22.08.2013, 07:41
(21.08.2013, 12:41)Stephan schrieb:(21.08.2013, 08:48)Momo schrieb: Ist es denn "normal" in Deinem Sinne, Stephan (oder in Mr. Wapnicks Sinne), den körperlichen, sprachlichen, usw. Kontakt einfach ruhen zu lassen und mich auf die geistige Verbundenheit mit meinen Eltern zu verlassen?
Ja, auch das ist eine Form der Normalität. Wichtig ist einfach nur hinzuschauen, aus welcher Motivation ich das tue. Es kann ein Ausdruck von Liebe mir und den Anderen gegenüber sein, es kann aber auch ein Ausdruck von Angst, Groll und Aggressivität sein, d.h. ein Ruf nach Liebe.
Die Lösung ist nicht im Verhalten zu finden, sondern im Anschauen, was in meinem Geist los ist, was mich bewegt, was die Quelle meines Denkens und Fühlens ist. Und wenn ich Angst, Verunsicherung, Groll, Zweifel etc. fühle, d.h. in der Trennung resp. allein bin, dann ist es an der Zeit, dies als Ruf nach Liebe wahrzunehmen und mich an den HG, bzw. an die ausgestreckte Hand Jesu zu wenden und "unter den Bogen der Vergebung" zurückzukehren. Das Buch von Kenneth Wapnick, dessen Titel ich diese Metapher entliehen und an das ich mich in meiner Darlegung angelehnt habe, kann ich übrigens sehr empfehlen.
Angelehnt an Augustinus: "Liebe und dann tu, was Du willst", kann man auch kurz sagen: "Schau, wessen Geistes Kind du gerade bist (des Ego oder des HG), und handle erst dann, wenn du mit dem HG verbunden,d.h. in Frieden bist, dann kann passieren was will, es ist gut."
Danke Stephan. Du bist auf dem Teppich und damit im Himmel.
In dieser Welt ist es normal, dass Opfer nicht mit Tätern Kaffee trinken. Meine Frage war durchaus so gemeint, den harten Gesichtern und Worten meiner Eltern, wie sie sich geben, aber nicht sind (es ist ja nicht ihre Wirklichkeit), für immer unversöhnlich auszuweichen, und nur im Geist zu vergeben.
Deine Antwort hilft mir, weil man auch diese billige Denkweise meinerseits mit Liebe betrachten kann. Und es könnte, obwohl es daher kommt wie Vergebung zum Zerstören, für alle Beteiligten das Beste sein.
Der Sohn Gottes, der mir hier auf dieser Seite entgegenweht, kommt ansonsten ziemlich von oben herab. Du hast den richtigen Ton. Danke
(21.08.2013, 14:59)667 schrieb:(21.08.2013, 08:48)Momo schrieb: Ist es denn "normal" in Deinem Sinne, Stephan (oder in Mr. Wapnicks Sinne), den körperlichen, sprachlichen, usw. Kontakt einfach ruhen zu lassen und mich auf die geistige Verbundenheit mit meinen Eltern zu verlassen?
Unter "normal" versteht man ja sowas wie nen gemeinsamen Konsens. Gemeinsamer Konsens ist z.B. dass Menschen, die geschlagen werden, den Schlägern nicht gerade mit offenen Armenen gegenübertreten, sondern i.d.R. zur Polizei gehen und Anzeige erstatten...
das findet man gemeinhin "normal" hat nen breiten gesellschaftlichen Konsens.
Wenn du den Kontakt zu deinen Eltern abbrechen würdest, würde das wohl auch unter "normal" "verständlich" etc. laufen...
Varianten sind möglich - du brichst den Kontakt nicht ab, aber reduzierst ihn auf das wesentliche, du bleibst in Kontakt und versuchst eine weltliche Klärung etc. ist alles "normal"
Unnormal wäre, weil du den Kurs liest, zu glauben, du müsstest irgendwas total merkwüriges tun.
beispiel, deine Geldbörse wird geklaut und du meinst, weil im Kurs alle unschuldig sind, bei der Polizei sagen zu müssen, dass deine Geldbörse in Wahrheit ja gar nicht geklaut ist...
das ist töricht und nicht was der Kurs dir beibringt.
Der Kurs bringt dir bei, IHN um seine Schau zu bitten.... und zu tun, was getan werden muss.
Ich danke Dir, das hilft mir weiter.