Bruder

[maschka]

Hallo miteinander

Ich bin zwar sehr, sehr neu hier, klinke mich einfach auch in die Diskussion ein mit dem Vertrauen, dass es für euch o.k. ist. (Macht mich sonst bitte darauf aufmerksam, wenn ihr es nicht möchtet.)

Ja, bist du. Das ist jedoch kein Grund, sich selbst zu verurteilen.

Mir hilft, wenn ich mich beobachte, dass ich mich verurteile der Satz: "Auch wenn ich mich verurteile, weiss ich, dass ich vollkommen in Ordnung bin." Wenn ich so auf mich selbst reagiere und auf Verurteilungen von mir selber oder anderen, komme ich am schnellsten und einfachsten wieder raus und kann mich erinneren, dass ich in Wirklichkeit ganz anders bin...

Ganz ähnlich helfen mir solche Sätze, wenn mein Wille zum Frieden eben einmal "geteilt" ist. Akzeptiere ich mich dann trotzdem, erkenne ich schnell wieder, was der Wille ist. - Manchmal schmollt mein Ego (ich sage ihm persönlich lieber "kleines Selbst", weil das Wort "Ego" schon soviel Wiederstand auslöst in mir...) und wird sehr wütend. Aber auch das ist o.k. Es beruhigt sich jedes Mal...

Dann kann ich besser offen sein für den EINEN Willen. - Herausfordernd ist es alleweil...

[Zwilling]

Hallo miteinander

Ich bin zwar sehr, sehr neu hier, klinke mich einfach auch in die Diskussion ein mit dem Vertrauen, dass es für euch o.k. ist. (Macht mich sonst bitte darauf aufmerksam, wenn ihr es nicht möchtet.)

Hallo Maschka,

Du hattest Dich gestern ja schon vorgestellt. Von mir an dieser Stelle: herzlich willkommen!

Erika

[Zwilling]

Möchte noch etwas erzählen, das - zumindest für mich - ganz gut zum Thema passt.
Am Samstag war ich zum Wandern verabredet. Es war so richtig heiß und nach drei Kilometern brauchte ich schon ein Pflaster. Unser Führer hatte die Route so gewählt, dass sie an Stätten seines Wirkens vorbeiführte, und meine inneren Kommentare lauteten in etwa: „Schön, bei dieser Affenhitze an einer lauten Fabrik entlangzulatschen, zu deren Mauern Du zwei bis zweihundert Fugen beigetragen hast.“ Die meiste Zeit gingen wir jeweils zu zweit in abwechselnden Zusammensetzungen nebeneinander, und es war überhaupt nicht verkrampft, sondern "wie selbstverständlich". Irgendwo unterwegs holten wir noch einen Mitwanderer ab, den ich so gut wie gar nicht kannte. Gegen Mittag, nach drei Stunden Dauersonne, war ich schon ziemlich platt, habe mich aber auch nach der Pause wieder aufgerappelt. Was sich schon auf der ganzen Strecke angedeutet hatte, setzte sich nun fort. Unser Leitwolf korrigierte die Angaben, wie weit es denn noch ist und wie lange wir noch gehen werden, immer ein wenig nach oben. Als er bei einer weiteren Pause verkündete, es seien jetzt noch zwanzig Minuten, entlockte uns das allen nur noch ein Grinsen. Irgendwann bemerkte ich dann, dass mir ein wenig übel wurde. Ich wollte mich auch ganz bestimmt nicht hinsetzen, wie mir unser Chefmotivator das anbot, um mich dann von dort abzuholen, weil ich das deutliche Gefühl hatte, dass ich dann einfach an Ort und Stelle liegen bleibe. Stattdessen begleitete er mich von da an sehr aufmerksam und setzte seine Korrektur-nach-oben-Taktik fort, bis er zum Schluss vorzählte: Guck mal, noch fünf Häuser. (Es waren dann acht ...) Endlich angekommen, ließ ich mich auf ein Sofa sinken und beobachtete interessiert, wie mir das Herz buchstäblich bis zum Halse schlug.
Das war sozusagen Bruder 1.
Bruder 2. war der unterwegs Hinzugestoßene, der seinem Unmut deutlich Ausdruck verlieh, von mir fotografiert zu werden. Das traf mich ziemlich unvorbereitet und heftig. Ich konnte gar nichts damit anfangen. Als ich die Fotos auf dem Computer sah, zeigten (ausgerechnet …) die Bilder, die ich von ihm gemacht hatte, einen sanft lächelnden, friedlichen Menschen.
Zwei wunderbare Lektionen wie ich mittlerweile finde.

