Was ist SCHÖPFUNG?

[Siboa]

Der "Missbrauch" der Macht, die ich habe als Gottes Sohn, besteht eben darin, sie mir selbst zuzuschreiben als ein von Gott getrenntes Selbst. Man kann sagen, dadurch ginge sie verloren, denn nun hat die Macht ein Gespenst mit Namen Ego.

So kann man das sagen.

Ebenso richtig in meinen Augen ist aber auch, dass es meine Macht als Gottes Sohn ist, die das Ego hervorbringt.

Das ist nicht ganz so. Denn das Ego ist in Wahrheit nichts. Und was ist das für eine Macht, die nichts hervorbringt?
Es geht nur darum, sich deiner wahren Macht zu entsinnen, die du mit GOTT teilst.

Und der einzige Weg da hinaus ist, den Willen (die Macht) zu dieser Gegenwelt wieder zu verlernen und zu verstehen, dass sie etwas ist, was sich gegen mich selbst richtet.

Auch das ist nicht ganz so. Du brauchst nur anzuerkennen, dass nichts Derartiges wie eine "Gegenwelt" jemals erzeugt werden konnte.
Denn nur GOTTES Wille geschieht. Und dein Wille - oder deine Macht getrennt von IHM ist einfach nur nichts.

Johannes

Ist es wirklich hilfreich, diese Dinge verstehen zu wollen? Meine Erfahrung lehrt mich, dass ich die Gedanken, die ich mir greifbar mache, immer dem Ego zur Verfügung stelle, nämlich zum Unterscheiden und Urteilen.


Susanne

[Johannes]

Ist es wirklich hilfreich, diese Dinge verstehen zu wollen?

Es ist nicht notwendig, diese Dinge zu verstehen. Es ist nur notwendig, dich für einen anderen Ratgeber als das Ego zu entscheiden.
Bevor diese Entscheidung getroffen wird, gibt es oft noch viele Fragen, da das Ego noch immer hofft, endlich einmal zu verstehen. Doch das Ego versteht immer falsch. Es reimt sich etwas zusammen und ist dann ganz stolz auf dieses "Pseudowissen", das es sich angeeignet zu haben glaubt. In der Folge muss es dieses "Pseudowissen" verteidigen, da sein Selbstbewusstsein darauf basiert.
Dann tritt das ein, was du so treffend beschrieben hast:

Meine Erfahrung lehrt mich, dass ich die Gedanken, die ich mir greifbar mache, immer dem Ego zur Verfügung stelle, nämlich zum Unterscheiden und Urteilen.

Das richtige Verstehen, das unmittelbar auftritt - denn der HG wartet nicht, wenn ein Geist offen für IHN ist - fühlt sich ganz anders an. Es ist kein Gefühl da, dass "du dir etwas angeeignet hättest", sondern zu bemerkst nur, dass dir etwas ganz und gar klar ist.
Diese Art von Verständnis tritt vermehrt in den Vordergrund, je mehr du bereit bist, dein "Pseudowissen" nicht länger zu verteidigen. Es "klebt" auch nicht an bestimmten Formulierungen, sondern spürt ganz klar, wenn der Inhalt stimmig ist oder nicht.

Es bedarf allerdings eines gewissen Fortschritts im Lernen, bis alle Fragen aufgegeben werden können, und nur mehr auf die ANTWORT gelauscht wird.
Bis dem Ego die Erlaubnis entzogen wird, deinen Geist noch länger zu beherrschen.

Johannes

[Ulenspygel]

Es ist nicht notwendig, diese Dinge zu verstehen. Es ist nur notwendig, dich für einen anderen Ratgeber als das Ego zu entscheiden.
Bevor diese Entscheidung getroffen wird, gibt es oft noch viele Fragen, da das Ego noch immer hofft, endlich einmal zu verstehen. Doch das Ego versteht immer falsch. Es reimt sich etwas zusammen und ist dann ganz stolz auf dieses "Pseudowissen", das es sich angeeignet zu haben glaubt. In der Folge muss es dieses "Pseudowissen" verteidigen, da sein Selbstbewusstsein darauf basiert.

