Vergebung

[Mariella]

Ich (mein Ego?) hatte eigentlich gehofft, durch das Studieren und Praktizieren des Kurses endlich einer Person vergeben zu können, die mir etwas sehr Schlimmes angetan hat das sich bis heute körperlich auf mich auswirkt, aber es gelingt mir einfach nicht. Manchmal habe ich so Ego-Gedanken wie "Gott hält mich hin und amüsiert sich über mein Leiden" und fühle mich dann noch schlechter. Kann mir jemand etwas Ermutigendes sagen oder mir einen Hinweis geben wie ich damit am besten umgehe?
Danke und Grüße von Mariella

[Monika]

Liebe Mariella,

ich weiß nicht, ob es ermutigend für dich ist, zu erfahren, daß es dir nicht allein so geht. Auch ich werde in Bezug auf eine bestimmte Person ein Gefühl der inneren Abwehr einfach nicht los.

Worum es bei der Vergebung eigentlich geht, müßte dir jawohl beim "Studieren und Praktizieren des Kurses" klar geworden sein: Nichts, was du dieser Person vorwirfst, ist tatsächlich geschehen. Doch auch mir hilft das in diesem besonderen Fall nur theoretisch. Ich gehe bis jetzt einfach so damit um, daß ich es hinnehme, wie es eben ist.

Liebe Grüße
Monika

[eZense]

Schau mal hier vorbei

Vergebung

Als erstes kannst du damit anfangen, deinen Gedanken, dass Gott dich auslacht, zu vergeben, einen Irrtum in ihm anerkennen. Das ist ein Gedanke deines Egos, nicht aber deiner wahren Natur. Auch wenn du es noch nicht glauben magst... wiederhole einfach innerlich, dass das nicht "von Gott" sein kann, denn er/es ist der höchste Ausdruck von Liebe und Arroganz oder Ignoranz sind darin nicht enthalten.

ALLES was dir erscheint, dient deinem Wohle und soll deinen Geist "nach Hause" bringen, welches er nie verlassen hat (unmöglich), es jedoch nicht mehr erkennt. Personen, die dir scheinbar wehtun, tun gar nichts...das machst alles du mit deinen erwählten Gedanken in deinem Kopf. Dir kann jemand schlimmes antun und gleichzeitig kannst du Frieden spüren weil du keine Gedankengeschichte dazu erfindest, das Erscheinende nicht beurteilst aus einem getrennten Standpunkt, der "ICH" heißt.

Das Forum wird dir sicherlich noch viele Hinweise geben. sei lieb zu dir und ehre Gott in dir. Der Rest wird von allein korriegiert. *

[Inge]

Ich (mein Ego?) hatte eigentlich gehofft, durch das Studieren und Praktizieren des Kurses endlich einer Person vergeben zu können, die mir etwas sehr Schlimmes angetan hat das sich bis heute körperlich auf mich auswirkt, aber es gelingt mir einfach nicht. Manchmal habe ich so Ego-Gedanken wie "Gott hält mich hin und amüsiert sich über mein Leiden" und fühle mich dann noch schlechter. Kann mir jemand etwas Ermutigendes sagen oder mir einen Hinweis geben wie ich damit am besten umgehe?

