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Hallo, ich war ja ein bißchen abgetaucht, hab zwar noch gelesen,hier, aber einige Zeit nicht im Kurs. Es hat mich regelrecht verrückt gemacht, diese vielen für mich unverständlichen Worte...
Jetzt hab ich wieder angefangen, die Tage, und zu diesem Thema, also Einssein spüren, fiel mir auf, dass ich eine ganz andere Nähe zu den Menschen spüre, mit denen ich täglich zu tun habe. Es sind Menschen, denen ich bei der Arbeit begegne. Es enstehen, kommem mir entgegen, Gefühle von einer besonderen Nähe, Vertrautheit, Berührtheit. Und ich bin eher ein sehr spröder Mensch irgendwie. Zugleich habe ich aber einen deutlichen Gewinn an sogenannter "professioneller Distanz", aber nicht solcher, die ich negativ bewertete, sondern hilfreicher. Ich handele angemessener, nicht von meinen "Gefühlen" geleitet, sondern "wie von selbst tue ich das Richtige", werde meinem Gegenüber irgendwie gerechter... Es sind nur Kleinigkeiten des Alltags, aber mir bedeutet es viel.
Ich mag kaum drüber schreiben, denn das, so habe ich beobachtet, macht sowas oft kaputt, denn mein Ego ist da schnell dabei, es versucht Nutzen daraus zu ziehen, wenn es sowas entdeckt. Dann wird aus der "unschuldigen Liebe" (besseres Wort fällt mir dafür nicht ein) etwas, was das Ego braucht um sich gut zu fühlen und das führt nur zu schmerzhaften Abstürzen. Ich schreib es deswegen auf, weil ich manche Zeit am Rad gedreht hab und nicht wußte, warum ich das mache, den Kurs lesen, weil es mich so an meine Grenzen gebracht hat und immer noch bringt. Aber wenn ich dann sowas entdecke, dann hab ich eine Idee davon warum...
Schöne Grüße...
Persönlich: ich mag meinen Emotionen und Gefühlen nicht trauen, da ich schnell dazu neige, jede Emotion und jedes Gefühl sehr sehr sehr ernst zu nehmen und für die absolute Wahrheit. Weshalb ich erstmal als Krücke dem zustimmen würde, dass LIEBE kein "Gefühl" ist. Denn was hab ich schon alles als Liebe oder umgekehrt, berechtigten Ärger tituliert und eingeschätzt! Ich gehe erstmal davon aus, dass ich keine Ahnung habe, was Liebe ist.
Deshalb hab ich mir ein Gebet ( auch angeregt durch die Wapnick Vorträge ;-)) in den Rucksack und in die Tasche gesteckt (weil ich es so schnell "vergesse").
Das ist das einzige, woran ich "arbeiten" will, dass ich mich so schnell wie möglich erinnere:
Wie fühle ich mich gerade?
Gut? Schlecht? Ärgere ich mich? Freue ich mich? Usw.
(Meistens sinds ja Emotionen und Gefühle, die mich "aufwecken"):
D i e s hat nicht die Macht, mich von der Liebe und vom Frieden GOTTES zu trennen. Ich vergebe durch und mit dem Heiligen Geist in MIR SELBST, dass ich für einen Moment vergessen habe, zu lächeln und es ernst genommen hab.
PS: Siehste, was Wichtiges vergessen: und meinen BRUDER natürlich auch nicht!!!! (Gemeint ist: mein Bruder ist auch nicht getrennt von der Liebe Gottes, egal was ich zu fühlen ( *g*) glaube) Das ist ja häufig das erste, was mir in den Sinn kommt. Der "böse" Bruder. Der Bruder kann auch die Form einer Katze oder einer Straßenbahn haben, die mir vor der Nase wegfährt.
Gemeint ist ALLES, aber auch restlos alles, was sich im scheinbar Außen abzuspielen scheint, auch der Kurs, das Kurslernen und oftmals der Ärger als auch die Freude über meine Mitschüler. Wenn man zB scheinbar so schön übereinstimmt in der "Meinung" - hach, was tut das dem Ego schmeicheln.
