Das nette Ego

[Gast]

Sagt der Kurs an einigen Stellen: Der freie Wille wird Dir nicht genommen.

So habe ich das bislang ebenfalls gelesen und verstanden.

Der Kurs konfrontiert Dich früher oder später mit dem Widerspruch, dass GOTTES Wille für Dich vollkommenes Glück ist, Du "hier" aber unglücklich bist.

Ich fühle mich durch den Kurs beschenkt, jedoch nicht konfrontiert.
Das der Vater für den Sohn, von dem er nie getrennt ist, vollkommenes Glück will, ist irgendwie auch naheliegend-nichts dagegen. Das ich hier jedoch zwingend unglücklich bin, halte ich jedoch für konstruiert. Wenn es dir damit aber gut geht-kein Problem. Du bist immer nur der Sohn, was auch auch immer du dir so denken magst und somit gibts kein Grund für Unglück, was ich persönlich sehr befreiend erlebt habe, als mir das vor einigen Jahren aufging.

Wenn GOTTES Wille für mich vollkommenes Glück ist, dann muss das in der Logik des Kurses JETZT und HIER erfahrbar sein.

Na das ist es doch auch. Ich sehe da kein Problem.

Für das Ego-Denksystem ist dieser Widerspruch unlösbar, weil es dies als Aufgeben des freien Willens interpretiert (= GOTT will über mich bestimmen) und damit als Aufforderung zum Abgeben der Kontrolle und Verantwortung für das eigene Handeln.

Na die Egoprobleme sind doch aber nicht meine. Wenn ich mich als den Sohn Gottes erfahre, kann ich ja kaum gleichzeitig ein frustriertes Ego sein.

Das ist - in diesem Denksystem folgerichtig - verantwortungslos.
Dass es etwas geben könnte, das unsere "Übersicht" übersteigen könnte, wird damit in Zweifel gezogen: GOTT bleibt eine nette, erbauliche Vorstellung für meditative Stunden, anrührend zu lesen, vielleicht als bedeutungsvoll empfunden, aber viel zu "gefährlich" für die als wirklich erfahrene Welt.

Also wenn du das derart erlebst, ist das wirklich tragisch. Ich kann dir da nicht recht folgen. Gott ist für mich weder eine erbauliche, noch sonst irgendeine Vorstellung und ich meditiere auch nicht über ihn. Machst du sowas?

Der Kurs ist definitiv eine Geistesschule und hält die Einsicht, dass "ich mich natürlich irren kann", für absolut wünschens- und erstrebenswert.

Ich meine sogar gelesen zu haben, dass ich nichts weiß und somit kann ich mich auch nicht irren oder anders betrachtet, kann ich mich immer nur irren, soweit ich glaube etwas zu wissen.

Erst mit dieser Einsicht beginnen sich die Widersprüche aufzulösen und der wirkliche Wert des Kurses kann sich entfalten.

Wenn du mit "dieser Einsicht" die über das Nichtwissen meinst, stimme ich dir voll zu.


Also dann ist ja alles klar viel Freude am Kurs weiterhin.