenbar sehr schlampig, wenn überhaupt vorhanden und lässt zu wünschen übrig. Und trotz täglicher Kurslektüre dieses Abschweifen. ...hmm, seltsam.
Aber nix für ungut...
René
Also dein Beitrag, lieber Rene, ist gewiss nicht die Ursache für meine "Launen"!
Wie man an meinem Geschreibsel sieht, hab ich das ja bis heute noch nicht verstanden, was da der Unterschied ist: reine Nondualität und nicht so ganz astreine Nondualität.
Gregor, könntest du da bitte noch mal helfen?
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(09.05.2014, 16:23)Gast MM schrieb: Wie man an meinem Geschreibsel sieht, hab ich das ja bis heute noch nicht verstanden, was da der Unterschied ist: reine Nondualität und nicht so ganz astreine Nondualität.
Gregor, könntest du da bitte noch mal helfen?
Ich verstehe nicht so ganz, was du meinst und was du damit willst.
Gregor
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