Albert schrieb:Aber auch derjenige, der nicht verstehen kann, dass mich der Lärm nervt, müsste doch zugestehen, dass er da ist (als rein physikalisches Ereignis). Nur die Bedeutung für mich ändert sich durch die Vergebung.
Ist ein physikalisches Ereignis eine objektive Tatsache, ist es "da"? Dann gäbe es die Welt als Tatsache, und die Figuren, die darin rumlaufen, würden Sie nur unterschiedlich bewerten.
Die Frage stellt sich immer wieder, wenn man sich mit dem Kurs beschäftigt: Ändert sich die Welt, oder ändert sich "nur" die Wahrnehmung der Welt? Aber auch das ist ein Versuch, das Ergebnis vorwegzunehmen und an das eigene Verständnis anzupassen.
Selbst die Physik steht seit der Quantenmechanik nicht mehr auf "festem Untergrund". Die alte Vorstellung vom Beobachter, der objektiv die Ereignisse wahrnimmt und vermisst, ist löchrig geworden. Der Beobachter beeinflusst das Beobachtete, allein durch die Beobachtung (Schrödingers Katze, Interferrenzen beim Spaltexperiment). Die Wahrnehmung bringt das Wahrgenommene hervor.
Ist ein Baum, der in den Wäldern Kanadas umfällt, und keiner beobachtet das, ein objektives Ereignis? Existiert der Baum überhaupt, wenn ihn niemand sieht? Oder existiert er nur, solange einer ihn wahrnimmt?
Gehe ich nach dem Kurs vor (und der Quantenmechanik), ist ein "Baum" ein kollektives Ereignis. Das Kollektiv nimmt den Baum aus verschiedenen Richtungen wahr, sieht also in dem objektiven Ereignis Unterschiede. So funktioniert das Ego-Denksystem, das auf Trennung aufgebaut ist. Und Gedanken müssen sich ausdehnen, also auch der Trennungsgedanke.
Aber das Kollektiv besteht nicht aus Fragmenten und Teilen, es ist ein und dasselbe, das den Gedanken der Trennung teilt. Ein Gedanke hat nur Wirkung, wenn er geteilt wird (Lektion 18 und Lektion 19). Darauf beruht der Kurs, sowohl für das Ego-Denksystem als auch für die "Wahren Gedanken".
Objektive Tatsachen im physikalischen Sinne kann es also nicht geben.
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