Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Kurs mich nur dahin führt, überhaupt Frieden zu wollen, indem er mich lehrt meinen Wunsch nach Unfrieden zu sehen.
Ich erlebe es so, dass ich immer noch in der Welt nach meinen Wegen suche und glaube manchmal, dass ich bislang höchst wenig an mich heran gelassen habe von dem, was Jesus mir anbietet.
Dennoch ist gleichzeitig der Mut gewachsen, es zumindest in Betracht zu ziehen, dass es "einen anderen Weg gibt".
Auch nach 5 Jahren habe ich das Gefühl eher unter "Einführungsseminar" zu laufen; wo ich doch auf der Welt Wegen schon einen Meisterbrief in der Tasche hätte.
da sagst du was.
ich habe zwar erst ein jahr investiert, dieses aber um so intensiver.
eine dauerkrankheit, mit wenig positiver tendenz, hat mir die möglichkeit zu täglichem intensivstudium gegeben.
nun bin ich fast durch u. meine probleme in der illusion mehren sich, was nicht gerade eine friedliche stimmung in mir verursacht.
das prinzip hoffnung, ist für mich langsam überstrapaziert.
die anwendung der vergebung, die ich wirklich nach meinen möglichkeiten zu kultivieren versuche, bringt keine für mich erfahrbaren effekte u. läßt mich mehr u. mehr im zweifel versinken.
es stresst eben, wenn man tagtäglich neue vergebeungskatastrophen bekommt, die a.) den glauben schwächen u. b.) einfach sehr weh tun u. traurig machen.
das einzige, was mich noch bei der "stange" hält, ist die tatsache, daß ich noch sehr in meiner illusionären wahrnehmung festhänge u. eben auch dort die effekte suche.
loslassen ist sehr schwer, vor allem wenn die erlebte illusion recht mächtig daher kommt.
ich bin der geliebte sohn gottes, dessen aufgabe es ist, die wahrnehmung der selbstgemachten trennung, mit hilfe meines heiligen geistes zu vergeben.
zumindest dazu gibt mein film mir täglich reichlich möglichkeiten.
ein fulltimejob sozudagen
lg haber
Dein Eindruck täuscht nicht.
Der "andere Weg" wird sich Dir offenbaren wenn du dir urteilslos ansehen kannst, wie du immer wieder Unfrieden wählst in dem du dich für das Ego entscheidest. Dies gilt es zusammen mit Jesus oder HG zu ent- und aufdecken. Der Friede ist immer hier nur wird das durch die Entscheidung für das ego immer wieder "überdeckt".
Ken Wapnick sagt: We so often make the mistake of thinking we have failed this Course if we are not peaceful, when the real trick is to be peaceful about not being peaceful. That's when we really start letting the guilt go. (Wir machen häufig den Fehler zu denken das wir den Kurs verfehlt haben weil wir nicht in Frieden sind. Der eigentliche Trick ist aber friedvoll unseren "unfrieden" zu betrachten. Erst dann fangen wir an die Schuld loszulassen.)
Claudia
wapnick schrieb:the real trick is to be peaceful about not being peaceful.
Bingo!
Das ist nämlich die Strategie des Ego:
Selbst so eine Feststellung wie "ich bin im Unfrieden" dazu zu benutzen,
weiteren Unfrieden zu schüren:
"Du mußt aber...was bist du für ein erbärmlicher Kursschüler...du bist ja voll der Anfänger...du kriegst es ja nie gerafft...schäm dich, setzen, sechs!"
lieben Gruß,
jochen
dieses ganze Zitat habe ich mir ganz gross ausgedruckt und an die wand gehängt. Für mich ist dies der Knackpunkt schlechthin.
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08.02.2009, 15:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.2009, 15:47 von Gregor.)
Siboa schrieb:Auch nach 5 Jahren habe ich das Gefühl eher unter "Einführungsseminar" zu laufen; wo ich doch auf der Welt Wegen schon einen Meisterbrief in der Tasche hätte.
Wie lange hat das Training gedauert, um die Grundsätze des Ego-Denksystems erfolgreich zu verinnerlichen, d.h. sie nicht mehr in Frage zu stellen und fest daran zu glauben?
