Bedeutungslos?

[Gast]

Ich habe eine "schlimme" Wahrnehmung meiner Brüder: Sie können liebevoll sein und mir völlig unberechenbar im nächsten Moment (bildlich gesprochen) ins Gesicht schlagen. Alle sind so. Ich bin ein bisschen besser. (sagt das Ego)
Ich bin einen Schritt weiter, sonst würde ich in diesem Moment etwas anderes tun. Das sage ich nicht mit Stolz.

Und zum ersten Mal verstecke ich mich vor IHM hinter einem Stapel aufgeschichteter Baumstämme.
Du wirst MICH vergessen, aber ICH werde immer bei dir sein!"

Darf ich mal versuchen, das noch mal mit Deinen Worten zu sagen, so, wie ich es verstehen würde und eigentlich auch im Kern so von Dir verstanden habe? Nur als Vorschlag einer Sichtweise.
Wir alle sind so: wir haben uns mit dem Ego verbunden, als wir die Liebe unter unsere Bedingungen gestellt haben, und deshalb müssen wir jedem ins Gesicht schlagen, der sich nicht an unsere selbstgemachten Grenzen hält. Da gibt es engere und weniger enge Grenzen, aber im Prinzip ändert das nichts, wenn unsere Hutschnur erreicht ist, schlagen wir zu.
Wir sind alle so, aber wir sind auch alle ein bisschen besser, weil in uns allen die Alternative liegt.
Ich habe einen Schritt gemacht, indem ich gesagt habe, das will ich so nicht, das ist mir zu wenig Liebe, und es kommt mir so vor, als ginge der in die richtige Richtung. Das hat wirklich nichts mit Stolz zu tun, sondern mit Freude, weil ich den Schritt nicht allein für mich mache, endlich einmal nicht wieder denselben Fehler wiederhole, meine Schritte dem Ego nach zu lenken.
Wem dann?

Deine Geschichte ist wundervoll! Sie erzählt davon, wie wir uns alle vor Gott hinter den Baumstämmen unserer Vorstellungen von Ihm verstecken und davon, dass das Unvorstellbare an IHM nicht seine Rache ist für unser Abwenden, sondern sein Mitgefühl mit unserem Weg, den wir zu Ihm gehen müssen, um unsere Angst allmählich ablegen zu können und Seine unerschütterliche Treue. Da ist Sie dann, die LIEBE ohne Bedingungen.

Gaston

[667]

Ich habe eine "schlimme" Wahrnehmung meiner Brüder: Sie können liebevoll sein und mir völlig unberechenbar im nächsten Moment (bildlich gesprochen) ins Gesicht schlagen.

Vielen Dank für diese offenherzige Mitteilung. Mir ist dadurch bewusst geworden, dass ich das auch denke, von den andern und von mir: unberechenbar.

das Egodenken ist IMMER unberechenbar, es legt sich die Dinge nämlich so aus, wie es muss, um zu gewinnen.

Das Egodenken geht rückwirkend, mit dem HG geht es alles auf ein Ziel hinaus... das Ziel ist wahrheit, also muss alles sich dem Ziel unterordnen.

beim Egodenken ist es anders, das ziel ist gewinnen, nicht wahrheit.

[G.D.]

Ich habe eine "schlimme" Wahrnehmung meiner Brüder: Sie können liebevoll sein und mir völlig unberechenbar im nächsten Moment (bildlich gesprochen) ins Gesicht schlagen.

Vielen Dank für diese offenherzige Mitteilung. Mir ist dadurch bewusst geworden, dass ich das auch denke, von den andern und von mir: unberechenbar.

das Egodenken ist IMMER unberechenbar, es legt sich die Dinge nämlich so aus, wie es muss, um zu gewinnen.

Das Egodenken geht rückwirkend, mit dem HG geht es alles auf ein Ziel hinaus... das Ziel ist wahrheit, also muss alles sich dem Ziel unterordnen.

beim Egodenken ist es anders, das ziel ist gewinnen, nicht wahrheit.

Danke.

Vielleicht noch ein kleines persönliches Beispiel hierzu:

"... goes to Heaven"
Heute morgen habe ich zufällig diesen kleinen Film gesehen.

Die dabei aufkommenden Gedanken (kleiner Ausschnitt ):
Welch Drama! Kenn ich aus eigener Erfahrung nur zu gut! - Aber: Hätte die Dame sich nicht vielleicht ein bisschen mehr zusammenreißen können? Der Hund, ein Tier, das sich total an seinem Rudelführer orientiert, wurde durch ihr egostisches Geweine nur noch zusätzlich geängstigt und verunsichert. Grausam: Er will ihr helfen und kann es gar nicht mehr. Und - ich habs aber besser gemacht. Beziehungsweise versucht: Denn trotz alleredelster Bestrebungen ist ausgerechnet mein Lieblingstier, mein Engel, mein Schatz - so wie es aussah - nicht quallos "in den Himmel" gegangen. Dabei - ich hab aber doch alles richtig gemacht. Hab mich zusammengerissen, nicht geflennt ...
Urteil: Sie ist doof - ich bin toll, wenn auch traurig. (Hätte natürlich auch genauso umgekehrt laufen können.)
Wie auch immer: Beide - und auch der Hund - sind wir arme Opfer.
Mist.

