Das nette Ego

[Gast]

Wenn du schon mitten in den Lektionen steckst, warum dann von vorn anfangen?

Deine Beobachtung kann ich nur unterstreichen. Es sind andere Dinge bei mir, aber es hilft gar nichts, wenn ich mir "vornehme", dies oder jenes wieder zu tun oder auch nicht mehr zu tun. Mit der Bekundung meines Willens, die Führung abzugeben ("Zeig mir, was ich tun ..."), scheine ich in meinem sonstigen Willen einen Kurzschluss bekommen zu haben. Ich gehe davon aus, dass ich in diese Dinge wieder einsteigen werde, wenns sein soll - und wenn nicht, dann eben nicht. Du beschreibst das sehr schön, das mit "kein Gejammer, nur Beobachtung." Genau so fühlt es sich an. Interessant, aber kein Grund zum Klagen.

Lieben Gruß von Hannes

Wenn der Kurs dazu führen würde, dass die Steuerungsfähigkeit der eigenen Motivation, des eigenen Willens aufgehoben würde, sollte man wirklich ein Warnschild drauf kleben. "Achtung hier wird Ihnen der freie Willen genommen, aber beruhigen Sie sich, dadurch entstehende Schäden, sind gänzlich illusionär!"
Das klingt eher so, als wenn da jemand eine Ausrede für die eigene Antriebslosigkeit sucht bzw. die Verantwortung für das eigene Tun abgeben möchte.

Aus meiner Erfahrung hat der Kurs damit absolut nichts zu tun, wobei ich mich natürlich irren kann, was ich dann aber fatal fände und mein Kursstudium an den illusionären Nagel hängen würde.

Ich bin der Hoffnung und auch Überzeugung, dass es sich um eine Geistesschule handelt, die nur eine "Schnittstelle" zur erfahrbaren Realität des Körperichs hat und das ist die Vergebung, wie sie der Kurs lehrt und der sich daraus ableitende Frieden. Ansonsten kann ich keinen Bezug zu den Handlungen des sich getrennt wähnenden Egos erkennen, denn das wäre auch ziemlich absurd, wo es ja um die Aufhebung der Illusion von Trennung in Vielheit geht.

Sich nicht gesund zu ernähren, sich nicht ausreichend zu bewegen etc.wäre genauso absurd, wie ärztliche Versorgung oder andere Notwendigkeiten des Lebens zu unterlassen und dabei auf den Kurs zu verweisen.

Gast