Friedliches Wochenende
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(08.11.2013, 22:06)Sterntaler schrieb: Es enstehen, kommem mir entgegen, Gefühle von einer besonderen Nähe, Vertrautheit, Berührtheit.
Dann wird aus der "unschuldigen Liebe" (besseres Wort fällt mir dafür nicht ein) etwas, was das Ego braucht um sich gut zu fühlen und das führt nur zu schmerzhaften Abstürzen. Ich schreib es deswegen auf, weil ich manche Zeit am Rad gedreht hab und nicht wußte, warum ich das mache, den Kurs lesen, weil es mich so an meine Grenzen gebracht hat und immer noch bringt. Aber wenn ich dann sowas entdecke, dann hab ich eine Idee davon warum...
Schöne Grüße...
Was du sagst, und auch, was Elisabeth berichtet, spricht ja doch stark dafür, dass es wahr ist: kein Schritt wird umsonst getan, es wird für uns bewahrt, was wir vergeben haben, was wir an wahrer Nähe gewagt haben bisher.
Man kann natürlich auch immer vom Ziel her denken und ein Teil des Kurses spricht uns ja auch so an: als SOHN GOTTES, dass eben schon alles erreicht IST.
Es ist ja auch gut, wenigstens in Worten zu hören, worauf wir da zugehen. Aber der weit größere Teil des Kurses spricht uns als Wanderer an, die unterwegs sind, und für mich sagt er immerzu: „jeder Schritt zählt!“ und verurteilt mich nicht, wenn ich wieder in der falschen Richtung unterwegs bin und gerade den Autofahrer, der mir die Vorfahrt nimmt, in Gedanken ans Kreuz nagle.
Was heißt schon „falsche Richtung?“ Die Angst der gesamten Welt lastet auf der Erkenntnis der Unwahrheit ihrer Grenzen, und dieser Angst müssen wir, jeder auf seinen eigenen Füßen, entwandern. Da kann man ja nicht wirklich von „falscher Richtung“ sprechen, eher von der wunderbaren Alternative, die uns DER zeigt, DER hinter uns steht, mit ewiger Geduld, und sagt: „wähle noch einmal“, immer wieder. Jeder Schritt zählt!
Michael
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Ja,das mit den Wandernden ist gut gesagt. Seit ich den Kurs als "Wegweiser" für die Wanderung benutze und nicht mehr als Mittel sie zu verkürzen, zu verbessern, zu verwasweißichen, seit dem ist das Ganze sehr entstresst. Ich dachte irgendwie, der Kurs läßt mich entkommen und als ich nicht entkam, war ich wie gegen die Wand gelaufen. Denn wenn ich auch noch nicht sehr weit bin im Kurs, wurde mir irgendwie doch schnell klar, dass es darum nicht geht. Ich bin eigentlich sowieso nicht da, muss aber aushalten dazusein, das hat mich den Kurs für eine Zeit nicht in die Hand nehmen lassen... Die Tiefen gehören auch dazu. Er lag immer griffbereit neben dem Bett. Manchmal geht bei mir langsamer schneller.
Aber ich glaube auch,dass es noch viel mehr zu entdecken gibt, was der Kurs oder ich oder meine Brüder auch nicht sind. Aber es ist ok. Es gibt ein kleines leuchtendes Etwas in mir, das glimmt so vor sich hin...
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(08.11.2013, 12:03)Gast MM schrieb: Die Erlösung geschieht höchst individuell, wenn ich IHN lasse und IHM mein Urteil gebe und beiseite trete.
Deswegen will ich (hoffentlich) nicht (mehr) selber mit solchen Erinnerungen "arbeiten" . Damit hab ich nämlich auch Erfahrungen gemacht. ;-) (Mit dem selber konservieren meine ich)
Zu "Konservieren" fallen mir ausgestopfte Tiere in einem naturhistorischen Museum ein.
