08.01.2010, 14:14
Johannes schrieb:So könnte einer deiner Brüder "seine Rolle" etwa so beschreiben:
Innerlich völlig heiter und gelassen führe ich ein ziemlich freakiges Leben mit allem was halt dazugehört, bin unverlässlich und nachlässig mit meiner Arbeit, habe mich von Kindern und Ehepartner getrennt etc...Völlig heiter und gelassen esse ich Fastfood, trinke recht viel Alkohol und nehme auch gerne ab und zu Drogen.
Ich engagiere mich weder für die Umwelt noch für all die Dinge, für die "man" sich so einsetzen soll, um ein "guter Mensch" zu sein, lebe also ein völlig egozentrisches Leben...Spüre keine Notwendigkeit und Bereitschaft, mich für sozial Benachteiligte oder politisch Unterdrückte, Misshandelte einzusetzen. Führe keine Diskussionen, auch keine Mitarbeitergespräche, da mich diese langweilen. Verbringe Weihnachten im fernen Osten mit netter Begleitung. Und das alles innerlich völlig unbeteiligt, heiter gelassen.
Ja, Wunder geschehen eben...![]()
Johannes
Hallo also in dieser Beschreibung finde ich mich fast eins zu eins beschrieben. Fast: Weihnachten lieber in Brasilien mit einem netten Begleiter ;-).
Nur eines und das möchte ich gerne hier sagen ist gänzlich umgekehrt.
Die Menschen in meiner Umgebung bewundern mich für mein "heiteres und gelassenes " Auftreten. Sagen oft wie sie mich um meine Haltung, meine Ruhe und den Frieden den ich ausstrahle beneiden. Innerlich aber bin ich zerissen und schmerzerfüllt. In diesem Sinne spiele ich wirklich eine Rolle. Ich denke ich muss das tun um mich selbst zu lehren das das Leben auf dem Weg nach Hause eben heiter und gelassen ist. Ich beobachte den Glauben in mir, dass der Tod die Erlösung sei. Oft wache ich auf und werde den ganzen Tag von Selbstmordgedanken belästigt. Das geht natürlich nicht, weil es einige Menschen um mich gibt die viel Hoffnung schöpfen wenn ich Ihnen sage "Fürchte dich nicht" oder "Alles ist gut - du bist nicht allein" Denen würde ich ("denen" ha ha mir selbst natürlch) würde ich den Beweis antreten Gott ist tot. Ich bin unendlich dankbar, dass mich Gott dieses wundervolle blaue Buch hat finden lassen so gelingt es mir trotz all der Stürme und der kreischenden Angst im mir in gewissem Sinne gelassen zu bleiben. Manchmal begegne ich meinem Bruder und werde für Sekunden in einen tiefen Frieden getaucht. Leider nur sehr sehr selten. Für den Rest der Zeit begnüge ich mich damit meine Lektion durch den Tag in meinen Gedanken zu bewegen (was ich bereits einige Jahre tue)Ich würde gerne einmal wissen, ob es hier noch andere Brüder gibt, dennen es (vielleicht auch nur manchmal) auch so geht. Jedenfalls beobachte ich eine stetige zumahne der Angst in mir. Na ja, ich hoffe das ist ein gutes Zeichen und das letzte Getöse des Egos.
Ach ja, danke