Die geheilte Beziehung

[Hippias minor]

Das habe ich nicht überlesen. Die Frage war doch, ob der erlöste, zu sich gekommene Geist noch urteilt oder nicht. Und an dieser Stelle steht, daß er sehr wohl noch urteilt, nur nicht in der illusionären Befangenheit, die all das Urteilen charakterisiert, das durch die Kursübungen aufgelöst werden soll. Dieses Urteil entspricht dem, was der Kurs Erkenntnis nennt, meine ich. Dieses neue, göttliche Urteil bedeutet das Verschwinden dieser Welt und das Erkennen der wirklichen Welt.

Ich sehe daran auch noch die Abhängigkeit der Welt vom Urteil - und zwar sowohl der schuldbeladenen als auch der erlösten Welt. Indem der Heilige Geist anders urteilt, findet eine völlige "Umdeutung" (unbeholfener Ausdruck) der Wirklichkeit statt. Es steht eine andere Welt da - durch das neue Urteil. Ein schöneres, passenderes Bild wäre vielleicht, daß alles, was sich wie ein schmutziger Film auf die Wirklichkeit gelegt hat und was der getrübte Blick des falsch Urteilenden ist, durch die Korrektur des Urteilens bzw. durch die Vergebung abtragen, weggewischt wird.

Ich sage dies selbstredend nicht als erlöster Geist und nicht einmal als Kursschüler, sondern gebe nur wieder, was ich dem Text (den von Zeitweise zitierten Stellen) entnommen habe. Im Handbuch für Lehrer gibt es auch eine entsprechende Stelle.

Gruß,

Hippias minor