06.11.2008, 00:14
Albert schrieb:In diesem Kontext sehe ich Ulenspygels Aussage, dass er zunächst anerkennen müsse, dass die Illusionen in seinem Geist existierten.
Die Wortwahl des Kurses ist in diesem Zusammenhang sehr fein und entscheidend anders: Ich erkenne nicht an, dass Gedanken der Illusion in meinem Geist existieren, sondern dass ich an die Wirklichkeit der Illusion glaube. Im ersten Fall erkenne ich irgend eine Art von Existenz an, im zweiten Fall (gemäß der Methodik des Kurses) nicht. Es gibt genügend Lektionen, in denen davon die Rede ist, dass meine "privaten Gedanken" gar nicht existieren.
Meine beste Ehefrau von allen zieht sich gerade ein Büchlein von Hans-Peter Dürr rein mit der Thematik "Quantenphysik und Lebensfragen". Diese Dinger habe ich früher sehr gerne gelesen, so richtig was für den intellektuellen Klugscheisser, der Verstand schwelgt in Heurekas. Das Problem: ein brillanter Denker versucht äußerst tiefschürfend, Gott zu definieren. Mit einem Instrumentarium, das dazu ungeeignet ist. Beim Kurs rennt dieser Verstand vor die Wand, wenn er es versucht. Um letztlich die einfache, aber nicht leichte Entscheidung zu akzeptieren, dass es nicht seine Spielwiese ist. Und so kommt endlich das Nicht-Wissen ins Spiel, weil es keine andere Möglichkeit gibt, SEINE STIMME zu hören. Dummerweise kann man auch dieses Nicht-Wissen intellektuell und wortreich verbrämen, dann ist es aber kein Nicht-Wissen mehr.
Gregor