Die dabei aufkommenden Gefühle:
Ich heule Rotz und Wasser und identifiziere mich (beinahe)* total mit dem Geschehen.
Urteil: Wir sind gleichermaßen traurig. Beide - und auch der Hund - sind wir arme Opfer.
Mist.

*Das Geschenk SEINES Friedens:
Es ist überhaupt nichts geschehen.
Und dies erscheint im Hintergrund immer wieder auf wie eine Botschaft, der ich immer mehr vertrauen kann.
SEIN URTEIL: Es gibt keine armen Opfer.
Danke.

[Inge]

Ich bin im Himmel und einer meiner Brüder "verführt" mich zu irgendwelchen oberflächlichen jahrmarktähnlichen Vergnügungen. Nachdem unser gemeinsamer Rausch sich verflüchtigt hat, entschwindet auch der betreffende Bruder, so schnell, wie es nur im Himmel und körperlosen Zustand möglich ist. Gott naht, das spüre ich. Und zum ersten Mal verstecke ich mich vor IHM hinter einem Stapel aufgeschichteter Baumstämme.
Gott trägt schwere riesige Stiefel. Ich sehe nur diese Stiefel, sie wirken bedrohlich. Ich habe ein schlechtes Gewissen- und Angst. Gott wird mich zur Rechenschaft ziehen. Natürlich sieht ER mich und ich komme winzig klein hinter dem Holzhaufen hervor. Ich sage trotzig: "Ich kann überhaupt nichts dafür, der andere hat mich da reingezogen." Ich steigere mich so in mein schlechtes Gewissen hinein, dass Gott überhaupt nicht zu Wort kommt. In mir ist nur Trotz und ich sage zu IHM: "Du bist nicht mehr mein Vater, ich will einen anderen Vater haben." Gott wiederholt erstaunt meine Worte und geht dann auf meinen Wunsch ein. Er führt mich zu einem rechteckigen Fenster zu unseren Füßen, durch das wir nach unten auf die Erde sehen können. Gott sagt zu mir: "Sieh mal, dort ist einer meiner Söhne. Er hat seinen Zwillingsbruder verloren und es geht ihm sehr schlecht. Er wünscht sich ein Kind. Willst du ihn lieb haben? Soll er dein Vater sein?" Ich antworte: "Ja, er soll mein Vater sein und ich freue mich darauf, ihn ganz doll lieb zu haben!" Ich nehme mir vor, ihn so lieb zu haben, dass es ihm wieder besser geht.
Gott sagt: "So soll es sein. ICH muss dir nur noch eins sagen: Du wirst MICH vergessen, aber ICH werde immer bei dir sein!" Ich verstehe nicht, wie Gott auf die Idee kommt, ich könnte IHN jemals vergessen und widerspreche: "Ich werde DICH nie vergessen!" -

Danke für diese schöne Geschichte, liebe Momo!

[Siboa]

*Das Geschenk SEINES Friedens:
Es ist überhaupt nichts geschehen.
Und dies erscheint im Hintergrund immer wieder auf wie eine Botschaft, der ich immer mehr vertrauen kann.
SEIN URTEIL: Es gibt keine armen Opfer.
Danke.

Mir ging heute während der Autofahrt so einiges durch den Kopf. All die Dramen, traurigen Geschichten, Ungerechtigkeiten. Dann kommt die Antwort (s.o.), nach der ich lebenslang gesucht habe und dann schmeiße ich mich mit aller Macht dagegenan. Argumentiere, korrigiere, schaffe Bedingungen.....

Es muss wirklich Angst sein, die aus eigener Erfahrung niemals ein guter Berater ist.

Dann bin ich froh, dass mit der Vergebung ein Weg aufgezeigt ist, genau diese unbewussten Teile, diese unbewusste Angst ans Licht zu holen.


Susanne

[Siboa]

Da ist einfach nur reine, vollkommene, unermessliche LIEBE und plötzlich aus heiterem Himmel das: ein fremder Gedanke, der alles zerstört, mir den HIMMEL raubt, und das könnte wieder passieren, ich kann mich auf nichts verlassen, nicht auf mich, nicht auf GOTT. ER muss und wird mich nun bestrafen.

Lieber Stephan,

ich glaube, dass ist der wesentliche Teil unser Abwehrmechanismen. Es könnte wieder passieren, also wappne ich mich, verteidige ich mich bevor überhaupt irgendetwas passiert.

