Kann man das Einssein fühlen?

[Thomas]

Klar. Der Kurs richtet sich schließlich an mich, an niemanden sonst.

...und wen/was meinst du mit diesem "mich"?

Mich, das Bewusstsein, die Anwesenheit, den (gespaltenen) Geist, und da speziell der "Entscheider", wie es im Kurs heißt.

[Thomas]

Gib sie dem HG zur Korrektur. Denn sie kommen alle aus der Welt der Illusionen, beruhen auf deinem Urteil und du bist selbst innerhalb dieser Welt nicht in der Lage, sie zu berichtigen.

Ich als Ego freilich nicht.

Wie Stephan empfinde auch ich eine „persönliche Beziehung“ zu dieser hilfreichen Ebene, die mich davor bewahrt, zu glauben, ich könne diesen kleinen Sprung in „die Wahrheit“ selbst tun.
„GOTT macht den letzten Schritt“, sagt der Kurs.

Das ist für mich nochmal was anderes. Den letzten Schritt, von der Wahrnehmung in die Erkenntnis, kann ich tatsächlich wirklich nicht selbst machen.

Ich habe versucht, mein Empfinden anhand der Kreativität zu beschreiben. Ich habe das nicht gemacht und wenn ich stolz darauf bin, dann ist es meine Ego-Stimme. Ansonsten ist es eher wie eine Gnade (was auch für meine lichten Momente gilt) und ich fühle Dankbarkeit. Dennoch kommt es unzweifelhalt aus mir allein, aus einer tieferen Schicht meiner selbst.

Wenn das keine „persönliche Beziehung“ ist, die GOTT da zu uns hat! Aber sie ist eben keine besondere, sondern eine allumfassende. Wie Gregor sagt: es ist aus unserer Sicht eine Beziehung zum GANZ ANDEREN, dessen Liebe für Dich so total ist, dass sie keine Unterschiede mehr macht, keine Ausnahme mehr kennt - und du in ihr aufgehen kannst.

Das spricht mich durchaus an. So ähnlich hat das ja auch Stephan beschrieben (worauf ich noch eingehen will).

Das wäre dann also in etwa meine Sicht auf die Dinge, die ich jetzt umgehend und ohne Zeit zu verlieren dem HG zur Berichtigung übergebe. Im Ernst. Ich mach’ das!

Ich glaub's dir ja

Thomas

[Thomas]

Die Frage nach der Autorschaft jesus hast du überlesen oder absichtlich nicht beantwortet?

Weder noch, ich kam noch nicht dazu. Außerdem zeigte mir die Seite gestern schon nach zwei Beiträgen, dass ich schon all meine 10 Beiträge aufgebraucht hätte! Gregor?

Also, für mich spielt die Autorschaft tatsächlich keine Rolle. Ob der Kurs von dem Jesus kommt, den die Bibel beschreibt, oder ob von einem anderen, oder dem einzig wahren, oder ob der Kurs doch eher aus dem Unterbewusstsein von Frau Schucman kommt, ist mir einerlei. Natürlich tauchte anfangs die Frage mal auf, ob dies der biblische Jesus ist, der sich zu Wort meldete, um die Bibel zu korrigieren. Es ist für mich aber tatsächlich nicht wichtig.

Ich bin nicht in der Welt (auch wenn es mir oft so erscheint), sondern diese Welt ist in mir. Und somit sind auch Jesus und der Kurs in mir selbst, auch sie sind letztlich meine Projektion. Das Wichtige ist, mit welchen Augen ich sie ansehe, mit den Augen des Ego oder des HG. Irgendwie sehe ich es so, dass der Kurs von mir selbst ist, und zwar für mich selbst, um mich von "meinem" Ego zu erlösen.

Ungeachtet dessen habe ich aber vor dem Kurs großen Respekt, vor dem Inhalt und auch vor der Form. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass er eine tiefe Wahrheit in sich trägt.....

[Michael*]

Das wäre dann also in etwa meine Sicht auf die Dinge, die ich jetzt umgehend und ohne Zeit zu verlieren dem HG zur Berichtigung übergebe. Im Ernst. Ich mach’ das!

Ich glaub's dir ja

Thomas

Mal mit der Hand auf dem Herzen: ist das so?