Erika

[6stesKind]

Ich verfolge gerade diesen Thread über Brüder. Und auf einmal merke ich, dass ich mich immer wieder mal als "so was" von getrennt von anderen Menschen fühle und dann werde ich traurig und in den Momenten hilft es mir auch garnicht mich mit Jesus oder dem Hl. Geist zu verbinden, denn da spüre ich es nicht. Ich sage, z.B. heute meine Lektion: Mein Geist birgt nur was ich mit Gott denke und auch Vergebung ist der Schlüssel zum Glück usw. Und ich merke nur wie mein Groll größer wird. Heute in der Früh ging es mir richtig gut und dann wumm! dieses Gefühl der Getrenntheit, der Einsamkeit - mein Sohn ist zwar da aber den fauche ich dann auch nur an! Wie gehe ich damit um??

Gruss
Romy

[jutta]

aber wenn ich mich jetzt, hier frage, welches Ergebnis will ich, dann bin ich mir nicht sicher, was richtig ist, was es wirklich trifft.

Bin ich wirklich noch so unentschlossen, was ich wahrhaftig will.

Ja, bist du. Das ist jedoch kein Grund, sich selbst zu verurteilen.

Ist der ungeteilte Wille zum Frieden da, ist auch der Friede da. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Willen nach Frieden und dem FRIEDEN selbst. Das ist das Ziel, zu dem der Kurs führt: deinen tatsächlichen Willen zu erkennen. Es ist das Ziel, nicht die Voraussetzung.

Vergebung ist in diesem Zusammenhang "ganz einfach": wenn du merkst, dass du etwas anderes willst, bitte IHN, dir SEINEN Willen zu zeigen. Denn es gibt keinen Unterschied zwischen SEINEM Willen und DEINEM.

Der uralte Spruch "Dein Wille geschehe" bekommt hier seinen Sinn: es ist der DEINE, und was willst du mehr, als dass DEIN Wille geschehe, statt die tausend widersprüchlichen Wünsche, die du für deinen Willen hältst?

Gregor

Klingt sehr gut, vor allem weil ich dann nicht mehr entscheiden muß, was wann dran ist. Ich übe.

Danke Jutta

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Ich verfolge gerade diesen Thread über Brüder. Und auf einmal merke ich, dass ich mich immer wieder mal als "so was" von getrennt von anderen Menschen fühle und dann werde ich traurig und in den Momenten hilft es mir auch garnicht mich mit Jesus oder dem Hl. Geist zu verbinden, denn da spüre ich es nicht. Ich sage, z.B. heute meine Lektion: Mein Geist birgt nur was ich mit Gott denke und auch Vergebung ist der Schlüssel zum Glück usw. Und ich merke nur wie mein Groll größer wird. Heute in der Früh ging es mir richtig gut und dann wumm! dieses Gefühl der Getrenntheit, der Einsamkeit - mein Sohn ist zwar da aber den fauche ich dann auch nur an! Wie gehe ich damit um??

Gruss
Romy

[jutta]

Ich verfolge gerade diesen Thread über Brüder. Und auf einmal merke ich, dass ich mich immer wieder mal als "so was" von getrennt von anderen Menschen fühle und dann werde ich traurig und in den Momenten hilft es mir auch garnicht mich mit Jesus oder dem Hl. Geist zu verbinden, denn da spüre ich es nicht. Ich sage, z.B. heute meine Lektion: Mein Geist birgt nur was ich mit Gott denke und auch Vergebung ist der Schlüssel zum Glück usw. Und ich merke nur wie mein Groll größer wird. Heute in der Früh ging es mir richtig gut und dann wumm! dieses Gefühl der Getrenntheit, der Einsamkeit - mein Sohn ist zwar da aber den fauche ich dann auch nur an! Wie gehe ich damit um??

Gruss
Romy

Liebe Romy,

mir ging es letztens auch so, ich war sauer und voll Groll und hab ihn den ganzen Tag nicht losgekriegt. Alle Kurszitate und Sätze haben rein gar nichts gebracht, ich konnte sie einfach nicht spüren. Und ich hatte den Anspruch an mich, ich müsse vergeben, es ging aber nicht. Also habe ich erst mal eine ganz weltliche Strategie eingeschlagen. Der Auslöser meines Grolls war Gott sei Dank nicht greifbar, also hab ich meine Wut an meiner matratze ausgelassen, ganz und gar unheilig. Nachdem mir mein Hund äußerst interessiert zugeschaut hat, hab ich mir auf einmal
selber zugeschaut und mußte so lachen über uns, dass der ganze Groll auf einmal weg war. Darf man ab und zu mal so unheilig sein ? Und die arme Matratze schlagen?

Liebe Grüße Jutta

[Inge]

Darf man ab und zu mal so unheilig sein ? Und die arme Matratze schlagen?

