In der Morgendämmerung auf der Terrasse sitzend und dem Vogelgezwitscher zuhörend, kommen mir oft die "merkwürdigsten" Fragen. Heute war es eine, die mir nicht neu ist und die ich mir schon öfter stellte: Ist "Ein Kurs in Wundern" ein spiritueller Weg für Wissensdurstige und Intellektuelle? Ist all das Wissen wirklich notwendig oder brauchen es eben nur bestimmte Menschen?
Vielleicht suche ich auch nur einmal wieder nach einer Möglichkeit, es mir einfacher zu machen. Oder ich habe noch die Worte von Paramahansa Yogananda im Geist, der zu einem seiner Schüler sagte: "Dieses Leben ist ein meisterhafter Roman, den Gott selbst geschrieben hat; und der Mensch würde wahnsinnig werden, wenn er versuchte, ihn nur mit dem Verstand zu erfassen. Deshalb rate ich euch, mehr zu meditieren. Erweitert den magischen Kelch eurer Intuition."
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Hmmm.... Irgendwo im Kurs - die Stelle habe ich leider nicht mehr parat - steht sinngemäß, daß Meditieren völlig überflüssig ist, wenn man den Kurs wirklich lebt. Hat mich schon immer ein weng irritiert....
Grüße (oder auch namaste )
Monika
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rolfkarl schrieb:Heute war es eine, die mir nicht neu ist und die ich mir schon öfter stellte: Ist "Ein Kurs in Wundern" ein spiritueller Weg für Wissensdurstige und Intellektuelle? Ist all das Wissen wirklich notwendig oder brauchen es eben nur bestimmte Menschen? Vielleicht suche ich auch nur einmal wieder nach einer Möglichkeit, es mir einfacher zu machen. Tja, lieber Rolfkarl, zu welchem Zweck liest/lernst denn DU den Kurs?
Und was willst du dir denn "vereinfachen"?
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
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Monika schrieb:Irgendwo im Kurs - die Stelle habe ich leider nicht mehr parat - steht sinngemäß, daß Meditieren völlig überflüssig ist, wenn man den Kurs wirklich lebt. Hat mich schon immer ein weng irritiert.... Nun, ich habe das so verstanden, dass wenn man den Kurs "wirklich lebt" IST das Meditation. Nirgends wird ausdrücklich von traditionellen Meditationsarten abgeraten. Für manche Leute können z.B. Vipassana, Zazen -- gleichzeitig mit dem Praktizieren des Kurses -- recht brauchbar sein, um unsere "monkey mind" zu trainieren bzw. unsere Gedankengänge zu beobachten, ohne sich mit ihnen zu assoziieren. Doch das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden....
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Inge schrieb:Nirgends wird ausdrücklich von traditionellen Meditationsarten abgeraten.
Genau so ist es. Und trotzdem pflegen wir immer wieder gerne das Kind mit dem Bade auszuschütten. Kaum sagt der Kurs, dies sei nicht erforderlich, jenes sei Illusion, und folgendes braucht es nicht, glauben wir, dass seien Dinge, die es zu vermeiden gilt.
Dabei brauchen wir jede Krücke, jedes Hilfsmittel, das sich uns anbietet. Ohne die Krücke und das Hilfsmittel jedoch zum Goldenen Kalb zu machen, zum Götzen.
Gregor
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Gregor schrieb:Inge schrieb:Nirgends wird ausdrücklich von traditionellen Meditationsarten abgeraten.
Genau so ist es. Und trotzdem pflegen wir immer wieder gerne das Kind mit dem Bade auszuschütten. Kaum sagt der Kurs, dies sei nicht erforderlich, jenes sei Illusion, und folgendes braucht es nicht, glauben wir, dass seien Dinge, die es zu vermeiden gilt.
Dabei brauchen wir jede Krücke, jedes Hilfsmittel, das sich uns anbietet. Ohne die Krücke und das Hilfsmittel jedoch zum Goldenen Kalb zu machen, zum Götzen.
Gregor
Jaja, das habe ich natürlich auch durchaus so verstanden. Es hatte trotzdem für mich einen etwas irritierenden Beigeschmack zu erfahren, daß ich mit dem Meditieren "Jahrtausende" brauchen würde.