Michael

[Thomas]

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einen weiteren Aspekt hinzufügen: die "persönliche" bzw. "Ich-DU"-Beziehung, die für mich auch eine wichtige Rolle auf dem Heilungsweg spielt. Natürlich symbilisiert der HG bzw. Jesus den Teil von mir, der einzig wirklich ist (CHRISTUS), sind sie also wirklich ICH. Wenn ich sie aber nur als "innere Stimme" oder "Erinnerung an GOTT bzw. zuhause" verstehe und keine Ich-DU-Beziehung mit ihnen habe, bleibe ich allzuleicht in der Selbstbezüglichkeit des Ichs, d.h. dem Ego stecken. Ich sage nicht, dass das immer passieren muss, aber die Gefahr dazu besteht sehr stark. Mir war das früher auch nicht so klar, bin ich doch lange durch die Transpersonale Psychologie/Integrale Spiritualität, sowie Zen in der Tradition Willigis Jägers geprägt gewesen. Ich habe erst die Erfahrung machen müssen, welchen entscheidenden Unterschied es macht, eine "persönliche" Beziehung zu GOTT und zu Jesus zu haben. Dazu hat mir der Kurs geholfen und dafür bin ich sehr dankbar.

Ok, das kann ich gut nachvollziehen, weil du offenbar auch verstehst, worum es mir geht. Grundsätzlich denke ich, dass bei jeder Methode irgendeine Gefahr besteht, dass man sie falsch versteht und dass man irgendwo stecken bleibt. Ich bin aber bereit, mich darauf einzulassen und werde sehen, was passiert.

Inzwischen fühle ich mich als Kurs-Schüler auf Seiten der mystisch-christlichen Tradition Anselm Grün viel näher als seinem älteren Münsterschwarzacher Benediktiner-Bruder Willigis Jäger. Das hätte ich mir früher nie vorstellen können.
Nebenbei: Vor kurzem ist von beiden zusammen im Münsterschwarzacher Vier-Türme-Verlag ein Buch erschienen "Das Geheimnis jenseits aller Wege. Was uns eint, was uns trennt", das ihre unterschiedlichen Positionen und ihren jeweiligen spirituellen Lebens-Weg zusammenfasst und sehr klar auf den Punkt bringt. Ich finde es auch für mich als Kurs-Schüler in vieler Hinsicht sehr aufschlussreich für mein Verständnis des Kurses und der Kurs-Praxis. Da lässt sich nämlich vieles übertragen bzw. im Kontrast dazu klarer sehen. Willigis Jägers "nonduale Einheitserfahrung" ("Leere und Form sind eins", "da ist nur noch Wahrnehmung - kein Wahrnehmender und Wahrgenommenes mehr"), die ich verstandesmäßig sehr gut nachvollziehen kann und zudem aus eigener Erfahrung sehr gut kenne, kommt mir inzwischen irgendwie "kalt" bzw. "tot" vor, wie wenn da etwas fehlt bzw. noch eine Abspaltung vorhanden wäre, die nicht konkretisierbar ist -> wie wenn es irgendwie das Ego in Reinform wäre. Wenn dagegen Anselm Grün von der "Liebe" spricht, die er im Raum der Stille erfährt, dann schwingt da bei mir etwas lebendiges, innig vertrautes mit, was für mich vor einiger Zeit die große Überraschung war, als es mir zum ersten Mal tiefengefühlsmäßig bewusst wurde: GOTT liebt mich, ich bin in IHM zeitlos-ewig geborgen. Und das verdanke ich dem Kurs.

Sehr interessant und wieder mal wunderschön beschrieben, Stephan! Dass in der rein non-dualen Wahrnehmung/Erfahrung etwas zu fehlen scheint, kann ich auch nachempfinden, fast nur als eine Ahnung. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es genau diese Ahnung ist, die mich nach 10 Jahren Advaita und Zen und ähnlichem wieder zum Kurs gebracht hat.

Grüße,
Thomas

[667]

Also, für mich spielt die Autorschaft tatsächlich keine Rolle. Ob der Kurs von dem Jesus kommt, den die Bibel beschreibt, oder ob von einem anderen, oder dem einzig wahren, oder ob der Kurs doch eher aus dem Unterbewusstsein von Frau Schucman kommt, ist mir einerlei.

meiner Erfahrung nach, ist genau das einer der großen Knackpunkte im Kurs.
Es gibt davon unzählige, beginnend mit so scheinbar banalen Aussagen wie: deine Gedanken bedeuten nichts.

Es ist auch imo gänzlich unerheblich, auf welche der völlig kompromisslosen Aussagen man sich wirklich einlässt (die Autorschaft Jesus, die bedeutungslosen eigenen gedanken, der groll, der niemals gerechtfertigt ist, den Bruder erlöst sehen etc. )

In dem Moment wo man einen einzigen winzigen Augenblick aufhört, es "anders" sehen zu wollen, "es besser wissen zu wollen" - in dem Moment, wo man die Kontrolle eine millisekunde lang aufgibt, genau in dem Moment kann ER wirken... und nur dann und hernach schaut die "Welt tatsächlich anders aus" obwohl alles ganz genau gleich ist, wie zuvor...

