17.11.2008, 09:07
Ulenspygel schrieb:Ich habe es häufig erlebt, dass Menschen in tiefen Krisen zu einem vergleichbaren Bewusstsein ihrer selbst erwachen. Irgendwie tun sie unter diesem Druck einen sehr intensiven Blick auf das, was ihr Leben ist und dann kann es passieren, dass sie verstehen, dass nur das wirklich ist, was da gerade schaut. Das passiert nicht immer und ich habe keine Ahnung wovon es abhängt, ob es passiert, aber es passiert jedenfalls.Ein solches Erlebnis ist sicher tiefgreifend und wichtig im Lernprozess des Geistes. Das Bild des "Drehbuches" oder des "Traumes" beschreibt in etwa, was da vor sich geht.
Dennoch kann man sagen, dass es nur eine Vorbereitung ist - ein Hilfsmittel - für die Vergebung. Allerdings können solche Bilder eine wunderbare Grundlage für den Geist bieten, Vergebung tatsächlich lernen zu wollen.
Zitat:Das Ego mag schlau sein und ich würde es nie unterschätzen wollen. Doch scheint es eine seltsame Eigenschaft zu haben, durch das es sich selbst das Wasser abgräbt. Je näher es seinem Ziel kommt, dich zu vernichten, umso größer wird dadurch anscheinend die Möglichkeit, es zu erkennen und zu erwachen. Hier scheint es einen seltsamen Fehler zu begehen, der in seinem eigenen Untergang enden muss.Allerdings ist es gerade dieses Vorgehen des Egos, das uns so viel Angst macht. Es mobilisiert sozusagen alle seine Truppen, es zieht alle Register - im Kurs heißt es, dass es bösartig wird, wenn es bemerkt, dass du es tatsächlich als Ratgeber aufgeben willst.
Aber gerade diese "Bösartigkeit" hilft uns auch dabei, es zu erkennen - es als das zu erkennen, was uns von jeher nur Schwierigkeiten gemacht hat. Und schließlich zu bemerken, dass es unsere eigene Erfindung war, unsere eigene Idee, über die wir nur vergessen haben zu lachen.
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