Bhunjithah schrieb:Da du das Wort "Tatsachen" in Anführungszeichen gesetzt hast, nehme ich an, du sprichst in diesem Zusammenhang von Wahrnehmungen, die Dinge und Situationen betreffen, die wir gemacht haben?Nun, Tatsache ist, dass du wahrnimmst. Tatsache ist wohl auch, dass diese Wahrnehmungen einen Wert für dich verkörpern, gut oder schlecht. Ob du dich gut oder schlecht fühlst, hängt wahrscheinlich davon ab, welchen Wert du diesen Wahrnehmungen (das bezieht sich auch auf Gedanken) zubilligst.
Das zu verleugnen, ist wenig sinnvoll. Aber die "Tatsache", die vermeintliche Tatsache, dass dein Wohlbefinden von deinen Wahrnehmungen abhängen muss, das ist es wert, verleugnet zu werden. Die "Tatsache", dass deine Urteile wahr sind, das kann sehr sinnvoll verleugnet werden - denn es ist nicht wahr. Es gibt einen anderen Weg, dies zu sehen. Die Stille. Sie hängt nicht von deinen Wahrnehmungen und Urteilen ab, sie ist davon völlig unberührt. Sie verändert sich nicht, war immer da, wird immer sein. Sie kann verleugnet werden, verdrängt werden, aber sie ist immer da.
Hört die Sonne auf zu existieren, nur weil ein paar Wolken aufziehen?
Bhunjithah schrieb:Denn je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob die Wahrnehmungen, die ich in der Stille mache, auch nur der Vergebung dienen, oder ob ich hier meinen Schöpfergeist "erfahren" kann, mein WAHRES Selbst.Dein wahres Selbst erfährst du nicht in Wahrnehmungen. Wenn die Dinge sich zum guten wenden, schön. Laufen sie schlecht, na gut. Es sind zwei Seiten, aber nur eine Medaille. Fällt sie auf die eine Seite, beurteilst du dich als Sieger. Die andere Seite macht dich vermeintlich zum Verlierer. Schau es dir an - und gib es IHM. Denn du willst das nicht, weil du dich dadurch selbst verleugnest.
Dein wahres Selbst ist weder Gewinner noch Verlierer, es kennt diese Gegensätze nicht. Dein wahres Selbst ist still, es kämpft nicht gegen die Verliererseite und versucht auch nicht, die Gewinnerseite zu bevorzugen. Es hat mit der Medaille nichts am Hut, denn es ist FRIEDE, LIEBE oder GLÜCK. Nicht das Gefühl, aber es drückt sich "hier" durchaus in dem Gefühl aus.
Jagst du aber dem Gefühl hinterher, "siehst" du die Stille nicht. Du wählst dann zwischen den schönen und den bedrohlichen Wolken, obwohl du die Sonne willst. Was haben Nebelschwaden für einen Wert, wenn du die Sonne BIST?
Gregor