Die Aussagen der vergangenen Tage klingen wie "Glaubenssätze": man kann sie annehmen oder dagegen argumentieren. Heute appellieren wir an die Vernunft und fassen die Begründung für die vergangenen Aussagen noch einmal zusammen.
Denn wo kommen meine Meinungen über das, was ich sehe, wirklich her? Was macht mich so sicher, dass ich weiß, warum ich mich aufrege? Es sind die viel geschätzten Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Alles, wirklich alles, was ich sehe, wird von mir auf Grund dessen beurteilt, was ich in der Vergangenheit gelernt habe. Jeder Gegenstand, jede Person, ob "real" sichtbar oder nur vorgestellt, bekommt von mir ein "Etikett" aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Oder anders ausgedrückt: ich sehe nur die Vergangenheit!
Und darum sehe ich nie, was jetzt gerade da ist, ich sehe immer etwas, was nicht da ist. Und darum rege ich mich aus Gründen auf, die nicht da sind. Und darum bedeutet nichts von dem, was ich sehe, irgend etwas.
Lieber Gregor,
habe die Übungen zum ersten Mal 2008 begonnen. Jetzt habe ich das Gefühl, dass sie wieder dran sind.
Gerade bei dieser Lektion ging bei mir die Post ab. Angst, Unwohlsein, Unsicherheit.
Ich sehe eine Tasse vor mir, berühre sie, und die ganze Zeit der Gedanke: Ich sehe nur die Vergangenheit.
Ich glaube, mir wurde zum ersten Mal wirklich bewußt, was das bedeutet.
Das ist befreiend und unheimlich zugleich.
LG
Sonnenblume
Nun bin ich am schluss der Lektionen angelangt.Nach dem ich die Jahre davor immer wieder abgebrochen habe,ist es mir dieses mal gelungen ganz Konsequent jeden Tag mit der angesagten Lektion zu Arbeiten.Ich Wünsche euch allen ein Gesegnetes 2012 Liebe Grüsse Luise
wie schön!
ich wünsche dir auch ein glückliches Jahr 2012!
(29.05.2011, 19:23)Gregor schrieb: [ -> ]Die Aussagen der vergangenen Tage klingen wie "Glaubenssätze": man kann sie annehmen oder dagegen argumentieren. Heute appellieren wir an die Vernunft und fassen die Begründung für die vergangenen Aussagen noch einmal zusammen.
Denn wo kommen meine Meinungen über das, was ich sehe, wirklich her? Was macht mich so sicher, dass ich weiß, warum ich mich aufrege? Es sind die viel geschätzten Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Alles, wirklich alles, was ich sehe, wird von mir auf Grund dessen beurteilt, was ich in der Vergangenheit gelernt habe. Jeder Gegenstand, jede Person, ob "real" sichtbar oder nur vorgestellt, bekommt von mir ein "Etikett" aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Oder anders ausgedrückt: ich sehe nur die Vergangenheit!
Und darum sehe ich nie, was jetzt gerade da ist, ich sehe immer etwas, was nicht da ist. Und darum rege ich mich aus Gründen auf, die nicht da sind. Und darum bedeutet nichts von dem, was ich sehe, irgend etwas.
So... erstaunlicher Weise hat da mein Verstand heute extrem gekaschpert...
ich seh doch ne Tasse, ich wüsste halt nicht, dass das Tasse heißt, aber ich seh das doch... *lol
also schönes Hirngekaschperl, merke auch, wie ich mich ertappe mit: janee.. is klar weiß ich ja schon und dann aber eben doch Widerstände beim Üben aufspüre...
Ist bei euch erst der 7.? *g*.
Von wegen "Vergangenheit".
Wie der Geist scheinbar in einem Körper gelandet ist, weiß die Marionette Gast MM nicht. Vollkommen verschollen.
Und ich werde mir (nicht mehr) unnötig darüber den Geist zermartern, noch den Körper verleugnen. Bloß weil ich an eine Fata Morgana glaube, ist es hier in der Wüste ganz nützlich, zu "wissen", was eine Tasse ist. Mir geht es dieses Mal mit den Lektionen eher "gelassen". Ähnlich wie dir damals mit dem Drehbuchexperiment. Doch auch das ist zu "vergeben". Das nächste 'Hirngekaschperl' kommt (Achtung: Erfahrung aus der Vergangenheit *g*) sicher. Und das Hirngekaschperl ist dann genau so zu vergeben, wie "angenehme" Erfahrungen beim Kurslernen. Zum Beispiel fühle ich mich häufig amüsiert, dankbar, friedlich - auch über meinen selbstkonstruierten Ärger kann ich öfter und schneller lachen.
Ich mache auch noch mal mit und lese sehr gern deine Erfahrungen mit den Lektionen, 667.
vor allem bei personen ist das mit der Vergangenheit sehen ganz schön tricky...
in der tat kam mir aber gestern beim Einschlafen so der gedanke, das stimmt schon, dass man wirklich NICHT sieht und zwar gar nie... deshalb funktionieren "Aussprachen" ja auch immer so grandios gut (kleiner sarkastischer Scherz am Rande) und ich hab mir dann kurzfristig eingebildet, wegen Kurs üben könnte ich tatsächlich den Bruder "richtig" sehen...
stimmt nämlich so auch noch nicht, weil das geht halt dann auch erst, wenn ich wirklich mit IHM schaue und nicht mehr alleine besser wissen will...
(08.01.2015, 09:51)667 schrieb: [ -> ]und ich hab mir dann kurzfristig eingebildet, wegen Kurs üben könnte ich tatsächlich den Bruder "richtig" sehen...
Den Bruder "richtig" zu sehen heißt, ihn ohne Körper zu sehen. Das heißt buchstäblich, den Körper
nicht zu sehen. Es geht nicht darum, ob es nützlich ist zu wissen, was ein Körper ist und wozu er da ist, sondern es geht um das, was der Kurs "Schau" nennt: Die sieht
keine Körper.
Jetzt kann man sich stressen mit der Frage: "Wie geht das? Wie gelingt mir das? Wie soll ich in der Welt funktionieren, wenn ich keine Körper mehr sehe? ..."
Es ist jedoch nur das Ziel relevant, nicht die Mittel, um das Ziel zu erreichen. Alle obigen Fragen beziehen sich auf die Mittel, sie sind der Finger, der auf den Mond zeigt, aber nicht der Mond. Die Mittel sind nicht meine Angelegenheit, sie werden mir gemäß des Ziels gegeben. Die Frage lautet also: "Will ich meinen Bruder unschuldig sehen? Will ich meinen Bruder sündenlos sehen?"
Will ich die Wahrheit anstelle der Vergangenheit sehen?
Gregor
so was ähnliches dämmerte mir dann auch
und ich finds spannend, wie hartnäckig sich alteingesessnes Denken immer wieder breit macht bzw. das war wohl nie weg, aber irgendwie nicht mehr so "laut" und nu kommts partiell hervorgeschossen...
Danke für das Präzisieren, Gregor.
Hat geholfen.