05.11.2008, 12:26
Zitat:Diese Formulierung hört sich sehr nach "Kampf des Guten gegen das Böse" an.
Dieser Kurs hat damit überhaupt nichts zu tun.
Er beendet jeden Kampf - denn nur Illusionen "kämpfen" miteinander. Die Wahrheit IST einfach.
Lieber Johannes,
da hast du ganz sicher Recht. Doch lass mich einschränkend sagen, dass er jeden Kampf beenden will. Ich sage nicht, dass etwas bekämpft werden muss, soll oder kann. Doch weiß ich auch, dass mich mein Ego noch begleitet und solange es mich begleitet, werde ich eben vieles als Kampf erleben. Soll ich sagen, da ist gar kein Kampf? Man kann sagen, dann habe ich den Kurs eben nicht verstanden - ja. In der Tat bleibe ich in meiner derzeitigen Realität sehr weit hinter dem zurück, wohin er führen möchte. Oder ist das vielleicht auch schon falsch ausgedrückt? Vermutlich will er nirgendwohin führen weil das ja nicht nötig ist, denn man ist ja schon dort, weil niemals etwas passiert sein kann, was mich aus dem herausnahm, wohin er mich führen will. Die Anfangsworte des Kurses reichen aus und dennoch folgen 1200 weitere Seiten - sagst du selbst.
Bitte sei nachsichtig mit mir und auch mit anderen (auch wenn du dann ja nur mit dir selbst nachsichtig bist ,) wenn ich die Sprache des Ego noch nicht verlernt habe und dumme Dinge sage. Das liegt einfach daran, dass ich noch dumm bin. Der Teil in mir, der das sieht, ist aber auch lebendig. Er beobachtet die eigene Dummheit. Manchmal löst das ein friedliches Gefühl aus und dann weiß ich plötzlich, dass ich nicht dort bin, wo ich die Dummheit sehe sondern woanders. Aber manchmal ist das eben auch zum Verzweifeln. Damit will und muss ich leben und das bezeichne ich als Kampf. Wie oft wird das Wort "Sieg" im Kurs verwendet? Und ist nicht Kampf, wo es einen Sieg gibt?
Eines darf man für mein Dafürhalten keinesfalls missverstehen: Die Aussage, dass Illusionen nicht wirklich sind. Es nützt mir nicht zu denken, dass Illusionen nicht existieren sondern ich muss zunächst anerkennen, dass sie in meinem Geist existieren. Doch darf ich mich damit trösten, dass sie aufgegeben werden können, ohne dass etwas fehlen wird und dass etwas an ihre Stelle treten wird, das unendlich wertvoller ist.
Thomas