der glückliche kursschüler.

[Inge]

...man darf nicht urteilen, ich muß versuchen es neutral anzusehen.

So klappt's eigentlich nach meiner Erfahrung nicht so toll. Wir (als Ego) urteilen am laufenden Band, oftmals, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, weil's so sehr zur Gewohnheit geworden ist. Es geht also vielmehr darum, dass wir all unsere Urteile als solche erkennen lernen, sie mit voller Ehrlichkeit ansehen. Meistens rumort bei dieser Urteilerei alles bloss kein Friede in unserem Geist, was aber insofern sehr brauchbar ist, weil dieser Unfrieden unsere falsche Wahl aufzeigt. "Wähle noch einmal" ist eine Chance, die sich ständig anbietet. Es geht hier also um die Kleine Bereitwilligkeit: will ich mit meinem Urteil recht behalten, oder bin ich bereit, sie vom HG korrigieren zu lassen. Kann/will ich seine Korrektur annehmen, ist dann die Frage....

Der Kurs redet eigentlich nirgends von "wir müssen", "wir sollen", "wir dürfen bzw. dürfen nicht"....

Ich hoffe, dass es mir baldmöglichst gelingt, über diese Illusion ganz cool drüber hinwegschauen zu können.

Lass einfach mal diese Hoffnung fallen, denn sie beinhaltet ein gewisses "Streben"...was immer ein Hindernis darstellt.

Ich sage mir dann immer, die Welt ist eine Lehreinrichtung, das hilft dann vom Gefühl auch schon.
Mir fehlt noch etwas die Geduld, am liebsten hätte ich alles schon überwunden, sodass mir gar nix mehr ausmacht.

Verständlich. Es gibt wohl kaum einen Kursschüler, der diese Phase nicht schon durchgemacht hätte....

Woanders sein zu wollen, als wo man sich im Moment zu befinden glaubt, stellt nur ein weiteres Hindernis dar.
In andern Worten: akzeptiere -- mit Güte, nicht mit Urteil! -- wo du dich momentan aufzuhalten wähnst.... Wenn's gerade Ungeduld ist, dann betrachte sie einfach und erforsche die Gedanken, die sich dahinter verbergen. Diese bringst du dann dem HG zur Vergebung...weiter nichts. Jedwelche (geheime) Erwartung, ob's dann einen Schnackler tut, gilt ebenfalls nur als Hindernis....