(04.09.2016, 21:44)Gast MM schrieb: [ -> ]So Christ, presence,  consciousness, I am – all the same
Finde ich gut. Denn es zeigt mir, dass zwei Leute, die sagen: "Alles ist eins", durchaus etwas völlig anderes meinen. Und immer wieder die zentrale Stellung des
consciousness, des Bewusstseins. Im Kurs ist das die erste Stufe der Trennung, gehört also zur Domäne des gespaltenen Geistes. Was der Kurs als WAHRHEIT bezeichnet, ist ERKENNTNIS, nicht Bewusstsein. Die Abwesenheit von Bewusstsein wird automatisch mit Bewusstlosigkeit assoziiert, daher scheint es wahnsinnig schwer zu sein zu akzeptieren, dass es nicht um irgendein universelles Bewusstsein oder die Erweiterung des Bewusstseins hin zur Wahrheit geht.
Jedenfalls nicht mein Ding, denn es würde automatisch wieder Fragen aufwerfen, die ich nicht mehr habe.
Ich vergleiche es mal mit der abgegriffenen Metapher von der Welle und dem Meer: Die Welle stellt dabei das Ich-Empfinden dar, sie kämpft mit anderen Wellen, wird durch andere Wellen bedroht, entsteht und vergeht wieder, zerschlägt am Felsen usw. usw. Die Welt, wie wir sie kennen. Und dann reift die spirituelle Erkenntnis, dass die Essenz, die allen Wellen innewohnt, das Meer ist. Die Welle ist eine illusionäre Ich-Empfindung, denn "ich" bin das Meer, eins mit Gott - und damit alle Wellen gleichzeitig.
Ich ziehe den Kurs vor, der besagt, dass es kein Gegenteil des Meeres gibt. Also keine Trennfläche zwischen Meer und Nicht-Meer, also keine Oberfläche. Ohne Oberfläche kann es aber keine Wellen geben. Sie existieren nicht. Die Oberfläche des Meeres wird durch die erste Trennung gebildet, die Trennung zwischen Beobachter und Beobachtetem, Bewusstsein und Bewusstseinsinhalt ("Erscheinung im Bewusstsein"). Illusion eben, aber nicht die Illusion im Sinne einer falschen Interpretation, sondern Illusion als etwas nicht Existierendes. Also nicht das Seil, das in der Dämmerung als Schlange gefürchtet wird, sondern überhaupt kein Seil, nur die Phantasie von einer Schlange, die nicht existiert.
Gregor