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Schuldgefühle - Thomas - 13.02.2019 Hallo, ihr Lieben! Ich habe einiges nachgedacht über Schuldgefühle. Bislang war ich der Meinung, dass es aufs Gleiche rauskommt, ob ich andere schuldig spreche oder ob ich mich selbst schuldig fühle. Jedesmal projiziere ich Schuld, mal auf andere Personen, mal auf die eigene Person. Ein Freund von mir - auch Kursschüler - erzählt mir seit Jahren, dass es sein "Lebensthema" sei, immer wieder nur sich selbst für schuldig zu halten, an allem möglichen, vor allem aber an den Gefühlen anderer. Ich kenne das auch, aber offenbar nicht zu häufig und so deutlich. Natürlich fühlen wir uns laut Kurs alle mehr oder weniger unbewusst schuldig aufgrund der vermeintlichen Trennung von GOTT. Aber nun bin ich nochmal auf das Diagramm von Wapnick gestoßen, zum Selbst A, B und C. Für die, die es nicht kennen: Selbst A ist der SOHN, der sich von GOTT getrennt wähnt und deshalb Schuldgefühle hat. Um die loszuwerden, folgt er dem "Rat" des Ego: projiziere die Schuld auf andere! Und so spaltet sich der SOHN scheinbar weiter auf in Selbst B (unschuldiges Opfer) und Selbst C (sündiger Täter), was zum Beispiel für den biblischen Rachegott, die Eltern, die Politik usw. stehen kann. Ziel der Strategie ist also, dass Selbst A seine Schuld loswird und ein unschuldiges Selbst B schafft, für das es sich hält (Gesicht der Unschuld). Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? ist er damit der "Wahrheit" sogar näher, obwohl oder gerade weil es besonders schmerzt? Vielleicht komme ich auch auf den Gedanken, weil meine bisher tiefste Erfahrung von Befreiung und Erlösung von Schmerz und Trauer kam, nachdem ich zunächst massiv Schuld auf meine Ex-Freundin projizierte und dann den Schwenk machte und alle vermeintliche Schuld mir selbst zuschob. Was sich noch viel schlimmer anfühlte. Unmittelbar darauf kam jene Erfahrung, nachdem ich mir klarmachte, dass all dies allein in meinem Geist stattfindet. Andererseits plagen sich offenbar viele über Jahre mit Schuldgefühlen, ohne dass sie damit einer befreienden Erfahrung näherkommen. Was meint ihr dazu? viele Grüße, Tom RE: Schuldgefühle - toni - 13.02.2019 Als Kursschüler bin ich in einer wunderbar einfachen Situation: Mir wird gesagt, dass es im Kurs immer nur um mich geht. Ganz gleich also wo ich Schuld wahrzunehmen scheine – in mir oder „außerhalb“ von mir – ich vergebe meine Wahrnehmung gemeinsam mit Jesus. Dazu verbinde ich mich mit ihm und lass mich dabei von ihm erinnern, dass es eine Trennung niemals gegeben hat und daher Schuld unmöglich ist. (13.02.2019, 08:03)Thomas schrieb: Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? In diesem konkreten Fall wird das Ego in letzter Konsequenz vorschlagen, den "biblischen Rachegott" für die empfundene Schuld verantwortlich zu machen, da er mich ja schließlich wie sich selbst erschaffen hat und ich ohne mein eigenes Zutun - also unschuldig - so bin, wie er selbst sein muss.  toni RE: Schuldgefühle - Inge - 13.02.2019 (13.02.2019, 08:03)Thomas schrieb:  Ein Freund von mir - auch Kursschüler - erzählt mir seit Jahren, dass es sein "Lebensthema" sei, immer wieder nur sich selbst für schuldig zu halten, an allem möglichen, vor allem aber an den Gefühlen anderer. Achduliebezeit: mit einer solchen "Haltung" MUSS man ja depressiv werden / sein..... Thomas schrieb:Für die, die es nicht kennen: Selbst A ist der SOHN, der sich von GOTT getrennt wähnt und deshalb Schuldgefühle hat. Um die loszuwerden, folgt er dem "Rat" des Ego: projiziere die Schuld auf andere! Und so spaltet sich der SOHN scheinbar weiter auf in Selbst B (unschuldiges Opfer) und Selbst C (sündiger Täter), was zum Beispiel für den biblischen Rachegott, die Eltern, die Politik usw. stehen kann. Ziel der Strategie ist also, dass Selbst A seine Schuld loswird und ein unschuldiges Selbst B schafft, für das es sich hält (Gesicht der Unschuld). Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? ist er damit der "Wahrheit" sogar näher, obwohl oder gerade weil es besonders schmerzt? Ehrlich gesagt, das ist mir zu kompliziert! Obwohl ich ansonsten den Onkel Ken sehr schätze, wenn er aber mit seinen Tabelle daherkommt, schaltet's bei mir ab! Thomas schrieb:Vielleicht komme ich auch auf den Gedanken, weil meine bisher tiefste Erfahrung von Befreiung und Erlösung von Schmerz und Trauer kam, nachdem ich zunächst massiv Schuld auf meine Ex-Freundin projizierte und dann den Schwenk machte und alle vermeintliche Schuld mir selbst zuschob. Was sich noch viel schlimmer anfühlte. Unmittelbar darauf kam jene Erfahrung, nachdem ich mir klarmachte, dass all dies allein in meinem Geist stattfindet. Richtig. Und hat dich diese Erfahrung / Einsicht von der Schuld tatsächlich "befreit"? Thomas schrieb:Andererseits plagen sich offenbar viele über Jahre mit Schuldgefühlen, ohne dass sie damit einer befreienden Erfahrung näherkommen. Ich meine dazu, dass -- solange wir auf dieser Welt als Ego zu existieren scheinen - Schuldgefühle ein fast stetiger Begleiter sind. Das ist das Programm der Welt...und das Resultat ist ein immer mehr wachsendes Chaos! Also da, wo ich in meinem Lebensabend zu stehen scheine, gehe ich folgendermassen mit dieser Sache um: Sobald ich mich schuldig fühle (was nicht gerade selten ist), oder "andere" als schuldig sehe, und ich dessen gewahr werde, frage ich im Stillen: will ich diesen Gedanken behalten oder lieber im Frieden sein? Die Antwort ist klar. Und so bitte ich den HG um SEINE Sicht, trete zurück und warte einfach still und tue nichts. Dieser Friede kommt aber erst dann, wenn ich so ehrlich wie möglich die Spinnweben in meinem Geist erkannt und zur Vergebung überreicht  habe. Und das geschieht nicht immer prompto; irgendwann stellt sich der Friede ein -- ohne mein Dazutun. Dieser Friede dauert nicht ewig -- eben bis das nächste Spinnengewebe auftaucht. Dann gehe ich halt zum Schrank und hole den Besen......   Wie gesagt, so sehe ich die Sache heute. Wie das weitergehen soll -- davon habe ich keine Ahnung. "Choose again..." immer und immer wieder.... RE: Schuldgefühle - René - 14.02.2019 Auf jeden Fall ganz herzliche Grüße an euch von meiner Seite!... Das war´s aber auch schon wieder... hmm..., ...irgendwie seltsam, meine "Sprachlosigkeit" RE: Schuldgefühle - Thomas - 14.02.2019 (13.02.2019, 14:53)Inge schrieb:Thomas schrieb:Vielleicht komme ich auch auf den Gedanken, weil meine bisher tiefste Erfahrung von Befreiung und Erlösung von Schmerz und Trauer kam, nachdem ich zunächst massiv Schuld auf meine Ex-Freundin projizierte und dann den Schwenk machte und alle vermeintliche Schuld