25.05.2008, 21:59
Geierwally schrieb:mich hat das Tagebuch tief beeindruckt...Es ist nie leicht, einen "spirituellen" Weg zu gehen.
...Ich finde, es ist leicht, einen "spirituellen" Weg zu gehen und sich mit Dingen wie dem Kurs zu beschäftigen, wenn es einem im Grunde gut geht, wenn man in einem freien, wohlhabenden Land lebt usw. Aber angesichts einer aussichtslosen Lage sich dieser ohne Wenn und Aber zu stellen - das ist die eigentliche Bewährungsprobe.
Es gibt keine Rangordnung von Schwierigkeit bei Wundern. Deshalb gibt es auch keine "leichten" und "schwierigen" Situationen, in denen du die Gelegenheit zu vergeben sehen kannst.
Es gibt viele, die erlebt haben, dass gerade die scheinbar "schwierigsten" Situationen oder Umstände die Umkehr im Denken herbeigeführt haben. Für diese wären Umstände, die du als "leicht" bezeichnen würdest, vollkommen ungeeignet, um eine solche Veränderung im Denken zu unterstützen.
Jeder Weg ist ganz leicht - oder unsagbar schwierig, je nachdem, wie wir darüber denken.
Du hast deinen Weg, und der ist so leicht oder schwierig wie jeder andere Weg.
Es ist tatsächlich für jeden gleich.
Nur das Ego versucht zu messen oder zu bewerten. Da es immer nach Wichtigkeit strebt, wird es Gefallen an besonders schwierigen Wegen finden. Entweder schmeichelt es dir dann, indem es dir einredet, dass dein Weg besonders schwierig ist - oder es macht dich nieder, weil du nicht so gut bist wie andere, die einen viel schwierigeren Weg gehen müssen. Denn "das ist erst die Bewährungsprobe."
Hauptsache etwas Besonderes - und das Ego ist zufrieden.
Johannes