Eine wunderbare Lektion

[Stephan]

Gestern abend in meiner Stammkneipe habe ich eine wunderbare Lektion erfahren, für die ich sehr dankbar bin: Ich hatte mit drei Kumpels gewürfelt und verloren und musste eine Runde ausgeben, war also schon nicht in bester Stimmung. Plötzlich haute Caddy, der mir gegenüber saß, wie aus heiterem Himmel die Würfel in mein noch viertelsvolles Weizenglas. Ich war wie geschockt, ohnmächtig, wütend, voller Hass, so hatte ich mich noch nie erlebt und schrie irgendetwas wie: "Du spinnst wohl total!" Nachdem die Gefühlswallung etwas abgeklungen war, sagte ich ihm, dass er mir das Bier zahlen müsse, wozu er sich wie völlig selbstverständlich und emotional unberührt bereit erklärte. Damit war die Sache rein äußerlich geklärt. Innerlich aber geschah folgendes: Ich sah plötzlich, was ich für eine wunderbare Lektion erhalten hatte. Mir war vorher nicht bewusst, wie sehr ich mich mit "meinem" Weizen identifizierte (und das heisst für einen Körper hielt) und durch diese Aktion zutiefst angegriffen fühlte. Mir war auch nicht bewusst, was ich selbst für heftige Aggressionen entwickeln konnte, was da noch alles in mir unbewusst schlummerte und nun durch diese Aktion geweckt wurde. Caddy war mir zu einem wunderbaren Lehrer geworden, er hatte genau den richtigen Knopf bei mir gedrückt. Als mir das so langsam bewusst wurde und ich die ganze Situation intuitiv begriff und in ihm wie in allen anderen wieder den einen SOHN GOTTES sah, musste ich selbst lachen und inzwischen erfüllt mich tiefe Dankbarkeit dafür. Ich kann nun auch sehen, dass es in meinem Leben nie anders gewesen ist, alle vermeintlichen Angriffe, alles, was mich je verärgert usw. hat, war nur ein äußerer Anstoss, um mir mein Unbewusstes ans Tageslicht zu bringen. Alles ist einfach nur eine Lektion der Vergebung, für die ich sehr dankbar bin. Plötzlich hat mein Leben hier einen roten Faden und zugleich ist da ein gefühlsmäßiges Wissen um die vollkommene Geborgenheit in GOTT und tiefer Frieden.

Stephan

[margo]

Dein Bericht läßt mich auch schmunzeln. Ich selbst bin auch immer wieder über mich erstaunt, was für ein Vulkan im Untergrund bei mir brodelt, falls eine/er nur an meine liebgewordene Ego-Identifikation
kratzen möchte bzw. gekratzt hat. Den anderen als Lehrer Gottes zu sehen, fällt mir oft sehr schwer. Doch irgendwann, wenn oft auch nicht gleich, klappts dann schon.

Danke dir, lieber Stephan, für die Erinnerung

margo

[667]

Hi Stephan...
danke fürs (mit)teilen :-)

[Johannes]

[Siboa]

Gestern abend in meiner Stammkneipe habe ich eine wunderbare Lektion erfahren, für die ich sehr dankbar bin: Ich hatte mit drei Kumpels gewürfelt und verloren und musste eine Runde ausgeben, war also schon nicht in bester Stimmung. Plötzlich haute Caddy, der mir gegenüber saß, wie aus heiterem Himmel die Würfel in mein noch viertelsvolles Weizenglas. Ich war wie geschockt, ohnmächtig, wütend, voller Hass, so hatte ich mich noch nie erlebt und schrie irgendetwas wie: "Du spinnst wohl total!" Nachdem die Gefühlswallung etwas abgeklungen war, sagte ich ihm, dass er mir das Bier zahlen müsse, wozu er sich wie völlig selbstverständlich und emotional unberührt bereit erklärte. Damit war die Sache rein äußerlich geklärt. Innerlich aber geschah folgendes: Ich sah plötzlich, was ich für eine wunderbare Lektion erhalten hatte. Mir war vorher nicht bewusst, wie sehr ich mich mit "meinem" Weizen identifizierte (und das heisst für einen Körper hielt) und durch diese Aktion zutiefst angegriffen fühlte. Mir war auch nicht bewusst, was ich selbst für heftige Aggressionen entwickeln konnte, was da noch alles in mir unbewusst schlummerte und nun durch diese Aktion geweckt wurde. Caddy war mir zu einem wunderbaren Lehrer geworden, er hatte genau den richtigen Knopf bei mir gedrückt. Als mir das so langsam bewusst wurde und ich die ganze Situation intuitiv begriff und in ihm wie in allen anderen wieder den einen SOHN GOTTES sah, musste ich selbst lachen und inzwischen erfüllt mich tiefe Dankbarkeit dafür. Ich kann nun auch sehen, dass es in meinem Leben nie anders gewesen ist, alle vermeintlichen Angriffe, alles, was mich je verärgert usw. hat, war nur ein äußerer Anstoss, um mir mein Unbewusstes ans Tageslicht zu bringen. Alles ist einfach nur eine Lektion der Vergebung, für die ich sehr dankbar bin. Plötzlich hat mein Leben hier einen roten Faden und zugleich ist da ein gefühlsmäßiges Wissen um die vollkommene Geborgenheit in GOTT und tiefer Frieden.

Stephan

Ich will diesen alten thread noch einmal hochholen, weil ich gerade heute eine ähnliche Situation erlebt habe.
Habe mit meinem Sohn und meinem Mann Karten gespielt. Mein Mann war am Gewinnen. Es rumorte in mir. Ich mag nicht gern mit ihm spielen, weil er immer so frech ist, wenn er gewinnt. Ja, und da habe ich, wie früher als Kind, das Spiel beendet, also die Karten auf den Tisch geworfen.
Ich hatte diese Wut in mir hochkriechen gespürt, aber es war kein Halten.

Und mit der Sichtweise, dass mir halt nur etwas gezeigt wird, von dem ich glaube, dass ich es überwunden hätte ( "mir macht es nichts aus, wenn ich verliere") will ich es als Anlass zu Vergebung nehmen.


Susanne

[Ewelina]

Danke Susanne und allen anderen!

Solche Situationen erlebe ich auch noch zuhauf und es ist sehr hilfreich zu erfahren, dass man den "Anderen" stets als Lehrer Gottes betrachten soll (der mit einer chirurgischen Praezision die wunden Punkte drueckt ) statt auch noch Schuldgefuehle wg. den Reaktionen zu entwickeln.....

[Jens]

Ja, und da habe ich, wie früher als Kind, das Spiel beendet, also die Karten auf den Tisch geworfen.

Erinnert mich gerade an meinen ein Jahre jüngeren Bruder, der früher zu Kindheits- oder Jugendzeiten "Mensch ärgere dich nicht" oder "Malefiz"-Partien ebenso gepflegt zu beenden gewohnt war, indem er einfach mal unter einem Gejaule "Kein Bock mehr" mit dem Unterarm das Spielfeld durcheinander brachte und leicht gerötet das Zimmer verlies. Mein Vater - ne ruhige Gemütsnatur - pflegte dann später immer gerade just bei den Partien, bei denen mein Bruder nun wiederum am Gewinnen war, genaus dasselbe zu tun. Kurze Zeit später war Brüderle geheilt....

Na ja, so war das halt.

Viele Grüße
Jens