Das soll nicht zur der Schlussfolgerung führen, dass die Beschäftigung mit Spiritualität nun genauso lange dauern muss, sondern einfach mal eine Relation aufzeigen. Bist du ein Anhänger der Lehre von der Wiedergeburt, wird die Relation noch krasser.
In einer der ersten Kursgruppen, die ich seinerzeit besucht habe, kam vom einen oder anderen Teilnehmer die Bemerkung "Das funktioniert einfach nicht!". Der Leiter der Gruppe entgegnete standardmäßig: "Was soll denn funktionieren?". Das passte mir überhaupt nicht, so wenig wie die (in anderen Richtungen) verbreitete Aufforderung "Nimm alles an, was jetzt ist" oder gar "Du kannst gar nichts tun".
Denn das heißt, dass meine Vorstellung "Wenn ich das und das mache, muss das und das dabei herauskommen, und zwar subito" falsch ist. Völlig unakzeptabel. Daher habe ich auch lange Jahre nicht verstanden, was Frere Roger, der ehemalige Abt der Gemeinschaft von Taizé, mit dem häufig genutzten Begriff des "Staunens" eigentlich meinte. Ich wusste doch Bescheid, was gibt es da zu staunen?
Das löste sich eines Tages in Wohlgefallen auf, ein Moment der vollkommenen Klarheit zu einem völlig überraschenden und nicht sonderlich besonderen Zeitpunkt, mitten im Alltag. Keine Meditation, keine Aktivität der Vergebung, keine besonderen "heiligen" Gedanken, einfach so, mitten im "Leben". Ein schallendes Lachen blieb übrig - bis zu dem Versuch, die "Rahmenbedingungen" dieses Augenblicks zu analysieren.
"Ich" kann den Boden bereiten, "ich" kann durchaus etwas tun, indem ich Schritt für Schritt alles IHM übergebe, auch meinen Unfrieden, auch die völlige Ergebnislosigkeit meiner spirituellen Bemühungen, auch das ständige Chaos im Kopf, das sich nicht legen will, auch die immer wiederkehrenden "Vergebungslektionen", auch die Angst, dass es schlimmer kommen könnte, weil mir weitere "schlimmere" Vergebungslektionen "angeboten werden". Alles bezieht sich auf alle Vorstellungen, gute wie schlechte.
Das geht nur schrittweise, weil "ich" an Schritte glaube und damit an die Existenz von Zeit, also Reihenfolge. Denn ohne diesen Glauben existiere "ich" nicht. Aber welche Schritte noch notwendig sind, wo das Ende ist, ob es überhaupt Schritte gibt, wieviel Zeit noch erforderlich ist - das weiß "ich" nicht. Das kann "ich" gar nicht wissen, da "ich" ja auch nur eine Vorstellung ist. Und "ich" brauche es auch nicht zu wissen, da es nur daran hindert, auch dieses "ich" IHM zu übergeben.
Gregor
danke gregor.
diese "ich" ist ja so ungeduldig u. sehnsüchtig, daß es schier quietscht.
ich will es IHM übergeben---abgeben---weggeben---eben geben, damit der sohn sein kann.
lg haber
08.02.2009, 17:28
Gregor schrieb:Siboa schrieb:Auch nach 5 Jahren habe ich das Gefühl eher unter "Einführungsseminar" zu laufen; wo ich doch auf der Welt Wegen schon einen Meisterbrief in der Tasche hätte.
Wie lange hat das Training gedauert, um die Grundsätze des Ego-Denksystems erfolgreich zu verinnerlichen, d.h. sie nicht mehr in Frage zu stellen und fest daran zu glauben?
Das soll nicht zur der Schlussfolgerung führen, dass die Beschäftigung mit Spiritualität nun genauso lange dauern muss, sondern einfach mal eine Relation aufzeigen. Bist du ein Anhänger der Lehre von der Wiedergeburt, wird die Relation noch krasser.