Liebe Mariella,
Die Vergebung, die uns der Kurs lehrt, hat eigentlich mit der "traditionellen" Vergebung nichts zu tun. Du vergibst nicht der "anderen Person", was er/sie dir anscheinend "angetan" hat. Vielmehr vergibst du dir DEINE Gedanken, die du bezüglich dieses wahrgenommenen "Vorfalls" noch zu hegen scheinst. Vielleicht fängst du mal am besten damit an, dich zu fragen, was dir dieser Vorfall widerspiegelt (in Inhalt, nicht in Form), das du noch nicht in dir selbst entdeckt hast und somit noch nicht ins Licht bringen konntest. Ganz normal falls du dich (als Ego) anfangs sträubst, dies in deinem (Ego)Geist nachzuforschen. Doch wird diese Erkenntnis der erste Schritt zur Vergebung sein, die du so ersehnst. Sei ehrlich mit dir selbst -- eigentlich ist ja gar nichts passiert. Es sind allein unsere Gedanken, die uns entweder Befreiiung oder Schmerzen bringen. Und diese Gedanken können geändert werden. Gib die kleine Bereitwilligkeit, dass dir die Situiation anders gezeigt wird -- durch die Augen des HG, die in dir selbst sind. Dann lass alles fahren, du brauchst nichts selbst auszuknobeln! Und wenn dir dies noch nicht möglich sein sollte, vergib dir auch das. Es ist ein Prozess. Aber nochmals: die Vergebung hat nichts mit dem "andern" zu tun, doch alles mit DIR. Wenn du dir einmal selbst vergeben hast, geschieht die Vergebung für alle, denn dein Geist ist gewandelt/geheilt.

[Inge]

Ich (mein Ego?) hatte eigentlich gehofft, durch das Studieren und Praktizieren des Kurses endlich einer Person vergeben zu können, die mir etwas sehr Schlimmes angetan hat das sich bis heute körperlich auf mich auswirkt, aber es gelingt mir einfach nicht. Manchmal habe ich so Ego-Gedanken wie "Gott hält mich hin und amüsiert sich über mein Leiden" und fühle mich dann noch schlechter. Kann mir jemand etwas Ermutigendes sagen oder mir einen Hinweis geben wie ich damit am besten umgehe?

PS: Sorry, da hab ich noch was wesentliches vergessen: es ist nicht das Ego, das vergibt (oh nein-oh nein!), sondern unser rechtsgesinnter Geist (Right Mind) mithilfe des HG, den wir anrufen....
Ausserdem, wie hier immer wieder erwähnt wird, eignet sich jede Lektion, Vergebung zu üben.... (siehe u.a. Nr. 121-140; 221-230).

[Phoenix]

Ich (mein Ego?) hatte eigentlich gehofft, durch das Studieren und Praktizieren des Kurses endlich einer Person vergeben zu können, die mir etwas sehr Schlimmes angetan hat das sich bis heute körperlich auf mich auswirkt, aber es gelingt mir einfach nicht. Manchmal habe ich so Ego-Gedanken wie "Gott hält mich hin und amüsiert sich über mein Leiden" und fühle mich dann noch schlechter. Kann mir jemand etwas Ermutigendes sagen oder mir einen Hinweis geben wie ich damit am besten umgehe?

Liebe Mariella,
Die Vergebung, die uns der Kurs lehrt, hat eigentlich mit der "traditionellen" Vergebung nichts zu tun. Du vergibst nicht der "anderen Person", was er/sie dir anscheinend "angetan" hat. Vielmehr vergibst du dir DEINE Gedanken, die du bezüglich dieses wahrgenommenen "Vorfalls" noch zu hegen scheinst. Vielleicht fängst du mal am besten damit an, dich zu fragen, was dir dieser Vorfall widerspiegelt (in Inhalt, nicht in Form), das du noch nicht in dir selbst entdeckt hast und somit noch nicht ins Licht bringen konntest. Ganz normal falls du dich (als Ego) anfangs sträubst, dies in deinem (Ego)Geist nachzuforschen. Doch wird diese Erkenntnis der erste Schritt zur Vergebung sein, die du so ersehnst. Sei ehrlich mit dir selbst -- eigentlich ist ja gar nichts passiert. Es sind allein unsere Gedanken, die uns entweder Befreiiung oder Schmerzen bringen. Und diese Gedanken können geändert werden. Gib die kleine Bereitwilligkeit, dass dir die Situiation anders gezeigt wird -- durch die Augen des HG, die in dir selbst sind. Dann lass alles fahren, du brauchst nichts selbst auszuknobeln! Und wenn dir dies noch nicht möglich sein sollte, vergib dir auch das. Es ist ein Prozess. Aber nochmals: die Vergebung hat nichts mit dem "andern" zu tun, doch alles mit DIR. Wenn du dir einmal selbst vergeben hast, geschieht die Vergebung für alle, denn dein Geist ist gewandelt/geheilt.

