Leicht und schwer

[Elisabeth]

Liebe Elisabeth,

ja, es sind immer diese beiden Extreme. Ich stehe immer öfter vor dieser Wand aus Nichts. Ich spüre wie alles, was ich gemacht habe, dafür genutzt werden kann, den Frieden zu erfahren, aber auch wie schnell ich dabei bin wieder hineinzuhüpfen in Bedingungen, weil ich eben doch meine weltlichen Probleme gelöst haben will und auch so wie ich es meine.

Ich scheine zurzeit vor sehr wichtigen Entscheidungen zu stehn. Es fällt mir schwer, diesen keine Bedeutung zu geben, obwohl sich der Glauben festigt, dass genau das der Weg sein könnte.

Es ist gerade so, als würden alle Komplexitäten ein riesiges Spektakel aufführen und ich mich gerade mal wieder so richtig verheddern im Spiel der Puppen.

Alle Hoffnung auf eine Lösung, die "ich" im Griff habe schwindet. Und im Gebet hat ich nur Leere anzubieten.

Und dennoch ist da Dankbarkeit.

Liebe Susanne!

Ich glaube ich kann ein ganz klein wenig nachvollziehen, wovon du redest.

Ich stehe im Augenblick auch vor Entscheidungen, die nicht ganz leicht sind, und habe auch darüber nachgedacht, was ich in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen falsch oder richtig gemacht habe. Der größte Fehler, der mir dabei ins Gesicht springt, ist eine Neigung, in Situationen, die ich als schwierig bewerte, einen Tunnelblick zu entwickeln und Optionen oder Hilfsangebote, die mir gereicht werden, dann nicht mehr sehen zu können.

Maschka hat kürzlich einmal diese Frage aufgeworfen: Wie sehr glaube ich, dass GOTT nur mein Glück will? Ich habe mich das dann selbst gefragt. Und wenn die Bereitschaft, die Führung abzugeben, nicht von dem Glauben begleitet ist, dass GOTT nur mein Glück will, dann ist sie nicht wirklich die Bereitwilligkeit, von der der Kurs spricht. Oder liege ich da verkehrt?

Elisabeth