Das stimmt, so erlebe ich das auch. In gewisser Weise ist dieses Wissen hinderlich weil es als etwas betrachtet wird, was meine Früchte sind. Das ist es umso mehr, je mehr "Denkpotenz" jemand zur Verfügung hat und die Überzeugung, etwas verstanden zu haben ist eigentlich nur Zufriedenheit darüber, das Unfassbare in passende Gedanken kleiden zu können, die das Unfassbare ersetzen.

Für mich als jemand, der viel denkt und der das Analysieren gewohnt ist (ich habe halt etwas von dieser "Denkpotenz"), ist das die Art und Weise, wie mein Ego strukturiert ist und ich habe das Gefühl, dass es für mich besser (unvermeidlich?) ist, mich auch auf diese Weise dem Unfassbaren zu nähern. Dass ich dazu neige, auf die Früchte meines Denkens auch stolz zu sein, ist mir bewusst, und ich weiß auch, dass sich mein Ego dieses vermeintliche Wissen über das Unfassbare gerne als Erfolg anrechnet - ihm ist eigentlich vollkommen egal, wodurch es sich aufplustert, Hauptsache dass....

Das richtige Verstehen, das unmittelbar auftritt - denn der HG wartet nicht, wenn ein Geist offen für IHN ist - fühlt sich ganz anders an. Es ist kein Gefühl da, dass "du dir etwas angeeignet hättest", sondern zu bemerkst nur, dass dir etwas ganz und gar klar ist.
Diese Art von Verständnis tritt vermehrt in den Vordergrund, je mehr du bereit bist, dein "Pseudowissen" nicht länger zu verteidigen. Es "klebt" auch nicht an bestimmten Formulierungen, sondern spürt ganz klar, wenn der Inhalt stimmig ist oder nicht.

Ja, das kann ich nachvollziehen. Diese beiden Formen von "Verstehen" fühlen sich vollkommen anders an. Das eine ist eigentlich kein Verstehen, das andere ist mehr ein Sehen und es erkennt die Wahrheit unabhängig von der Form, in der sie auftritt. Ich habe es dennoch immer so erlebt, dass die denkende, analysierende Form des Verstehens dem wirklichen vorausging - irgendwann wird sie durch wirkliches Verstehen ersetzt, wenn die Bereitschaft dazu da ist. Und dann habe ich im Nachhinein das Gefühl, dass die gelesenen Gedankengänge etwas in meinen Geist hineintransportiert haben und dass sie dort wahr gemacht wurden.

Grüße von

Thomas

[Inge]

Das stimmt, so erlebe ich das auch. In gewisser Weise ist dieses Wissen hinderlich weil es als etwas betrachtet wird, was meine Früchte sind. Das ist es umso mehr, je mehr "Denkpotenz" jemand zur Verfügung hat und die Überzeugung, etwas verstanden zu haben ist eigentlich nur Zufriedenheit darüber, das Unfassbare in passende Gedanken kleiden zu können, die das Unfassbare ersetzen.
Für mich als jemand, der viel denkt und der das Analysieren gewohnt ist (ich habe halt etwas von dieser "Denkpotenz"), ist das die Art und Weise, wie mein Ego strukturiert ist und ich habe das Gefühl, dass es für mich besser (unvermeidlich?) ist, mich auch auf diese Weise dem Unfassbaren zu nähern. Dass ich dazu neige, auf die Früchte meines Denkens auch stolz zu sein, ist mir bewusst, und ich weiß auch, dass sich mein Ego dieses vermeintliche Wissen über das Unfassbare gerne als Erfolg anrechnet - ihm ist eigentlich vollkommen egal, wodurch es sich aufplustert, Hauptsache dass....
Diese beiden Formen von "Verstehen" fühlen sich vollkommen anders an. Das eine ist eigentlich kein Verstehen, das andere ist mehr ein Sehen und es erkennt die Wahrheit unabhängig von der Form, in der sie auftritt. Ich habe es dennoch immer so erlebt, dass die denkende, analysierende Form des Verstehens dem wirklichen vorausging - irgendwann wird sie durch wirkliches Verstehen ersetzt, wenn die Bereitschaft dazu da ist. Und dann habe ich im Nachhinein das Gefühl, dass die gelesenen Gedankengänge etwas in meinen Geist hineintransportiert haben und dass sie dort wahr gemacht wurden.

Die Tiefe deiner Selbst-Ehrlichkeit ist bemerkenswert -- danke dir, lieber Thomas!

