Forum Ein Kurs in Wundern

Normale Version: Mystisch cool
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Zwilling

"Mystisch cool" von Don Joseph Goewey hat mir sehr viel Spaß gemacht. Goeweys Überblick über neueste Erkenntnisse der Hirnforschung und seine Verknüpfung mit dem, was Mystiker "mitbringen" (nicht zuletzt aus der Erfahrung, die sie gemacht haben), liest sich ausgesprochen unterhaltsam.
Was ist denn dieses Mystische? Goewey benennt vier Eigenschaften des "Mystischen Coolseins":
  • Ruhige und aufmerksame Präsenz
  • Innere Ruhe und Klarheit ungeachtet der äußeren Bedingungen
  • Verbunden und verbindend sein
  • Ganzheit, die die Tiefe transzendiert
Goewey ist ähnlich "handlungsorientiert" wie Jampolsky oder Katie. Das Buch enthält eine Reihe von praktischen Tipps, 'Stress zu überwinden und zu einem Höchstmaß an innerem Frieden und kreativer Intelligenz zu gelangen (siehe den zweiten Untertitel.)'.

"Manchmal kann die Spannung zwischen Liebe und Angst zu einem gespaltenen Geist führen, der eine gespaltene Persönlichkeit hervorbringt. Es ist unvermeidlich, dass Menschen in diesem Zustand der Spaltung uns manchmal enttäuschen, verraten und uns nicht gerecht werden - und wir sie umgekehrt ebenfalls enttäuschen. Deshalb ist die Vergebung in unserem Leben von strategischer Bedeutung - biologisch, sozial und psychisch. Sie gibt uns die Möglichkeit, die Vergangenheit auszulöschen. Ohne Vergebung kerkern wir uns selbst in einen Zustand des Konflikts und der Angst, des Zorns und des Hasses, des Misstrauens und der Abtrennung ein. Dies sind intensive Gefühle, und wenn sie zusammenkommen, dann verdunkeln sie unser Herz und schädigen unser Gehirn. Wir halten an einem unnachgiebigen Standpunkt fest, weil wir glauben, uns dadurch zu schützen. Das ist ein Irrtum. Biologisch gesehen ist das etwa so, als nähmen wir selber Gift und erwarteten, dass die andere Person stirbt." (S. 242)

Was hat das Buch mit dem Kurs zu tun?
Abgesehen davon, dass der Kurs auch zitiert wird, gelingt es Goewey meiner Ansicht nach sehr gut, das zu beschreiben, was es mit dem Kurs zu lernen gibt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch ein "praktischer" Zeigefinger zum Kurs sein kann.


Don Joseph Goewey: Mystisch cool. In der Kraft der Gegenwart sein. Stress überwinden und zu einem Höchstmaß an innerem Frieden und kreativer Intelligenz gelangen. Verlag Windpferd
Danke für diesen Buch-Tipp. Mir ist das Buch schon mehrmals in verschiedenen Buchhandlungen aufgefallen. Ich habe bisher aber noch nicht hineingeschaut. Deiner anschaulichen Beschreibung nach scheint sich das aber doch zu lohnen.
Die ersten beiden Eigenschaften, die er benennt, decken sich mit meiner Erfahrung. Bei der dritten (Verbundensein ...) würde ich lieber von Einssein sprechen. Denn Verbundensein setzt irgendwie zwei voraus, wo ich nur eins erfahre (ein Beispiel von vielen: neulich sah ich auf ZEIT online ein Bild von Sarah Palin - " ich kann Obama schlagen" -, auf die ich früher eher allergisch reagiert habe, doch da sah ich nach einer winzigen inneren Abwehrreaktion plötzlich ganz klar, dass ich Sarah Palin bin und es fühlte sich ganz natürlich und friedvoll an).
Unter der vierten ("Ganzheit, die die Tiefe transzendiert") kann ich mir jetzt noch nicht so recht etwas vorstellen. Deshalb interessiert es mich, was er darunter versteht.

Zwilling

(22.11.2010, 21:51)Stephan schrieb: [ -> ]Danke für diesen Buch-Tipp. Mir ist das Buch schon mehrmals in verschiedenen Buchhandlungen aufgefallen. Ich habe bisher aber noch nicht hineingeschaut. Deiner anschaulichen Beschreibung nach scheint sich das aber doch zu lohnen.
Die ersten beiden Eigenschaften, die er benennt, decken sich mit meiner Erfahrung. Bei der dritten (Verbundensein ...) würde ich lieber von Einssein sprechen. Denn Verbundensein setzt irgendwie zwei voraus, wo ich nur eins erfahre (ein Beispiel von vielen: neulich sah ich auf ZEIT online ein Bild von Sarah Palin - " ich kann Obama schlagen" -, auf die ich früher eher allergisch reagiert habe, doch da sah ich nach einer winzigen inneren Abwehrreaktion plötzlich ganz klar, dass ich Sarah Palin bin und es fühlte sich ganz natürlich und friedvoll an).
Unter der vierten ("Ganzheit, die die Tiefe transzendiert") kann ich mir jetzt noch nicht so recht etwas vorstellen. Deshalb interessiert es mich, was er darunter versteht.

Das Kapitel zur Ganzheit ist relativ kurz.
Goeweys Anliegen ist nicht eine philosophische Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Einsseins, sondern eher die Frage, was aus der mystischen Erfahrung folgt. Auch der Kurs sagt ja von sich, er sei ein Beginn, kein Ende.
Goewey ist also gewissermaßen jemand, der für sich eine Antwort auf die Frage "Und nun?" gefunden hat, sie in einen größeren Zusammenhang stellt und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht.

Herz Erika