Aber warum glaubst du denn, dass du beiseite treten und IHM dein Urteil geben kannst, dass das überhaupt möglich ist? Weil du es gelesen hast? Weil es dir jemand gesagt hat? Weil du es erlebt hast?
Elisabeth
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(09.11.2013, 22:53)Elisabeth schrieb: (08.11.2013, 12:03)Gast MM schrieb: Die Erlösung geschieht höchst individuell, wenn ich IHN lasse und IHM mein Urteil gebe und beiseite trete.
Deswegen will ich (hoffentlich) nicht (mehr) selber mit solchen Erinnerungen "arbeiten" . Damit hab ich nämlich auch Erfahrungen gemacht. ;-) (Mit dem selber konservieren meine ich)
Zu "Konservieren" fallen mir ausgestopfte Tiere in einem naturhistorischen Museum ein.
Das ist ein treffendes Bild. Denn erinnerte Erfahrungen sind genau das: tot, vergangen und nur formhaft in Erinnerung gehalten.
Das heißt aber nicht, dass der HG sie nicht auch für SEINE Zwecke nutzen kann: Als Infragestellung der momentan geglaubten/eingebildeten "Realität" und genau so als hilfreiche Erinnerung an die zeitlos-ewige WIRKLICHKEIT. So habe ich auch Deinen vorherigen Beitrag verstanden. MM benennt dagegen das, was passiert, wenn man nicht den HG die erinnerten Erfahrungen nutzen lässt, sondern das Ego im Spiel ist. Dann in der Tat kann´s nur schief gehn.
Stephan
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(09.11.2013, 22:53)Elisabeth schrieb: Aber warum glaubst du denn, dass du beiseite treten und IHM dein Urteil geben kannst, dass das überhaupt möglich ist? Weil du es gelesen hast? Weil es dir jemand gesagt hat? Weil du es erlebt hast?
Die Antwort hast du schon selbst gegeben. Oder besser: den Prozess hast du wunderbar beschrieben.
Daher verstehe ich nicht, wozu die Frage dient.
Gregor
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(09.11.2013, 23:20)Stephan schrieb: Denn erinnerte Erfahrungen sind genau das: tot, vergangen und nur formhaft in Erinnerung gehalten.
Das heißt aber nicht, dass der HG sie nicht auch für SEINE Zwecke nutzen kann: Als Infragestellung der momentan geglaubten/eingebildeten "Realität" und genau so als hilfreiche Erinnerung an die zeitlos-ewige WIRKLICHKEIT. So habe ich auch Deinen vorherigen Beitrag verstanden. MM benennt dagegen das, was passiert, wenn man nicht den HG die erinnerten Erfahrungen nutzen lässt, sondern das Ego im Spiel ist. Dann in der Tat kann´s nur schief gehn.
Danke für diese Differenzierung. Ja, ich kenne das Gefühl der Enttäuschung, wie leblos die Erinnerung an Heilige Augenblicke ist. Man kann das Erlebnis selbst nicht wieder nachvollziehen oder abrufen. Es ist so, als hätte man nur noch ein Foto von einem glücklichen Urlaubstag, aber man kann nicht wieder dort hin zurück.
Aber die Versuchung in schwierigen Lebenssituationen besteht ja gerade darin, dass man das Egodenksystem als so mächtig erlebt, dass man es für alternativlos halten kann. Dann hilft mir der Gedanke: tu nicht so, als wüsstest du es nicht besser. Zur Bekräftigung dieser Erinnerung können dann auch "Fotos" hilfreich sein, selbst wenn es eben nur Fotos sind. Das löst den Bann der scheinbaren Alternativlosigkeit, und ich bin wieder bereit, mich für IHN zu öffnen.
Elisabeth
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(09.11.2013, 23:20)Stephan schrieb: Denn erinnerte Erfahrungen sind genau das: tot, vergangen und nur formhaft in Erinnerung gehalten.
