26.09.2007, 22:25
Golda schrieb:Bevor ich meinen Nächsten liebe musste ich immer wieder lernen, zuerst MICH zu lieben. Gelegentlich reißt man sich da raus. Wie kann man Liebe abgeben, wenn man keine für sich selbst kennt? Sich selbst zu lieben sieht wie Egoismus aus, ist es aber nicht. Im Gegenteil. Die Liebe zu mir selbst macht meine Person immer unbedeutender. Bis jetzt jedenfalls. Fühlt sich eben so an.
Wie du sicherlich vermutest hast, steht NT für »Neues Testament«. Das Gebot der Nächstenliebe steht u.a. bei Matthäus, dort gleich an drei Stellen, z.B. hier:
Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt». Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (Matth 22,37)
Da geht es nicht um das, was wir unter "Liebe" verstehen, Zuneigung, Verständnis, "liebevolles" Verhalten, Anziehungskraft, Verliebtsein oder ähnliches. Nicht darum, sich zu jemandem hingezogen fühlen, ihm seine Wünsche zu erfüllen und was man sich sonst noch vorstellen mag.
Es geht um das, was wir SIND - im Gegensatz zu dem, was wir zu sein glauben. Um das Erkennen dessen, was wir sind.
Die Liebe zu GOTT, zu seinem Nächsten und zu sich selbst - kein Unterschied, keine Trennung, keine "Qualitätsunterschiede". Das ist der "Normalzustand", das was (im Sinne des Kurses) wirklich ist, was nicht bedroht werden kann. Das Unwirkliche (das zu "liebende" Gottesbild, der getrennt wahrgenommene Nächste, "ich" als Person) existiert nicht.
Auf diesen Normalzustand weist ER uns ständig hin. Die Bereitschaft, kurz hinzuhören, genügt, und ER wird sie freudig nutzen. Die Person, wie du sagst, wird dann zunehmend unwichtig - sie verschwindet. Wie der Nächste, wie der getrennte Gott.
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