Mir ist alles was du beschreibst wohl geläufig, scheint mit der spirituellen, religiösen Verstandesmäßigen Vorbeschäftigung einher zu gehen und je differenzierter das bereits vorhandene Weltbild, um so schwieriger wird das wirkliche Einlassen. man hat ja schon alles so gut differenziert und im Griff und ist so offen und geistig geschult, dass man ruhig mal den Intelekt an den Kurs lassen kann ohne was gänzlich "falsch" oder kaputt zu machen und tatsächlich stimmt das auch, denn der Kurs sucht sich seinen Weg durch die Verstandesmäßigen Barrieren, die man unbemerkt aufstellt...

also bitte nicht als Kritik verstehen, was ich schreibe oder frage... ich seh schon deine Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit...

[667]

Klar. Der Kurs richtet sich schließlich an mich, an niemanden sonst.

...und wen/was meinst du mit diesem "mich"?

Mich, das Bewusstsein, die Anwesenheit, den (gespaltenen) Geist, und da speziell der "Entscheider", wie es im Kurs heißt.

im Kurs gibt es imo keinen Entscheider, das ist m.W.n. ein Wappnik Konstrukt. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
haste ne Kursstelle im Angebot?

ich persönlich komm nämlich, wie neulich schon mal erwähnt, mit dem "Entscheider" Konzept irgendwie auf den Holzweg. Meine ich zumindest.

[Thomas]

Das wäre dann also in etwa meine Sicht auf die Dinge, die ich jetzt umgehend und ohne Zeit zu verlieren dem HG zur Berichtigung übergebe. Im Ernst. Ich mach’ das!

Ich glaub's dir ja

Thomas

Mal mit der Hand auf dem Herzen: ist das so?

Michael

Ich bin mir ganz sicher, dass du genau das tun willst und auch glaubst, es zu tun

[Inge]

im Kurs gibt es imo keinen Entscheider, das ist m.W.n. ein Wapnick Konstrukt. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
haste ne Kursstelle im Angebot?

ich persönlich komm nämlich, wie neulich schon mal erwähnt, mit dem "Entscheider" Konzept irgendwie auf den Holzweg. Meine ich zumindest.

THE RIGHT MIND: HOME OF CORRECTION
By Kenneth Wapnick, Ph.D.

The Decision Maker: The Seat of Destiny

http://www.facim.org/online-learning-aid...ction.aspx

[Thomas]

In dem Moment wo man einen einzigen winzigen Augenblick aufhört, es "anders" sehen zu wollen, "es besser wissen zu wollen" - in dem Moment, wo man die Kontrolle eine millisekunde lang aufgibt, genau in dem Moment kann ER wirken... und nur dann und hernach schaut die "Welt tatsächlich anders aus" obwohl alles ganz genau gleich ist, wie zuvor...

Wie gesagt - ich habe kein Problem mit Jesus als Kursautor.

Mir ist alles was du beschreibst wohl geläufig, scheint mit der spirituellen, religiösen Verstandesmäßigen Vorbeschäftigung einher zu gehen und je differenzierter das bereits vorhandene Weltbild, um so schwieriger wird das wirkliche Einlassen. man hat ja schon alles so gut differenziert und im Griff und ist so offen und geistig geschult, dass man ruhig mal den Intelekt an den Kurs lassen kann ohne was gänzlich "falsch" oder kaputt zu machen und tatsächlich stimmt das auch, denn der Kurs sucht sich seinen Weg durch die Verstandesmäßigen Barrieren, die man unbemerkt aufstellt...

ich habe mich tatsächlich intellektuell intensiv mit diesen Dingen beschäftigt. Aber ich muss ganz klar sagen, dass ich mich nicht NUR intellektuell damit auseinandergesetzt habe. Meine Erfahrungen und Einsichten (wie immer man das nun nennen will) sind eindeutig nicht (nur) intellektueller Art. Ich bin beim Kurs wieder viel mehr in der Position des Lernenden statt des Lehrenden, bin wieder Schüler. Und ich denke, dass das auch gut so ist. Aber ich kann oben genannte Erfahrungen nicht leugnen, nicht so tun, als wären sie nie gewesen oder als wären sie unwahr. Ich kann sie vielleicht hintenanstellen, aber nicht leugnen. Vielleicht ist das ja immer das Problem von "Quereinsteigern".

also bitte nicht als Kritik verstehen, was ich schreibe oder frage... ich seh schon deine Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit...

kein Problem

Was den "Entscheider" angeht: damit habe ich kein Problem, es ist ja keine eigenständige Entität gemeint. Es meint wohl den Aspekt meines Geistes, der wählt. Kann sein, dass es nicht im Kurs steht, sondern von Wapnick ist.