In einer der ersten Kursgruppen, die ich seinerzeit besucht habe, kam vom einen oder anderen Teilnehmer die Bemerkung "Das funktioniert einfach nicht!". Der Leiter der Gruppe entgegnete standardmäßig: "Was soll denn funktionieren?". Das passte mir überhaupt nicht, so wenig wie die (in anderen Richtungen) verbreitete Aufforderung "Nimm alles an, was jetzt ist" oder gar "Du kannst gar nichts tun".
Denn das heißt, dass meine Vorstellung "Wenn ich das und das mache, muss das und das dabei herauskommen, und zwar subito" falsch ist. Völlig unakzeptabel. Daher habe ich auch lange Jahre nicht verstanden, was Frere Roger, der ehemalige Abt der Gemeinschaft von Taizé, mit dem häufig genutzten Begriff des "Staunens" eigentlich meinte. Ich wusste doch Bescheid, was gibt es da zu staunen?
Das löste sich eines Tages in Wohlgefallen auf, ein Moment der vollkommenen Klarheit zu einem völlig überraschenden und nicht sonderlich besonderen Zeitpunkt, mitten im Alltag. Keine Meditation, keine Aktivität der Vergebung, keine besonderen "heiligen" Gedanken, einfach so, mitten im "Leben". Ein schallendes Lachen blieb übrig - bis zu dem Versuch, die "Rahmenbedingungen" dieses Augenblicks zu analysieren.
"Ich" kann den Boden bereiten, "ich" kann durchaus etwas tun, indem ich Schritt für Schritt alles IHM übergebe, auch meinen Unfrieden, auch die völlige Ergebnislosigkeit meiner spirituellen Bemühungen, auch das ständige Chaos im Kopf, das sich nicht legen will, auch die immer wiederkehrenden "Vergebungslektionen", auch die Angst, dass es schlimmer kommen könnte, weil mir weitere "schlimmere" Vergebungslektionen "angeboten werden". Alles bezieht sich auf alle Vorstellungen, gute wie schlechte.
Das geht nur schrittweise, weil "ich" an Schritte glaube und damit an die Existenz von Zeit, also Reihenfolge. Denn ohne diesen Glauben existiere "ich" nicht. Aber welche Schritte noch notwendig sind, wo das Ende ist, ob es überhaupt Schritte gibt, wieviel Zeit noch erforderlich ist - das weiß "ich" nicht. Das kann "ich" gar nicht wissen, da "ich" ja auch nur eine Vorstellung ist. Und "ich" brauche es auch nicht zu wissen, da es nur daran hindert, auch dieses "ich" IHM zu übergeben.
Gregor
danke für diese einleuchtende Darstellung das Universum Uni versum Lied
nicht das Wort ode ein anderes Symbol macht ein Lied sondern der harmonische Klang vieler einzelner Töne..
Gregor schrieb:Siboa schrieb:Auch nach 5 Jahren habe ich das Gefühl eher unter "Einführungsseminar" zu laufen; wo ich doch auf der Welt Wegen schon einen Meisterbrief in der Tasche hätte.
Wie lange hat das Training gedauert, um die Grundsätze des Ego-Denksystems erfolgreich zu verinnerlichen, d.h. sie nicht mehr in Frage zu stellen und fest daran zu glauben?
Das soll nicht zur der Schlussfolgerung führen, dass die Beschäftigung mit Spiritualität nun genauso lange dauern muss, sondern einfach mal eine Relation aufzeigen. Bist du ein Anhänger der Lehre von der Wiedergeburt, wird die Relation noch krasser.
In einer der ersten Kursgruppen, die ich seinerzeit besucht habe, kam vom einen oder anderen Teilnehmer die Bemerkung "Das funktioniert einfach nicht!". Der Leiter der Gruppe entgegnete standardmäßig: "Was soll denn funktionieren?". Das passte mir überhaupt nicht, so wenig wie die (in anderen Richtungen) verbreitete Aufforderung "Nimm alles an, was jetzt ist" oder gar "Du kannst gar nichts tun".
Denn das heißt, dass meine Vorstellung "Wenn ich das und das mache, muss das und das dabei herauskommen, und zwar subito" falsch ist. Völlig unakzeptabel. Daher habe ich auch lange Jahre nicht verstanden, was Frere Roger, der ehemalige Abt der Gemeinschaft von Taizé, mit dem häufig genutzten Begriff des "Staunens" eigentlich meinte. Ich wusste doch Bescheid, was gibt es da zu staunen?