Ich erlebe in meiner Firma zurzeit eine Situation, die für sehr viele Mitarbeiter zukünftig massive wirtschaftliche Nachteile bringen wird. Vor ein paar Jahren war ich das Opfer solcher Abwicklungen.
Obwohl ich eigentlich über Jahre Vertrauen zu meinem Chef aufgebaut zu haben glaube, schmeiße ich alles in einen Topf. Unterstelle nur böse Absichten, ergehe mich in Urteile, Vorurteile.

Eindeutig wahnsinning.


Susanne

[Gregor]

"Mein" Ego ist genauso mordlüstern wie das meiner Eltern.
Der Kurs bringt mir ein komplexes Monster an unausweichlichen Konsequenzen. Ich verzweifle daran.

Mit "Ego" ist im Kurs nicht das Splitterchen in der individuellen Ausprägung gemeint, das man gerne als "Ich" bezeichnet. Es gibt nur ein Ego, oder Ego-Denksystem, denn nichts anderes ist es: ein Denksystem, bestehend aus Überzeugungen, Gedankengängen und Vorurteilen, in sich logisch und geschlossen, das das macht, was sein Ursprung ist: Spaltung und Trennung.

"Mein" Ego macht da keinen Sinn. Und mörderisch "sind" wir alle, die sich mit irgendeinem Splitterchen des Egos identifizieren, da das Ego von Natur aus mörderisch ist.

Aber DU bist es nicht.

Dabei kommt raus: Niemals schaff ich es, die Inhalte des Kurses zu leben.

Das ist vollkommen richtig, das schaffst du nie. Verlangt auch niemand von dir. Ist auch kein sinnvolles Ziel. Du lernst deinen Teil, und ER erledigt den Rest. Das schaffst du sehr wohl.

Wieso spür ich in dem Moment nicht so etwas wie: Jetzt bist du im Einklang mit MIR?

Wie kommst du nur auf den Gedanken, du wüsstest, wie ER sich "anfühlt"? Lass es sein, das bringt nichts.

Gregor

[Gregor]

All die Dramen, traurigen Geschichten, Ungerechtigkeiten.

Wie du sagst: es sind Geschichten. Erzählt uns jemand seine Geschichte, sind wir gerührt, schockkiert, hilfsbereit, entsetzt, ratgebend, erfreut oder was auch immer. Wir nehmen Anteil oder auch nicht.

Großes Kino. Denn berührt, tief im Innerstens, identifiziert sind wir nicht. Es ist nämlich nicht unserere eigene Geschichte.

Es ist eine ganz gute Übung, die eigenen Soap-Opera-Folgen und Geschichten auf genau dieselbe Art und Weise zu betrachten.

Das kann Angst hervorrufen. Denn auf einmal spielt der "Held des Traums" nicht mehr die Rolle, die ihm "zusteht".

Gregor

[Siboa]

All die Dramen, traurigen Geschichten, Ungerechtigkeiten.

Wie du sagst: es sind Geschichten. Erzählt uns jemand seine Geschichte, sind wir gerührt, schockkiert, hilfsbereit, entsetzt, ratgebend, erfreut oder was auch immer. Wir nehmen Anteil oder auch nicht.

Großes Kino. Denn berührt, tief im Innerstens, identifiziert sind wir nicht. Es ist nämlich nicht unserere eigene Geschichte.

Ich empfinde die Anerkennung, dass es sich so verhält auch schon einen Schritt. Die Überzeugung, dass geteiltes Leid halbes Leid sei, hat es auch schon in sich. Warum sonst teile ich besonders gern die Dramen mit anderen.

Die "Erkenntnis", dass es immer nur um mich geht, in diesem Fall meinen Verlust, hatte ich als mein Vater starb (ich war dreizehn) es ging nicht um ihn, es war der Verlust, den ich erlitten hatte, . Das hat mein Verhältnis zur Trauer sehr gestört und ich habe mir lange Vorwürfe wegen dieser Haltung gemacht.

Was ich erlebe ist, dass ich mit meinen eigenen Geschichten nicht mehr so lange rumlaufe. In der Situation kriege ich den Abstand oft nicht hin, aber wenn es vorbei ist, ist es vorbei.


Susanne

[gottfried]

Mit "Ego" ist im Kurs nicht das Splitterchen in der individuellen Ausprägung gemeint, das man gerne als "Ich" bezeichnet. Es gibt nur ein Ego, oder Ego-Denksystem, denn nichts anderes ist es: ein Denksystem, bestehend aus Überzeugungen, Gedankengängen und Vorurteilen, in sich logisch und geschlossen, das das macht, was sein Ursprung ist: Spaltung und Trennung.

"Mein" Ego macht da keinen Sinn. Und mörderisch "sind" wir alle, die sich mit irgendeinem Splitterchen des Egos identifizieren, da das Ego von Natur aus mörderisch ist.


Gregor

danke gregor,
zum mitschreiben für mich.
das ego denksystem hat das universum erschaffen und nicht ich als das splitterchen.
ich als illusionäres splitterchen hänge an zitze dieses systems.

jetzt ist aber ausgenukelt.