(15.10.2015, 15:06)Inge schrieb: [ -> ]Diese Lektion macht mir insofern zu schaffen, dass ich zwar die Vergangenheit meines Bruders vergessen kann (zumindest will es so scheinen), aber nicht die meinige.
Intellektuell kann ich wohl einigermassen verstehen, dass die Vergangenheit vorüber ist, sie also nicht existiert -- doch irgendwo hängt was fest und lässt nicht los.
Vergessen, verzeihen, vergeben... sind das Begriffe, die miteinander verwandt sind?
Dieser Hirnkasten wuhlt mal wieder und kommt nicht durch......
Liebe Inge,
Der KURS ist nicht grausam, sondern sanft und liebevoll. Manchmal lohnt es sich, rauszutreten aus dem Kurslernen und sich diese Frage zu stellen: glaub' ich das so, find' ich das in mir oder verlangt dieser KURS Unmögliches von mir?
Es wäre doch grausam, wenn du aufgefordert wärst, einen Anderen anzuschauen und dabei seine Vergangenheit komplett zu vergessen. Da kommst du sofort an die Grenze, die sich in der Tatsache ausdrückt, dass du deine eigene Vergangenheit schon mal gar nicht vergessen kannst.
Das Sanfte, Liebevolle des KURSES besteht darin, dass er dir mit dieser Aufforderung wie mit sämtlichen anderen der Lektionen die WAHRHEIT komplett anbietet:
1.) Du musst die Vergangenheit, alles, was du in deinem Bruder siehst, vergessen, um in die WAHRHEIT zu kommen.
2.) Das kannst du nicht mit den Mitteln verstehen, mit denen du dich hier in der von dir geschaffenen Welt orientierst.
3.) ICH aber kann dich allmählich, Schritt für Schritt, herausführen aus deinen Deutungen, weil ICH die QUELLE nicht verleugne, die deine ist.
Ein wesentlicher „Schritt“ ist, das sagt der KURS unaufhörlich, dass wir dieses „Vergessen“ = Vergeben an unserem Bruder üben müssen. An einer Stelle wird sinngemäß gesagt: Du kannst dir nicht selbst vergeben, weil in dir die Verwirrung darüber, was du bist, viel zu groß ist.
Üben heißt immer: den Kursgedanken anwenden, und das bedeutet in jedem Fall: Ich verstehe das nicht, zeig' DU mir, in diesem Fall: wie ich die Vergangenheit des Bruders vergessen kann. Du gibst nur dein Einverständnis, belehrt zu werden vom HEILIGEN. Mehr ist nicht möglich und nicht nötig. Und das gilt für jeden der Kurssätze: Du kannst sie nicht verstehen. Und sollst genau das als etwas Positives lernen zu sehen, denn das Eingeständnis deines Nichtverstehens öffnet genau das Fenster, durch das die Berichtigung durch das GANZE, HEILIGE kommt.
Verstehen können wir die metaphysische Logik, aber ein wesentlicher Bestandteil dieses Verstehens ist, zu verstehen, dass wir kein einziges Wort des Kurses verstanden haben, bis wir es MIT IHM verstanden haben.
Es ist anders als unser gewohntes Lernen.
Ich kann nur sagen, bleib' einfach authentisch, vom KURS geht keinerlei Zwang aus, ER ist DA, für uns alle, für mich ist das sicher. Ist das nicht schon sehr viel?
Michael