04.04.2012, 21:12
(04.04.2012, 20:46)Christine schrieb:(04.04.2012, 13:56)Gregor schrieb: Der Kurs (und nicht nur der Kurs) sagt dazu unmissverständlich etwas sehr einfaches: es ist nicht wahr! Es heißt nirgendwo, es sei gut oder schlecht, verdammenswert oder liebenswert, sondern einfach nur: es ist nicht wahr! Das betrifft alle Wertschätzungen und Werturteile zu allen Dingen der Welt. Und es betrifft die Identifikation mit jedem beliebigen körperlichen Zustand, egal, ob wir ihn "krank" oder "gesund" nennen. Es betrifft alle "privaten" Gedanken, Gefühle und Empfindungen.
Es ist nur ein einziges Urteil möglich: es ist nicht wahr.
Aber wenn ich durch die Welt laufe und mir sage, dass alles nicht wahr
ist, dann tröstet mich das zwar ein wenig, aber es macht die Sache auch sehr unwirklich. Ist das der Sinn der Übung? Dann wird alles so schwammig...aber mehr auch nicht.
Darin liegt schon die Täuschung. Es macht die Sache nicht unwirklich, sondern es nimmt den falschen Anschein von Wirklichkeit weg. Die Wirklichkeit der Welt ist bloß eingebildet. Deswegen ist der Kurs ein (schrittweiser) Weg des Verlernens dessen, was wir uns gelernt haben. Die Vergebung verändert nicht die Wirklichkeit, sie leugnet nur die Täuschung und räumt so der Wirklichkeit wieder Platz in unserem Gewahrsein frei. Dein Eindruck, dass "alles so schwammig wird", ließe sich daher auch als ein positives Zeichen sehen, dafür, dass die festgefügte Sicht der Welt ins Schwanken gerät ...
Stephan
Nachbemerkung: Das, was 667 über "Mantra" und "unwürdige Verleugnung" geschrieben hat und über den Umgang mit deiner konkreten Belastungssituation, kann ich nur unterschreiben.