23.08.2008, 04:32
Stephan schrieb:Erfahrungsbericht (nonduale Zen-Erfahrung):Lieber Stephan,
Die Elf-Uhr-Glocke läutet - das ist ES. Die Antenne auf dem Dach des Nachbarhauses - das ist ES. Der verstaubte Kerzenständer auf dem Schreibtisch - das ist ES. Der tiefe, unberührte Frieden - das ist ES. Das Tippen auf der Tastatur - das ist ES ... Was auch immer hier erscheint, ist Ausdruck des EINEN. Da ist kein "ich sehe", sondern nur Sehen. Da ist kein "ich höre", sondern nur Hören. Wo "ich" früher "mich" als Zentrum wahrzunehmen glaubte, ist nur offene Weite und absolute Freiheit - so ist es: Die Elefantenfußpalme schaut sich selbst, das Autobahnrauschen hört sich selbst, der Frieden fühlt sich selbst ...
DIES hat keinen Anfang. ES war und ist immer schon so, nur überlagert durch den trennenden "Ich"-Gedanken, der nun weggefallen ist. Wie lange schon? Und für wie lange noch? Wird er wieder auftauchen? Niemand kümmert das mehr.
Manchmal schreibt ES auch im Tagebuch: ICH bin Nichts und ICH bin Alles. Doch Worte bedeuten nichts. Was ES so wertvoll macht, ist das Gefühl tiefen, unberührten Friedens, von zeitlos-ewigem Zuhausesein und von vollkommener Geborgenheit und absoluter Freiheit, ist das sanfte Einverständnis gegenüber allem, so wie es ist, und die bedingungslose LIEBE zu allem, was ist, die sich in allem widererkennt. Auch hier täuschen die Worte leicht, denn es ist nichts besonderes, kein ekstatischer Zustand, sondern ganz natürlich und gewöhnlich. Wie gesagt: Das Klappern der Tastatur beim Schreiben - das ist ES.
Ich bring mal wieder bloss ein tiefempfundenes, stilles DANKE heraus....
![Herz Herz](https://acim.globalchange.de/images/smilies/herz.gif)
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."