[Johannes]

Für mich als jemand, der viel denkt und der das Analysieren gewohnt ist...

Das ist das Bild von dir, das du gemacht hast. Es ist nicht wahr. Es hat mit dir nichts zu tun. Und der Kurs ist gekommen, damit du lernst, dieses Bild zumindest einmal anzuzweifeln.
Dir ist wahrscheinlich schon bewusst, dass der HG etwas völlig anderes in dir sieht. Und warum möchtest du dich nicht einmal SEINE Schau verwenden statt ständig deine eigene zu bestärken?

Ich habe es dennoch immer so erlebt, dass die denkende, analysierende Form des Verstehens dem wirklichen vorausging...Und dann habe ich im Nachhinein das Gefühl, dass die gelesenen Gedankengänge etwas in meinen Geist hineintransportiert haben und dass sie dort wahr gemacht wurden.

Auf diese Art versucht das Ego, sein Denksystem zu verteidigen. Doch das Ego liegt immer genau verkehrt.
Hier hast du ein gutes Beispiel gebracht, wie der getrennte Geist denkt:
Er denkt, dass er zuerst etwas "von außen" hört, sieht oder liest - und dies dann irgendwie "in den Geist hineintransportiert" wird.
In Wahrheit bringt all dies nur die Bereitschaft deines Geistes hervor:
Du bekommst scheinbar "zuerst" die Gelegenheit, etwas zu lesen, "dann" es "einsinken" zu lassen und es "schließlich" zu internalisieren. Dass du dies als eine Abfolge erlebst, bedeutet nur, dass dein Geist noch nicht gewohnt ist, das, was geschieht, "als Ganzes" zu betrachten.

Das Lernen des Kurses bringt es mit sich, dass du auch beginnst, dich dafür zu öffnen, dass "dein Erleben" kein "Beweis" dafür ist, dass wahr ist, was du erlebst.*) In diesem Lernstadium ist Vertrauen gefragt - Vertrauen in ETWAS, DAS mehr weiß, als dir im Moment zugänglich ist.**)

Johannes


*) Ein Traum mag sich noch so "real" anfühlen - es bleibt dennoch nur ein Traum.

**) Siehe dazu auch im "Handbuch für Lehrer" 4.I.A. auf S.10f: Die Entwicklung des Vertrauens

[Celestine]

Auf diese Art versucht das Ego, sein Denksystem zu verteidigen. Doch das Ego liegt immer genau verkehrt.

... je mehr ich übe, desto offensichtlicher wird es, wie groß das Hinderniss des analytischen Verstandes ist. Einsichten, die glasklar sind, die umfassend verständlich sind, ohne Fragen, und die einfach kommen, zerbrechen, sobald der analytische Verstand beginnt sich ihrer anzunehmen - und das tut er immer, schon allein, weil es mein Wunsch ist, diese Einsichten weiterzugeben. Es geht nicht. Wenn ich sie in Worte zu packen versuche, gehen sie kaputt.

Sie lassen sich nur hinter die Worte legen, die ich sowieso ausspreche. Nichts erklärend, nichts mitteilend, einfach nur "da-seiend" und mit einfließend, nicht durch die Worte in die Ohren, sondern durch die Information an das Wesen. Es ist ungewohnt, es ist merkwürdig, aber es geschieht, und kann nur so gehen - für mich, so wie es jetzt ist.

[Inge]

... je mehr ich übe, desto offensichtlicher wird es, wie groß das Hinderniss des analytischen Verstandes ist. Einsichten, die glasklar sind, die umfassend verständlich sind, ohne Fragen, und die einfach kommen, zerbrechen, sobald der analytische Verstand beginnt sich ihrer anzunehmen - und das tut er immer, schon allein, weil es mein Wunsch ist, diese Einsichten weiterzugeben. Es geht nicht. Wenn ich sie in Worte zu packen versuche, gehen sie kaputt.
Sie lassen sich nur hinter die Worte legen, die ich sowieso ausspreche. Nichts erklärend, nichts mitteilend, einfach nur "da-seiend" und mit einfließend, nicht durch die Worte in die Ohren, sondern durch die Information an das Wesen. Es ist ungewohnt, es ist merkwürdig, aber es geschieht, und kann nur so gehen - für mich, so wie es jetzt ist.

Danke, liebe Celestine -- das hast du aber schön gesagt!