Forum Ein Kurs in Wundern

Normale Version: WER IST MEIN BRUDER?
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von Margarethe Randow-Tesch

[Greuthof Rundbrief August 2013]

http://www.greuthof.de/rundbrief.php?tit...n%20Bruder?

Gast MM

Danke, Inge.
Ich schreibe ein paar persönliche Eindrücke über diesen für mich im Moment so passenden Brief von Margarete.
Und ohne das Wort "Vergebung" zu benutzen hat sie genau das ausgedrückt, was das Ziel des Kurses ist.
Im Moment mache ich eine Vergebungsschule durch, die ich ziemlich deftig finde, weil ich gerade bemerke, wie - im Gegensatz zu Stephan Zwinker - 'verhasst' ich in meine bessere Hälfte war. Wir renovieren gerade die große Wohnung.Diesem irrationalen Hass gebe ich denn auch öfters lautstark und mit "Schaum vor dem Mund" Ausdruck. (Er kann mir einfach nicht aber auch gar nichts rechtmachen und ich benutze jeden kleinsten scheinbaren Fehler zum Angriff).
Gestern dann ist mir ein Engel vorbeigeschickt worden.
Ich bin durch die Straßen geschlendert (Fahrrad geschoben) und von der Seitenstraße her bog eine Frau ein, die - erste Reaktion - für mich einen freundlichen, offenen Gesichtsausdruck zeigte. Doch plötzlich änderte sich dieser sog. offene Gesichtsausdruck und ihr Blick wurde starr. Auf einmal schrie sie los:
" Was gucken Sie mich so an? Ich weiß, dass ich dick bin. Deswegen brauchen Sie aber nicht so zu glotzen. Ich leide!!"
Ich war erst mal völlig verdattert und dann begann ich mich zu verteidigen und antwortete, das hätte ich überhaupt nicht gesehen. Sie schrie noch lauter:
"Doch, Sie haben mich von Kopf bis Fuß gemustert. Das hab ich genau gesehen. Genau wie die Person da mit der weißen Kappe. Ich leide!" (Ich hab niemand gesehen. Aber dass ich manchmal dämlich aus der Wäsche gucke und bestimmt unbewusst Menschen von Kopf bis Fuß abchecke, will ich nicht von mir weisen)
Dann versuchte ich zu beschwichtigen, zu trösten und lieb zu sein:
"Nein, das hab ich nicht. Ich seh überhaupt nicht, dass sie dick sind. - Sowas ähnliches hab ich dahergeschnattert"
Sie brüllte: "Sind sie still! Sie haben mich angeguckt, weil ich so aussehe. Ich leide! Und mehr sag ich jetzt nicht."
Oke, ich ging ganz langsam und war so geschockt, dass ich auf den Boden schaute und versuchte, durch noch langsameres Gehen Abstand zu gewinnen.
Schon nach paar Sekunden blieb sie aber stehen, drehte sich um und brüllte:
"Da brauchen Sie gar nicht auf den Boden zu schauen! Sie wurde zornesrot. Und hören Sie auf, mich zu verfolgen. Genau wie die Frau mit der weißen Kappe. Haben Sie das gesehen! Die beobachtet mich auch. Ich leide! Ich leide!
Lassen Sie mich in Ruhe, gehen Sie weg, hauen Sie ab und sie kam noch näher auf mich zu.
Da drehte ich mich wie betäubt um (ich bekam es wirklich mit der Angst zu tun) und sie schrie mir noch hinterher.

Ich konnte erst mal nur hecheln.
Dann der Gedanke: Das bin ich! (Wenn ich in Rage und in meinem Film bin) Keine 10 Pferde würden mich dann davon abbringen, etwas anderes wahrzunehmen oder zu glauben, als ich grad glaube.
Am nächsten Morgen ist mir ein Bild dazu eingefallen: ich renne in der Welt rum mit so einem Stirnband an dem ein (großer!) heruntergeklappter Spiegel befestigt ist (wie sie Ohrenärzte haben - bloß dass da ein großer Spiegel ist -) und zwischen mir und zum Beispiel meinem Mann hängt er, dieser Spiegel und ich mache ihn zur Schnecke, weil ich nicht ihn sehe, sondern das, was da im Spiegel ist: meine Gedanken über ihn. (Die nichts Gutes aussagen)
Ja,
»Die Hölle, das sind die anderen«
(ANGEBLICH!!!! Alles ist nur in meinem Kopp!!!)
Und ich war darüber so wachgerüttelt, dass ich sehr dankbar über diese Begegnung bin.
Ich vermute, dass ihr Schrei: Ich leide! Ich leide! auch wichtig war für mich. Es hat mir direkt gezeigt: ich bastel mir meine Hölle selber.

»Gott wird nur zu dir kommen, wenn du ihn deinen Brüdern gibst. Lerne zuerst von ihnen, dann wirst du bereit sein, Gott zu hören« (T-4.VI.8:4-5).
Ich hab gestern gelernt!
Hallo.

Natürlich ist jeder Mensch und jedes Lebewesen mein Bruder ....

weil es gibt in Wahrheit nichts anderes als mich, als uns, als GOTT ....

alles andere ist nur ein Traum, nur eine Illusuion von einer scheinbaren Welt ....
und dennoch eine Tatsache, die uns Schmerzen zufügen kann ....


Leopold