Das löste sich eines Tages in Wohlgefallen auf, ein Moment der vollkommenen Klarheit zu einem völlig überraschenden und nicht sonderlich besonderen Zeitpunkt, mitten im Alltag. Keine Meditation, keine Aktivität der Vergebung, keine besonderen "heiligen" Gedanken, einfach so, mitten im "Leben". Ein schallendes Lachen blieb übrig - bis zu dem Versuch, die "Rahmenbedingungen" dieses Augenblicks zu analysieren.
"Ich" kann den Boden bereiten, "ich" kann durchaus etwas tun, indem ich Schritt für Schritt alles IHM übergebe, auch meinen Unfrieden, auch die völlige Ergebnislosigkeit meiner spirituellen Bemühungen, auch das ständige Chaos im Kopf, das sich nicht legen will, auch die immer wiederkehrenden "Vergebungslektionen", auch die Angst, dass es schlimmer kommen könnte, weil mir weitere "schlimmere" Vergebungslektionen "angeboten werden". Alles bezieht sich auf alle Vorstellungen, gute wie schlechte.
Das geht nur schrittweise, weil "ich" an Schritte glaube und damit an die Existenz von Zeit, also Reihenfolge. Denn ohne diesen Glauben existiere "ich" nicht. Aber welche Schritte noch notwendig sind, wo das Ende ist, ob es überhaupt Schritte gibt, wieviel Zeit noch erforderlich ist - das weiß "ich" nicht. Das kann "ich" gar nicht wissen, da "ich" ja auch nur eine Vorstellung ist. Und "ich" brauche es auch nicht zu wissen, da es nur daran hindert, auch dieses "ich" IHM zu übergeben.
Gregor
Lieber Gregor,
danke für deine Antwort.
Es sind führwahr immer wieder Vorstellungen in mir, die ans Tageslicht kommen. Sie IHM zu übergeben, vergesse ich häufig immer noch.
Was ich noch zu lernen habe, weiß ich nicht.
Ich habe nur den Wunsch, Frieden und Ruhe zu haben. Dass es auch mein Wunsch ist, eben diesen nicht zu haben, lerne ich gerade.
Weil, wie hast du es ausgedrückt, wenn ich den Wunsch hätte, dann wäre Frieden.
Bei all meiner Ungeduld und bei all meinem Gehader bin ich sehr froh und dankbar, Jesus und den Heiligen Geist bei mir zu wissen, denn durch IHRE Anwesenheit sind da immer wieder Momente, die frei von allem sind, was mich sorgt, ängstigt und wütend macht.
Susanne
haberkuk schrieb:nun bin ich fast durch u. meine probleme in der illusion mehren sich, was nicht gerade eine friedliche stimmung in mir verursacht.
das prinzip hoffnung, ist für mich langsam überstrapaziert.
die anwendung der vergebung, die ich wirklich nach meinen möglichkeiten zu kultivieren versuche, bringt keine für mich erfahrbaren effekte u. läßt mich mehr u. mehr im zweifel versinken.
lieber haberkuk,
ich bin noch lange nicht durch und erst bei Lektion 80.
Es erstaunt mich, welches Tempo du vorlegst.
Es erstaunt mich auch, daß du dich aus dem forum abgemeldet hast, letztes Jahr, und es lieber im Alleingang versuchst.
Es erstaunt mich nicht, wenn die von dir erhofften Ergebnisse ausbleiben.
Wenn du die Arbeit mit dem Kurs mit bestimmten Hoffnungen und Erwartungen verknüpfst (Prinzip Hoffnung), dann bist du nicht wirklich offen für Wunder.
Wenn du jetzt anfängst im Zweifel zu versinken, dann öffnet sich vielleicht gerade eine Türe, denn bisher hast du geglaubt, du wüßtest, wozu die Vergebung dient (erfahrbare Effekte).
(Lektion 25: Ich weiß nicht, wozu irgendetwas dient.)
lieben Gruß,
jochen
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