mir selbst zuschob. Was sich noch viel schlimmer anfühlte. Unmittelbar darauf kam jene Erfahrung, nachdem ich mir klarmachte, dass all dies allein in meinem Geist stattfindet. Nein, das denke ich nicht. Befreit hat mich die "Einsicht", dass alles in mir und von mir ist, dass überhaupt nichts außerhalb von mir existiert. Dass ich kurz zuvor besonders starke Schuldgefühle hatte, war vielleicht doch nur Zufall, bzw. hat es nichts bewirkt. Zitat:Ich meine dazu, dass -- solange wir auf dieser Welt als Ego zu existieren scheinen - Schuldgefühle ein fast stetiger Begleiter sind. Das ist das Programm der Welt...und das Resultat ist ein immer mehr wachsendes Chaos! Stimmt. Zitat:Also da, wo ich in meinem Lebensabend zu stehen scheine, gehe ich folgendermassen mit dieser Sache um: Ja, Inge, so ist es beste Grüße, Tom RE: Schuldgefühle - Thomas - 14.02.2019 (13.02.2019, 10:27)toni schrieb:(13.02.2019, 08:03)Thomas schrieb: Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? Ja, du hast vermutlich Recht. Auf diese Weise dreht sich das Rad der Schuld immer weiter, egal ob ich meine "eigene" Person schuldig spreche oder andere..... beste Grüße, Tom RE: Schuldgefühle - Gregor - 14.02.2019 RE: Schuldgefühle - Susanne - 23.02.2019 (13.02.2019, 10:27)toni schrieb:(13.02.2019, 08:03)Thomas schrieb: Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? Ich gehöre auch zu denen, die sich selbst in der Regel die Schuld an allem geben. Kürzlich hab ich von einer Freundin gehört, die das auch macht, ihr Therapeut hat ihr gesagt sie würde wohl unter Größenwahn leiden, woran sie alles schuld sein will.... Toni, du meinst damit wir sind sozusagen unschuldig schuldig, denn wir können ja nichts dafür, schließlich wurden wir ja so erschaffen. Oder hab ich dich da falsch verstanden? das trifft es ziemlich gut finde ich. Es kommt auch vor, daß ich das sogar so sage, als Entschuldigung. Ich kann doch nichts dafür, ich bin eben so. Kennt wohl auch jeder. Jedenfalls Thomas ging es mir längere Zeit so, daß ich dachte irgendwo in diesem Kurs muss doch da noch etwas besonderes kommen zum Thema "mir selbst vergeben". Kam aber nix. ich habe heute morgen im Jahr zu wirklichen Welt den Kommentar zu L 207 gelesen, der auch ganz gut passt, finde ich Zitat:Wem muss ich zuerst vergeben, meinem Bruder oder mir? Die Frage stellt sich nicht, wenn RE: Schuldgefühle - toni - 23.02.2019 (23.02.2019, 14:03)Susanne schrieb:(13.02.2019, 10:27)toni schrieb:(13.02.2019, 08:03)Thomas schrieb: Ist es nun im Falle meines Freundes nicht so, dass diese Strategie nicht mehr richtig funktioniert, weil da kein unschuldiges Selbst ist? Ja, Susanne. So hatte ich es gemeint.   toni RE: Schuldgefühle - Gregor - 26.02.2019 (23.02.2019, 17:18)toni schrieb:(23.02.2019, 14:03)Susanne schrieb: Toni, du meinst damit wir sind sozusagen unschuldig schuldig, denn wir können ja nichts dafür, schließlich wurden wir ja so erschaffen. Oder hab ich dich da falsch verstanden? So ganz habe ich das immer noch nicht begriffen. Verstehe ich das völlig falsch oder ist das tatsächlich der Versuch, dem Schöpfer die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass die Geschöpfe Schuld empfinden oder projizieren können? Der unmögliche "Zustand" ist also gar nicht so unmöglich, denn schließlich ist er ja vom Schöpfer ermöglicht? Gregor |