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Hallo meine lieben Freunde.
Ich realisiere an mir eine Entwicklung, die ich nicht als unangenehm empfinde. Mich würde interessieren, ob es euch genauso geht.
Stille - das Gefühl, nichts mehr sagen zu müssen, vielleicht sogar nichts mehr sagen wollen. Wenigstens nichts mehr, was die Illusion "wahr" machen könnte bzw. stärkt (wenn dies möglich wäre  ).
Schon in dem Moment, in dem ich diese Worte hier schreibe, müssen sie vergeben werden, denn ich glaube, dass über Illusionen zu reden bzw. zu schreiben sie zu einem Werkzeug des Ego machen, das dieses gegen uns verwendet - immer und immer wieder.
Ich denke nicht, dass das etwas mit Rückzug und Resignation zu tun hat. Vielmehr glaube ich, dass nichts, was wir in dieser Welt wahrnehmen können, es wert ist, beachtet zu werden, außer für die Vergebung - dafür, dass ich den Weg nach Hause finde.
Ist also Stille nicht das Beste, was uns passieren kann?
Und bereits jetzt frage ich mich, warum ich dieses Posting verfasst habe ... Handle ich nicht genau gegen das, was ich oben geschrieben habe? 
 Frank
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Bhunjithah schrieb:Ist also Stille nicht das Beste, was uns passieren kann?
[...] Ich denke nicht, dass das etwas mit Rückzug und Resignation zu tun hat. In der Tat, Stille ist der "natürliche Zustand". Stille und Rückzug sind grundverschieden, daher weist der Kurs in einigen Lektionen darauf hin, Stille und Rückzug nicht zu verwechseln.
Stille drückt sich in völliger Präsenz aus, Rückzug in Abwesenheit/Ablehnung/Verurteilung.
Bhunjithah schrieb:Vielmehr glaube ich, dass nichts, was wir in dieser Welt wahrnehmen können, es wert ist, beachtet zu werden, außer für die Vergebung - dafür, dass ich den Weg nach Hause finde. Das könnte missverstanden werden. Zur Vergebung sind die Wahrnehmungen sehr wohl als "Tatsachen" zu beachten, denn sonst kommt es zur Verurteilung und zur Verdrängung. Auch die Verurteilung ist "beachtenswert". Die Vergebung gibt jedoch das Urteil an IHN ab. In der Stille.
Gregor
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Diese Gedanken sind mir auch schon mal durch den Kopf gegangen. Aber dann habe ich es aufgegeben, ob es "Sinn" macht oder nicht einfach nur still zu sein (da alles nur aus der Illusion entspringt, was man denkt oder sagt....)und zwar aus dem einfachen Grund:
Ich kann sowieso nicht meine Klappe halten! Wenn ich kein Gespräch mit jemanden führe, dann führe ich Selbstgespräche-ich wüsste nicht, wie ich das verhindern könnte.
Das ist jetzt nur meine Sicht. Vielleicht klappt es bei euch besser mit der "Stille".
Birgit
liebe Birgit,
die Stille, die man machen kann,
ist nicht die wirkliche STILLE,
sondern etwas das kommt und geht.
Die wirkliche STILLE ist immer in uns und um uns herum.
Manchmal nehme ich sie wahr, aber oft auch nicht.
Den inneren Dialog anhalten zu wollen, ist ein ziemlicher Kraftakt.
Das führt dich wahrscheinlich noch mehr in die Beurteilung und Verurteilung hinein und weg von der Stille.
Einfacher finde ich es, den inneren Dialog und dieses ständige Gequatsche laufen zu lassen, ihm keine besondere Bedeutung beizumessen sondern sich zu sagen: Aha, da ist es wieder.
Das Gedankenkarussell ist eigentlich nur ein Luftblase in einem Ozean von Stille.
Wenn es gar zu arg wird, dann gibt es diesen Satz:
"Sei still, und wisse, daß ich Gott bin!"
Wenn ich mir den in Erinnerung rufe, sind die Relationen ganz schnell wieder zurechtgerückt.
lieben Gruß,
jochen
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Kursvorschüler schrieb:Ich kann sowieso nicht meine Klappe halten! Wenn ich kein Gespräch mit jemanden führe, dann führe ich Selbstgespräche-ich wüsste nicht, wie ich das verhindern könnte.
Stille hat nichts mit "Klappe halten" oder dem Gedankenwust zu tun, der durch den Kopf schwirrt. Da gibt es nichts "abzuschalten" oder "herzustellen".
Stille IST immer, eine Art Gewahrsam oder Achtsamkeit (ohne Gegenstand). Im Sinne einer Analogie (aber eben nur eine Analogie): es ist die Leinwand, die sich nicht verändert, während der Film darauf abläuft.
Der Kurs benutzt viele verschiedene spezifische Methoden in den Lektionen, die Achtsamkeit auf die Stille zu lenken: das Abziehen der Aufmerksamkeit von diesem Plappern, das "nach innen schauen" oder einfach die Bitte (das Gebet), still zu sein (hier eine beispielhafte Zusammenfassung einiger dieser Methoden). Viele spirituelle Richtungen legen den Schwerpunkt auf eine dieser Methoden, der Kurs nutzt sie gleichberechtigt nebeneinander. Keine dieser Methoden "funktioniert" (was soll da funktionieren?), aber führt zielsicher auf dem Weg zur Stille - wenn wir sie nicht zum neuen Götzen erheben, indem wir die Methode mit dem Ziel verwechseln.
