16.11.2008, 19:15
Zitat:Mir macht dieser Gedanke von Verlust noch am meisten Angst, obwohl ich das wirklich glauben will, das alles nur Illusion (und Drehbuch) ist.
liebe Birgit,
Es gibt keinen Standard, wie man sich in solchen Situationen verhält.
Das wäre auch schlimm, denn dann würdest du deinen Lernfortschritt daran messen, wieweit du einen bestimmten Standard erfüllst oder nicht.
Im Kurs steht ja auch nicht, daß man nicht mehr "Aua!" sagen wird, wenn man sich in den Finger schneidet, nur weil man erkannt hat, daß der Körper eine Illusion ist.
Genausowenig ist die Reaktion planbar, wenn dein Kind stirbt.
Der Kurs würde vielleicht sagen:
1. Du weißt nicht ob es geschieht oder nicht
2. Du weißt nicht warum es geschieht oder nicht
3. Und es hat nicht die Bedeutung, die du ihm gegeben hast.
Die Frage, "wie würde ich mich verhalten wenn..." (oder: "wie sollte ich mich verhalten wenn...") ist allerdings eine typische Frage aus dem Ego-Denksystem (suche und finde nicht), denn sie führt zu gar nichts.
Nicht der unmittelbar erlebte Schmerz ist das Problem, auch nicht die unmittelbare Reaktion auf den Schmerz (Aua!), sondern die Gedanken, die darum kreisen, und die Geschichten, die darum herum gesponnen werden. Und wenn der Kurs dir sagt, es hat nicht die Bedeutung, die du ihm gegeben hast, dann ist es nicht deine Aufgabe, über die wahre Bedeutung zu grübeln, sondern diese Frage dann, wenn es tatsächlich akut ist, dem Heiligen Geist zu übergeben und auf SEINE Antwort zu lauschen.
Aber nicht schon vorher. Natürlich will das Ego gerne wissen, wie es mit so einer Situation umgehen soll, aber es kommt sowieso erstens immer anders und zweitens als das Ego denkt.
Um noch mal auf dein Zitat zurückzukommen:
Die eigentliche Illusion ist doch der Gedanke an den Verlust, der noch gar nicht stattgefunden hat. Da würde ich ansetzen. Das kannst du jetzt heilen. Alles weitere wird das Leben beantworten, und gegebenenfalls der Heilige Geist.
lieben Gruß,
jochen