10.11.2013, 10:42
(09.11.2013, 22:53)Elisabeth schrieb: Aber warum glaubst du denn, dass du beiseite treten und IHM dein Urteil geben kannst, dass das überhaupt möglich ist? Weil du es gelesen hast? Weil es dir jemand gesagt hat? Weil du es erlebt hast?
(10.11.2013, 00:29)Elisabeth schrieb: Aber die Versuchung in schwierigen Lebenssituationen besteht ja gerade darin, dass man das Egodenksystem als so mächtig erlebt, dass man es für alternativlos halten kann.
(10.11.2013, 06:54)Gast MM schrieb: Doch dieses sanfte, leise "Gefühl" - weia, schon wieder das Wort - des Aufgebens (Kapitulation), des kleinen Lächelns: ach, ich hab doch keine Ahnung und behaupte irgendwas daher...., das kenne ich gut. JEDEN TAG viele Male. Nicht immer nehm ich dann die Hand von Jesus, oft bleibe ich trotzig und verstimmt. Wie ein kleines Kind, das zwar schon hinter der Ecke hervorlugt aber noch bockt.
(10.11.2013, 09:18)Helga schrieb: Vergib ALLES.
Alles was du denkst, was du siehst, was du erlebst und glaubst erlebt zu haben.
Mehr ist nicht nötig.
Keine Interpretation, keine Erklärung, einfach alles das IHM geben.
Und dann schweigst du oder schreibst eben...
der Friede stellt sich ein, wenn du weder dein Tun oder Nichttun noch das der Anderen beurteilen mußt.
Einfach alles IHM geben.
Nach dem, was hier so geschrieben wurde, scheinen doch viele die Erfahrung zu machen, dass eben das der heikle Punkt ist, ich gehöre dazu. Dieser Schritt, IHM alles zu geben, ist wunderbar, aber zunächst ist er heikel, weil er durch unsere Ohnmacht führt. Nicht umsonst gelingen diese Schritte meist, wenn die äußeren Umstände uns schon zu Boden geschlagen haben: Schmerzen, Krankheit, Existenznot, Weiß â€“ nicht – weiter. Aber auch die „banale“ Situation, die ich vergeben will, IHM geben, führt an meiner Ohn-macht nicht vorbei.
Würdet ihr das auch so sagen? Für mich gilt das. In jeden Heiligen Augenblick, den ich erfahren habe, bin ich durch meine Ohnmacht gegangen. Dadurch hab’ ich ein völlig neues Verhältnis zu ihr entwickelt, Aber „gefühlt“ :- ) bleibt bei jedem neuen Schritt diese Art Schwäche: ich kann aus eigener Kraft hier nicht weiter. Nur das Vertrauen ist gewachsen, dass daraus letztlich eine neue Stärke kommt, die tiefer, verlässlicher und mir näher ist als die mir „altvertraute“ Egostärke.
Das ist heikel. Ohnmacht vermeidet man „normalerweise“. „Einfach alles IHM geben“ halte ich für übereilt ausgedrückt. Aus unserer Sicht. Wenn der Kurs es sagt, kann ich es schön finden, für IHN ist es schon einfach, ER IST diese Einfachheit. Es gibt eine Versuchung, den Kurs wie eine neue Ideologie zu benutzen, mit der man sich identifizieren kann, wie Kapitalismus, Marxismus, Psychoanalyse, ihn als Theologie zu gebrauchen. Er ist aber eine Hilfestellung, um uns anzuleiten, die Erfahrung des Heiligen Augenblicks zu machen, immer häufiger, um uns letztlich an IHN, an die WAHRHEIT zu erinnern. Das ist der wesentliche Unterschied zu allen anderen „Denksystemen“, hier denkt ER, also DU!
Ich feiere jeden Moment, in dem ein neuer Schritt darauf zu gelingt, wem auch immer, wenn ich es mitbekomme, hab’ ich ihn mitgemacht.
Michael
In allem Sein Gedanke