Monika
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Monika schrieb:Es hatte trotzdem für mich einen etwas irritierenden Beigeschmack zu erfahren, daß ich mit dem Meditieren "Jahrtausende" brauchen würde.
Der Hinweis, dass man mit einem Götzen (und nicht mit der Meditation) "Jahrtausende" benötigt, ist doch eigentlich nicht irritierend.
Gregor
Gregor schrieb:...Kaum sagt der Kurs, dies sei nicht erforderlich, jenes sei Illusion, und folgendes braucht es nicht, glauben wir, dass seien Dinge, die es zu vermeiden gilt.
Dabei brauchen wir jede Krücke, jedes Hilfsmittel, das sich uns anbietet. Ohne die Krücke und das Hilfsmittel jedoch zum Goldenen Kalb zu machen, zum Götzen.
Lieber Gregor,
es ist seltsam, dass Du das Wort "Krücke" verwendet hast.
Eigentlich wollte ich heute morgen folgenden Text ins Forum stellen, hab´s aber dann doch gelassen:
Worte können immer nur mühsam versuchen, zu umschreiben, was nicht zu beschreiben ist.
Sie sind der Versuch, Gedanken und damit verbundene Empfindungen und Gefühle auszudrücken und sind daher Informationen aus einem bereits abgespaltenen, getrennten Geist.
Sie müssen daher letztlich immer ein hilfloses Unterfangen bleiben. So wie selbst „GOTTES-Visionen“ und ähnliche Einbildungen und Sinnes-Erscheinungen Illusion sind.
GOTT IST kein VATER, keine „Person“, keine QUELLE, keine „Ursache“, kein LICHT; „ER“ oder ES ist überhaupt nicht benennbar und beschreibbar, nicht einmal mit der Bezeichnung LIEBE oder mit den Worten „reiner Geist“. Somit sind selbst die erhabensten Titel und die wunderbarsten Texte nur erbärmliche Krücken, um einen Weg zu finden, etwas Unbegreifliches, Unbeschreibliches, Überwältigendes erreichbarer zu machen, um ein unvorstellbar UNENDLICHES in irgendeine Form zu bringen.
Miranda
Miranda schrieb:Worte können immer nur mühsam versuchen, zu umschreiben, was nicht zu beschreiben ist. Außer du weißt, woher die Worte kommen. Denn wie du weißt, kann das Ego Worte verwenden - aber ebenso auch der HEILIGE GEIST. Und wenn du IHN sprechen lässt, dann werden alle, die dafür offen sind, hören - und verstehen.
Johannes
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So, ich hab's gefunden. Sorry, das mit den Jahrtausenden habe ich tatsächlich verwechselt. Hier die Stellen, um die es mir ging (Kapitel VII: "Ich brauche nichts zu tun", S. 388):
Zitat:Auch ist ein Leben der Kontemplation und langer Phasen der Meditation, die auf Loslösung vom Körper abzielen, nicht notwendig. ... Dein Weg wird ein anderer sein, nicht was das Ziel, sondern, was die Mittel betrifft. ... Du wendest den Kurs nicht an, wenn du darauf beharrst Mittel zu benutzen, die anderen gute Dienste geleistet haben, und du das vernachlässigst, was für dich gemacht ward. Spare Zeit für mich nur durch diese eine Vorbereitung, und übe dich darin, nichts anderes zu tun. "Ich brauche nichts zu tun" ist eine Aussage der Treue, einer wahrhaft ungeteilten Loyalität.
In dem ganzen Kapitel geht es darum, daß man nichts - wirklich gar nichts - anderes zu tun braucht. - Ja, wenn man sich in "Treue" und "Loyalität" gegenüber diesem einen Weg übt, auch wirklich nicht tun würde, weil alles andere nur kostbare Zeit stiehlt. Und ich hatte das bisher tatsächlich so verstanden, daß mein Weg nach dem Buch eben wahrhaftig ein anderer ist, als der der Meditation. Ich wende den Kurs nicht an, wenn ich darauf beharre Mittel zu benutzen, die anderen gute Dienste geleistet haben!? Naja, vielleicht habe ich das tatsächlich zu wörtlich genommen. Aber so wie es da ausgedrückt ist, hat dieser Text mich, als treue Anhängerin der Meditation, halt doch ins Stutzen gebracht...
Monika
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