Wie wahr -- sie können entweder zum Hindernis werden, oder auch als Wegzeiger ( reference point) dienen....
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
(10.11.2013, 00:29)Elisabeth schrieb: (09.11.2013, 23:20)Stephan schrieb: Denn erinnerte Erfahrungen sind genau das: tot, vergangen und nur formhaft in Erinnerung gehalten.
Das heißt aber nicht, dass der HG sie nicht auch für SEINE Zwecke nutzen kann: Als Infragestellung der momentan geglaubten/eingebildeten "Realität" und genau so als hilfreiche Erinnerung an die zeitlos-ewige WIRKLICHKEIT. So habe ich auch Deinen vorherigen Beitrag verstanden. MM benennt dagegen das, was passiert, wenn man nicht den HG die erinnerten Erfahrungen nutzen lässt, sondern das Ego im Spiel ist. Dann in der Tat kann´s nur schief gehn.
Danke für diese Differenzierung. Ja, ich kenne das Gefühl der Enttäuschung, wie leblos die Erinnerung an Heilige Augenblicke ist. Man kann das Erlebnis selbst nicht wieder nachvollziehen oder abrufen. Es ist so, als hätte man nur noch ein Foto von einem glücklichen Urlaubstag, aber man kann nicht wieder dort hin zurück.
Aber die Versuchung in schwierigen Lebenssituationen besteht ja gerade darin, dass man das Egodenksystem als so mächtig erlebt, dass man es für alternativlos halten kann. Dann hilft mir der Gedanke: tu nicht so, als wüsstest du es nicht besser. Zur Bekräftigung dieser Erinnerung können dann auch "Fotos" hilfreich sein, selbst wenn es eben nur Fotos sind. Das löst den Bann der scheinbaren Alternativlosigkeit, und ich bin wieder bereit, mich für IHN zu öffnen.
Elisabeth Ja, genau so.
Danke auch für deine Anregung durch deine Fragen, mich innerlich zu fragen: plapperst du nur so daher?
Natürlich plappere ich oftmals *so daher*. Wie im Kurs erwähnt, ist der weltliche Gedankenteppich ein Sammelsurium an wahren und falschen Gedanken.
Doch dieses sanfte, leise "Gefühl" - weia, schon wieder das Wort - des Aufgebens (Kapitulation), des kleinen Lächelns: ach, ich hab doch keine Ahnung und behaupte irgendwas daher...., das kenne ich gut. JEDEN TAG viele Male. Nicht immer nehm ich dann die Hand von Jesus, oft bleibe ich trotzig und verstimmt. Wie ein kleines Kind, das zwar schon hinter der Ecke hervorlugt aber noch bockt.
Auch wird im Kurs selber gesagt (sinngemäß, finde grad die Stelle nicht. Gudrun? ) Erst wird es viele Male (mit Vorbehalt) gesagt und irgendwann aber sickerts in den Bauch, - ein Ausdruck dafür, dass es "gefühlt" wird.
Der Kurs ist ja nur einer von vielen Tausenden Wegen zu GOTT. Mir taugt er halt und seine Gedanken finden den Weg zu meinem Herzen. Wann ich ihn ganz und gar vergebe, (nicht mehr brauche und alles verinnerlicht habe) das überlasse ich auch dem Heiligen Geist. Schon oft genug wollte ich das selber bestimmen. Wie Stephan schon erwähnt hat, spreche ich viel über meine persönlichen Erfahrungen der Egoeinmischung. Danke Stephan, das hast du gut ausgedrückt. Das regt mich nun wiederum an, in mich zu gehen und Jesus zu fragen, ob das weiterhin notwendig ist. Ich dräng mich geradezu auf, in beiden Foren, und erzähle persönliche Sachen, die nicht zur Frage gehören und nicht nachvollzogen werden können, weil es eben 'meine' Wahrnehmungen sind.
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