Unheilig?! Ich bitte dich -- dies hier ist doch (wenigstens soweit ich darüber im Bild bin) kein Heiligen-Verein e.V.! Also, hau uff die Matratze rein, dass es bloss noch so staubt -- bloss bring zuvor etwaiges Getier in Sicherheit, sonst holt dich der Teufel!

Wie dem auch sei: diese Matratzenklopferei mag zwar in Phase I die Luft ablassen -- aaahhhh -- jedoch stösst's nicht auf die eigentlichen Ursache des Grolls. Schau dir die Gedanken an, die sich hinter -- oder unter -- dem Groll schon seit einer halben Ewigkeit versteckt gehalten haben -- es geht um diese, denn sie können korrigiert (vergeben) werden und somit den Groll auflösen. Groll als solcher ist weder gut noch böse -- Groll ist Groll ist Groll -- sonst nichts.

[jutta]

Darf man ab und zu mal so unheilig sein ? Und die arme Matratze schlagen?

Unheilig?! Ich bitte dich -- dies hier ist doch (wenigstens soweit ich darüber im Bild bin) kein Heiligen-Verein e.V.! Also, hau uff die Matratze rein, dass es bloss noch so staubt -- bloss bring zuvor etwaiges Getier in Sicherheit, sonst holt dich der Teufel!

Wie dem auch sei: diese Matratzenklopferei mag zwar in Phase I die Luft ablassen -- aaahhhh -- jedoch stösst's nicht auf die eigentlichen Ursache des Grolls. Schau dir die Gedanken an, die sich hinter -- oder unter -- dem Groll schon seit einer halben Ewigkeit versteckt gehalten haben -- es geht um diese, denn sie können korrigiert (vergeben) werden und somit den Groll auflösen. Groll als solcher ist weder gut noch böse -- Groll ist Groll ist Groll -- sonst nichts.

Liebe Inge,
ich weiß, es sind auch immer wieder die gleichen Gedanken, die diesen Groll auslösen, Gedanken der Trennung, des anders seins.
Ich schau mir sie immer wieder an und vergebe, der Berg muss riesengroß sein, dass sie so oft und immer wieder kommen. Ich hoffe bloß, dass jedes mal ein Stückchen mehr davon verschwindet.
Das schöne war, gleich am nächsten Tag entstand eine Situation, in der die gleichen Gedanken wieder hätten kommen können und sie kamen nicht.Das läßt hoffen.

Liebe Grüße Jutta:

[Elisabeth]

Unheilig?! Ich bitte dich -- dies hier ist doch (wenigstens soweit ich darüber im Bild bin) kein Heiligen-Verein e.V.!

Das wäre mir auch neu.

Matratze schlagen hab ich bis jetzt noch nie probiert, ist aber gar keine so schlechte Idee.

Elisabeth

[6stesKind]

Inge schrieb:
(Gestern 22:00)jutta schrieb:
Darf man ab und zu mal so unheilig sein ? Und die arme Matratze schlagen?

Unheilig?! Ich bitte dich -- dies hier ist doch (wenigstens soweit ich darüber im Bild bin) kein Heiligen-Verein e.V.! Also, hau uff die Matratze rein, dass es bloss noch so staubt -- bloss bring zuvor etwaiges Getier in Sicherheit, sonst holt dich der Teufel!

Wie dem auch sei: diese Matratzenklopferei mag zwar in Phase I die Luft ablassen -- aaahhhh -- jedoch stösst's nicht auf die eigentlichen Ursache des Grolls. Schau dir die Gedanken an, die sich hinter -- oder unter -- dem Groll schon seit einer halben Ewigkeit versteckt gehalten haben -- es geht um diese, denn sie können korrigiert (vergeben) werden und somit den Groll auflösen. Groll als solcher ist weder gut noch böse -- Groll ist Groll ist Groll -- sonst nichts.

Liebe Jutta,
danke ich werde es bestimmt mal ausprobieren mit der Matratze weil es tut ja wenigstens meinem Körper gut. Aber wie Inge sagt, wichtig ist es diesen Groll anzuschauen und dahinter zu schauen. Im Moment bin ich so grollig, weil ich immer so stolz darauf war "anders" zu sein. Und jetzt soll ich gleich sein, wo ich mich mit vielen anderen doch garnicht verstehe??? Und weil ich so anders bin, fühle ich mich dann wieder so einsam und allein und will unbedingt dazu gehören, aber eben doch nicht!! Total vezwickt das ganze, aber ich werde dranbleiben mit dem dahinterschauen und dem HL. geist bitten mir zu helfen. Und vielleicht trotzdem auf die Matratze ....

Romy