28.12.2008, 15:20
Vyltis schrieb:Gregor schrieb:Vyltis schrieb:Ich hatte mir immer vorgestellt, es sei so, das ich anfängliche kurze Momente des Erwachens haben würde und dann wieder in die Traumwelt zurück rutsche auf Grund der Tatsache das dies meine Gewohnte "Welt" ist.
Du "erwachst" von der Vorstellung, dass das, was du bisher als real betrachtet hast, die Wirklichkeit ist. Dieses Erwachen ist keine intellektuelle Übung, sondern eine absolute Klarheit.
Die Welt ändert sich nicht - oder sie ändert sich. Das ist aber nicht relevant, weil der Traum ein Traum ist und sich in seinem Wesen nicht ändern wird.
Darüber geht der Kurs nicht hinaus. Denn den letzten Schritt wird GOTT SELBST tun.
Gregor
Lieber Gregor,
Entschuldige aber das es sich nicht um eine intellektuelle Übung handelt ist mir auch klar, dennoch bleibt meine Frage bestehen und ist vielleicht auch gar nicht zu beantworten.
Sie lautete:
Einmal erwacht, für immer erwacht?
Gruß
Vyltis
Hallo Vyltis,
In meinem Leben geschah es zwei mal, dass ich das was ich erlebte als das Auwachen bezeichne. Das erste Mal geschah dies viele Jahre bevor der Kurs zu mir kam. Dieser Zustand dauerte ca. eine Woche. In dieser Woche lag ich zwar nachts im Bett, jedoch ohne zu schlafen. Zu meiner Linken spürte ich (meine Augen sahen es nicht) die ganze Zeit über ununterbrochen ein Wesen, dass mich mit einer Liebe überflutete, wie ich sie bis dato noch niemals erfahren hatte. Es war als stünde ich in/unter einem gewaltigen, nie versiegenden Wasserfall aus reinster Liebe. Dieser BEGLEITER nahm mir alle Furcht, die mich ohne IHN an meiner Seite vermutlich erstarren hätte lassen auf Grund dessen was ich zu sehen bekam.
Die ganze Welt veränderte sich schlagartig zu einem einzigen gewaltigen, unwirklichen, "unheimlichen", "transparenten" und finsteren Albtraum. Alle Lebewesen befanden sich in einem tiefen schlafartigen Zustand, sich ununterbrochen in schlammartigen und dumpfen Selbstgespächen im Kreis drehend. Alle - für mich sichtbar gewordene - Gedanken meiner Mitbewohner (egal ob sie sich in meiner Nähe befanden oder im "transparent gewordenen" Gemeindebau auf der anderen Strassenseite) waren ausschließlich hasserfüllte Angriffsgedanken, die als Rechtfertigung ihrer - eigentlich unmöglichen Position dienten. Einer Position, die unter allen Umständen "besser" sein musste als die des Nächsten und mit allen Mitteln verteidigt werden musste, egal ob mit grimmiger Miene oder einem Lächeln im Gesicht...
Als ich eine mir sehr nahestehende Person mit einer spontanen Antwort auf eine ihrer Bemerkungen so schwer beleidigte (besser, zu tiefst erschütterte) dass sie sich drei Tage lang in ihr Zimmer einschloss (was sie in den vielen Jahren noch niemals tat), begann ich an mir zu zweifeln, denn das wollte ich ganz und gar nicht. Und genau dieser Zweifel blockierte das weiter Annehmen dessen, das mich umgab. Langsam endete der Zustand und das Leben nahm seinen gewohnten Lauf, allerdings auf einer neuen Basis.
...so genau wollte ich es eigentlich gar nicht schildern.
Ein zweites Erwachen dieser Art hatte ich auf einer Autofahrt. (Habe es mal hier gepostet, im alten Forum)
Der Unterschied zum ersten Erlebnis bestand darin, dass ich nicht die Hölle zu Gesicht bekam, sondern die wirkliche Welt (den Begriff "wirkliche Welt" möchte ich in diesem Zusammenhang sehr vorsichtig verwenden, denn es könnte als anmaßend gesehen werden, aber es ist der für mich zutreffendste Begriff) in der ich mit allem eins war, wo keine Schuld zu sehen war und alles in freudigem Lachen und froher Demut seiner Bestimmung folgte.
Die Antwort auf die Frage, warum dieser "Wachzustand" nicht anhält, ist ganz einfach. Es verhält sich genauso, wie wenn ich am Morgen erwache aber nicht aufstehen will. Es ist wohlig, bequem und warm im Bett, ich zieh mir die Decke über den Kopf, dreh mich um und beschließe noch ein Stündchen zu schlafen.
![Herz Herz](https://acim.globalchange.de/images/smilies/herz.gif)