17.10.2012, 05:52
(14.10.2012, 22:45)Gregor schrieb: Wie funktionieren 30 Jahre Beschäftigung mit Buddhismus ohne Nondualität??
Wie konnte Buddha bei der Formulierung der Vier Edlen Wahrheiten und des Achtfachen Pfades nur ohne diesen Begriff auskommen? "Nondualität" ist so abstrakt, dass man sie wahrscheinlich überall finden kann, wenn man sie überall sucht. Dazu sah ich bisher keine Veranlassung.
"Beschäftigung" ist nicht das richtige Wort. Der Buddhismus ist ein lieber alter Freund, der mein Leben begleitet, zeitweise mit großer Distanz, zeitweise sehr nahe, und zeitweise auch in einem Streitgespräch. Das hat sich aus biografischen Zufällen so ergeben, ich habe den Buddhismus nicht gesucht, er ist mir über den Weg gelaufen. Ich habe von Buddhisten meditieren gelernt, und fasziniert hat mich am Buddhismus sehr lange, dass er eine Religion ist, die gleichzeitig auch einen starken aufklärerischen Gehalt hat, zumindest in seiner ursprünglichen Form. Es ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, alles zu prüfen und zu hinterfragen, und man wird ermutigt, nichts zu akzeptieren, was der eigenen Vernunft oder der eigenen Erfahrung widerspricht. Aus heutiger Sicht ist kaum noch nachfühlbar, wie revolutionär es zur Zeit Shakyamunis in Indien war, die Autorität der Veden nicht anzuerkennen und Schüler unabhängig von Kaste und Geschlecht gleichberechtigt in die Gemeinschaft der Praktizierenden aufzunehmen. Aber ich bin keine Buddhistin. Alles, was ich am Buddhismus schätze, finde ich auch im Kurs, der meine Sprache spricht.
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