03.02.2008, 14:12
Lieber Gregor,
Das meinte ich auch nicht. Ich meinte eher folgenden Gedankengang:
Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Ich bin total genervt, weil meine lieben Nachbarn in der Wohnung unter mir Krach machen. Die "weltlichen" Möglichkeiten, das Problem zu lösen, sind erschöpft.
Ich bin genervt und schaue mir dieses Gefühl genau an. Ich entdecke unglaubliche Agressionen, Wut, Hass etc. Ich entdecke, dass der innewohnende Hass sich nicht nur auf diese Nachbarn bezieht, sondern auf viele andere Menschen.
Letztendlich entdecke ich, dass der Hass sich nur auf mich selbst bezieht, dass die Nachbarn mir nur meinen Hass gezeigt haben. Ich bin entsetzt über mich selbst und gleichzeitig dankbar, dass ich die Gelegenheit habe, in den eigenen "Saustall" hineinzuschauen und den HEILIGEN GEIST um Heilung bitten kann.
So weit, so gut: Jetzt stört mich der Krach aber immer noch beim Lesen. Und das lässt sich im Sinne der (Ego-) Logik auch nicht ändern. Es gibt zahllose psychologische Experimente, die belegen, dass durch Lärm die Aufmerksamkeit beeinträchtigt wird. Innerhalb der Logik dieser Welt ist das ein unumstößlicher Fakt.
Da dachte ich an meine Kindheit, wo ich Freude daran hatte, mir mit meinem Spielzeug virtuelle Situationen auszudenken - mit bestimmten Akteuren, Handlungen, Dialogen, Naturgesetzen usw. Und nichts anderes ist diese Situation hier. Ich sehe mir die Situation an und weiß, dass es innerhalb der Logik dieses "Spiels" keine alternative Sicht geben kann. Das ganze "Spiel" ist ein in sich geschlossenes System. Ich kann mich weiterhin damit identifizieren und es so lebendig halten oder ich kann sagen: "Da ist es, ich schaue es mir an und verdränge es nicht. Es ist ein altes Spielzeug. Es liegt direkt vor mir und ich verstecke es nicht in der hintersten Zimmerecke. Ich will nur nicht mehr damit spielen; ich denke mir keine neuen Dialoge für das Spiel aus, keine Situationen; ich lasse es einfach da liegen und sehe es als das, was es ist: Ein lebloses Ding, das aus sich heraus absolut nichts kann."
Hmm, das war aber jetzt kein Urteil über mich?
Meine Frage wäre nun: Das alte Spielzeug - wie oben beschrieben - da liegen lassen oder den HEILIGEN GEIST bitten, mir zu zeigen, dass das Spiel etwas ganz Anderes bedeutet (z.B. einen Ruf meines Bruders nach Liebe).
Ich vermute, dass der Fehler in der Frage das Wort "oder" ist, oder?
Albert
Gregor schrieb:Albert schrieb:Ich lasse - so wie du Gregor zitiert hast - das Ego Ego sein, identifiziere mich nicht mehr damit.
Das geht in die Hose. Wird niemals "funktionieren". Das Ego lässt sich nicht ignorieren oder auf die Seite schieben. Wäre es so, dann wäre das detaillierte Gerede des Kurses über das Ego auf über 1000 Seiten echte Zeitverschwendung.
Das meinte ich auch nicht. Ich meinte eher folgenden Gedankengang:
Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Ich bin total genervt, weil meine lieben Nachbarn in der Wohnung unter mir Krach machen. Die "weltlichen" Möglichkeiten, das Problem zu lösen, sind erschöpft.
Ich bin genervt und schaue mir dieses Gefühl genau an. Ich entdecke unglaubliche Agressionen, Wut, Hass etc. Ich entdecke, dass der innewohnende Hass sich nicht nur auf diese Nachbarn bezieht, sondern auf viele andere Menschen.
Letztendlich entdecke ich, dass der Hass sich nur auf mich selbst bezieht, dass die Nachbarn mir nur meinen Hass gezeigt haben. Ich bin entsetzt über mich selbst und gleichzeitig dankbar, dass ich die Gelegenheit habe, in den eigenen "Saustall" hineinzuschauen und den HEILIGEN GEIST um Heilung bitten kann.
So weit, so gut: Jetzt stört mich der Krach aber immer noch beim Lesen. Und das lässt sich im Sinne der (Ego-) Logik auch nicht ändern. Es gibt zahllose psychologische Experimente, die belegen, dass durch Lärm die Aufmerksamkeit beeinträchtigt wird. Innerhalb der Logik dieser Welt ist das ein unumstößlicher Fakt.
Da dachte ich an meine Kindheit, wo ich Freude daran hatte, mir mit meinem Spielzeug virtuelle Situationen auszudenken - mit bestimmten Akteuren, Handlungen, Dialogen, Naturgesetzen usw. Und nichts anderes ist diese Situation hier. Ich sehe mir die Situation an und weiß, dass es innerhalb der Logik dieses "Spiels" keine alternative Sicht geben kann. Das ganze "Spiel" ist ein in sich geschlossenes System. Ich kann mich weiterhin damit identifizieren und es so lebendig halten oder ich kann sagen: "Da ist es, ich schaue es mir an und verdränge es nicht. Es ist ein altes Spielzeug. Es liegt direkt vor mir und ich verstecke es nicht in der hintersten Zimmerecke. Ich will nur nicht mehr damit spielen; ich denke mir keine neuen Dialoge für das Spiel aus, keine Situationen; ich lasse es einfach da liegen und sehe es als das, was es ist: Ein lebloses Ding, das aus sich heraus absolut nichts kann."
Gregor schrieb:Punkt 2. kommt der Sache schon viel näher. Setzt aber Vertrauen in SEINE Antwort voraus, bei der du "Schön-Rederei" vermutest. Ist also noch nicht viel mit los, mit dem Vertrauen
Aber dafür ist der Kurs ja da.
Hmm, das war aber jetzt kein Urteil über mich?
Meine Frage wäre nun: Das alte Spielzeug - wie oben beschrieben - da liegen lassen oder den HEILIGEN GEIST bitten, mir zu zeigen, dass das Spiel etwas ganz Anderes bedeutet (z.B. einen Ruf meines Bruders nach Liebe).
Ich vermute, dass der Fehler in der Frage das Wort "oder" ist, oder?
Albert