Gregor
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Gregor schrieb:...
Bhunjithah schrieb:Vielmehr glaube ich, dass nichts, was wir in dieser Welt wahrnehmen können, es wert ist, beachtet zu werden, außer für die Vergebung - dafür, dass ich den Weg nach Hause finde. Das könnte missverstanden werden. Zur Vergebung sind die Wahrnehmungen sehr wohl als "Tatsachen" zu beachten, denn sonst kommt es zur Verurteilung und zur Verdrängung. Auch die Verurteilung ist "beachtenswert". Die Vergebung gibt jedoch das Urteil an IHN ab. In der Stille.
Gregor
Danke dir, lieber Gregor, für deine Antwort.
Da du das Wort "Tatsachen" in Anführungszeichen gesetzt hast, nehme ich an, du sprichst in diesem Zusammenhang von Wahrnehmungen, die Dinge und Situationen betreffen, die wir gemacht haben?
Vielleicht war ich in meiner Aussage etwas unpräzise. Denn je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob die Wahrnehmungen, die ich in der Stille mache, auch nur der Vergebung dienen, oder ob ich hier meinen Schöpfergeist "erfahren" kann, mein WAHRES Selbst.
Damit meine ich zum Beispiel Situationen, in denen ohne Stille nur Chaos entsteht, mit Stille hingegen gereichen sie zum Segen. Meist mache ich solche Erfahrungen im Zwischenmenschlichen Bereich - wenn ich ehrlich bin eigentlich ausschließlich. 
Frank
Bhunjithah schrieb:Ist also Stille nicht das Beste, was uns passieren kann? Die wahre STILLE ist immer da - und du kannst lernen, IHRER in jeder Situation und in allen Umständen gewahr zu sein. SIE ist völlig unabhängig von allen Geräuschen dieser Welt oder von Worten, die vielleicht gesprochen werden.
In dieser STILLE ist alles heilig.
Zitat:Und bereits jetzt frage ich mich, warum ich dieses Posting verfasst habe ... Handle ich nicht genau gegen das, was ich oben geschrieben habe?
Der HG freut sich immer über dich - und ER möchte, dass du an SEINER Freude Teil hast. Das Ego dagegen zweifelt immer an allem, was du tust oder nicht tust. Es versucht immer, dich zu verunsichern. Wenn du etwas getan hast, fragt es dich, warum du das gemacht hast. Wenn nicht, wieso du es nicht gemacht hast... 
Vergiss einfach all seine Anzweiflungen.
Johannes
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23.02.2009, 00:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2009, 00:26 von Gregor.)
Bhunjithah schrieb:Da du das Wort "Tatsachen" in Anführungszeichen gesetzt hast, nehme ich an, du sprichst in diesem Zusammenhang von Wahrnehmungen, die Dinge und Situationen betreffen, die wir gemacht haben? Nun, Tatsache ist, dass du wahrnimmst. Tatsache ist wohl auch, dass diese Wahrnehmungen einen Wert für dich verkörpern, gut oder schlecht. Ob du dich gut oder schlecht fühlst, hängt wahrscheinlich davon ab, welchen Wert du diesen Wahrnehmungen (das bezieht sich auch auf Gedanken) zubilligst.
Das zu verleugnen, ist wenig sinnvoll. Aber die "Tatsache", die vermeintliche Tatsache, dass dein Wohlbefinden von deinen Wahrnehmungen abhängen muss, das ist es wert, verleugnet zu werden. Die "Tatsache", dass deine Urteile wahr sind, das kann sehr sinnvoll verleugnet werden - denn es ist nicht wahr. Es gibt einen anderen Weg, dies zu sehen. Die Stille. Sie hängt nicht von deinen Wahrnehmungen und Urteilen ab, sie ist davon völlig unberührt. Sie verändert sich nicht, war immer da, wird immer sein. Sie kann verleugnet werden, verdrängt werden, aber sie ist immer da.
Hört die Sonne auf zu existieren, nur weil ein paar Wolken aufziehen?
Bhunjithah schrieb:Denn je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob die Wahrnehmungen, die ich in der Stille mache, auch nur der Vergebung dienen, oder ob ich hier meinen Schöpfergeist "erfahren" kann, mein WAHRES Selbst. Dein wahres Selbst erfährst du nicht in Wahrnehmungen. Wenn die Dinge sich zum guten wenden, schön. Laufen sie schlecht, na gut. Es sind zwei Seiten, aber nur eine Medaille. Fällt sie auf die eine Seite, beurteilst du dich als Sieger. Die andere Seite macht dich vermeintlich zum Verlierer. Schau es dir an - und gib es IHM. Denn du willst das nicht, weil du dich dadurch selbst verleugnest.
Dein wahres Selbst ist weder Gewinner noch Verlierer, es kennt diese Gegensätze nicht. Dein wahres Selbst ist still, es kämpft nicht gegen die Verliererseite und versucht auch nicht, die Gewinnerseite zu bevorzugen. Es hat mit der Medaille nichts am Hut, denn es ist FRIEDE, LIEBE oder GLÜCK. Nicht das Gefühl, aber es drückt sich "hier" durchaus in dem Gefühl aus.
Jagst du aber dem Gefühl hinterher, "siehst" du die Stille nicht. Du wählst dann zwischen den schönen und den bedrohlichen Wolken, obwohl du die Sonne willst. Was haben Nebelschwaden für einen Wert, wenn du die Sonne BIST?
Gregor
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