12.02.2012, 12:15
(11.02.2012, 23:24)Elisabeth schrieb: Aber ein wesentlicher Unterschied im Inhalt ist eben genau das: der Stellenwert der Natur.
Da mir der jeweils aktuelle Tagesbeitrag aus "Herzenstüren öffnen" seit Jahren zum Frühstück vorgelesen wird, erlebe ich den "wesentlichen Unterschied" jeden Tag: die Existenz eines individuellen Wesens (mich), das dieses oder jenes tun "muss". Die angesprochene Einheit, in Form eines "höheren Bewusstseins" oder Ähnlichem, ist dabei eine "Einheit" von Individuen (mehr ein Club also), weit von dem entfernt, was der Kurs als EINSGESINNTHEIT bezeichnet. Und der Ausgangspunkt ist ein festgelegtes Wertesystem (zum Beispiel die Wichtigkeit der Natur, die aber Eileen Caddy in "Herzenstüren" kaum mit besonderem Stellenwert erwähnt. Im Gegensatz zu ihren Anhängern).
Bei meiner Woche in Findhorn vor vielen Jahren, als ich gerade mit dem Kurs angefangen hatte, konnte ich das praktisch erleben. Es war sehr hilfreich und hat mir den "Kursprozess" gezeigt, dass es möglich ist, mit den Hilfsmitteln der Getrenntheit (der Welt) DAS Ziel weit "jenseits" davon anzusteuern. Und auch, wie man aus den Hilfsmitteln ein Wertesystem basteln und darin stecken bleiben kann, statt das Ziel im Auge zu behalten und konsequent zu verfolgen.
Offensichtlich bereitet die Bibelaussage "in der Welt, aber nicht von der Welt" immer wieder Schwierigkeiten, sobald sie im Lichte des Egodenksystems betrachtet wird. Gerade im Kurs bekommt diese Aussage einen erheblichen Stellenwert, da hier zwei gegensätzliche Denksysteme aufeinander prallen (wobei nun eines von beiden tatsächlich prallt, das andere hat nichts zu prallen).
Kurioserweise ist dieses Prallen nicht so scheppernd bei Zen- oder Advaita-Anhängern. Möglicherweise liegt das daran, dass es kein "Textbuch" gibt, das die Unvereinbarkeit dieser beiden Denksysteme so glasklar hervorhebt bzw. überhaupt aufzeigt, dass es zwei Denksysteme gibt.
Gregor