11.06.2007, 08:48
Erdi schrieb:Den Gedanken, daß irgendein Tier meinetwegen sterben müßte, finde ich inzwischen unerträglich.
Dieser Gedanke ist bei Vegetariern weit verbreitet. Es ist auch eine häufige Begleiterscheinung bei persönlichen Entwicklungsprozessen. Sehr oft wird er auch als Zeichen für spirituelle Entwicklung angesehen.
Dennoch werden Kursschüler nicht an diesem Punkt stehenbleiben können. Denn der Gedanke ist schon oberflächlich betrachtet einfach nur kindlich-naiv (was für ein Kind ja absolut OK ist). Wer nämlich glaubt, in dieser Welt zu leben, kann nämlich nicht anders als töten - um zu überleben:
Allein ein Atemzug "verschlingt" unzählige Klein- und Kleinstlebewesen. Wenn man gar einen Schritt tut, kann man nicht anders als etwas zu zertreten, was einem eben so unabsichtlich unter die Füße gerät...
Offensichtlich bei diesem Gedanken ist, dass jene, die an ihn glauben, sich als Körper in einer Welt mit Körpern sehen. Diese Illusion kann - wenn man sich mit dem Kurs ernsthaft beschäftigt - nicht aufrechterhalten werden.
Heißt das nun, dass man nicht Vegetarier werden oder bleiben sollte?
Sicherlich nicht.
Es geht nur darum, Illusionen als solche zu sehen und nicht als Wahrheit oder irgendetwas, womit man sich näher beschäftigen müsste.