Das hast du sehr schön erklärt, Inge
Das Verwechseln der Vergebung im herkömmlichen Sinne mit der Vergebung, wie sie der Kurs lehrt, ist wohl eins der häufigsten Probleme, mit dem ein Kursanfänger konfrontiert wird.
Das merke ich selbst tagtäglich.
Da gibt es nur eins:
die Vergebung im Sinne des Kurses üben, üben, üben, üben, üben.....
überall und jederzeit
You can get it if you really want, but you must try, try and try....

[hara]

Wortklauberei hin oder her.

Mit einer der Hauptwörter im Kurs ist ja bekanntlich das Wort „Vergebung“.

So segensreich gegriffen hat dieses Wort nie so richtig bei mir.

Seit ich beim Lesen das Wort „Vergebung“ mit „Verzeihung“ überlese, ist mir die Bedeutung gefühlsmäßig wesentlich näher.

„Verzeihung“ mir selbst gegenüber so gedacht oder geurteilt zu haben.

Vielleicht ist dies auch eine Hilfe für andere Vergebungspraktikanten.

Gruß hara

[Monika]

Die Vergebung, die uns der Kurs lehrt, hat eigentlich mit der "traditionellen" Vergebung nichts zu tun. Du vergibst nicht der "anderen Person", was er/sie dir anscheinend "angetan" hat. Vielmehr vergibst du dir DEINE Gedanken, die du bezüglich dieses wahrgenommenen "Vorfalls" noch zu hegen scheinst. Vielleicht fängst du mal am besten damit an, dich zu fragen, was dir dieser Vorfall widerspiegelt (in Inhalt, nicht in Form), das du noch nicht in dir selbst entdeckt hast und somit noch nicht ins Licht bringen konntest. Ganz normal falls du dich (als Ego) anfangs sträubst, dies in deinem (Ego)Geist nachzuforschen. Doch wird diese Erkenntnis der erste Schritt zur Vergebung sein, die du so ersehnst. Sei ehrlich mit dir selbst -- eigentlich ist ja gar nichts passiert. Es sind allein unsere Gedanken, die uns entweder Befreiiung oder Schmerzen bringen. Und diese Gedanken können geändert werden. Gib die kleine Bereitwilligkeit, dass dir die Situiation anders gezeigt wird -- durch die Augen des HG, die in dir selbst sind. Dann lass alles fahren, du brauchst nichts selbst auszuknobeln! Und wenn dir dies noch nicht möglich sein sollte, vergib dir auch das. Es ist ein Prozess. Aber nochmals: die Vergebung hat nichts mit dem "andern" zu tun, doch alles mit DIR. Wenn du dir einmal selbst vergeben hast, geschieht die Vergebung für alle, denn dein Geist ist gewandelt/geheilt.

Dadurch, dass dieser Thread plötzlich wieder nach oben geschwappt ist, ist mir jetzt Inges Antwort in den Blick gekommen. Worum es geht, habe ich ja schon in meiner ersten Antwort an Mariella geschrieben. Hier nun kommt aber eine Art Ratlosigkeit bei mir auf:

Damit anzufangen, mich zu fragen, was diese Person und die mit ihr verbundenen Vorkommnisse mir widerspiegeln, habe ich natürlich schon versucht. Den Schritt zur Vergebung bin ich – glaube ich – in diesem Fall aber noch nicht gegangen. Was mich hindert: Rein physische Gefühle der Abwehr. Oder, um es mal sehr direkt auszudrücken: körperlicher Ekel. Sobald die Möglichkeit, Vergebung zu üben, auch nur in eine vorstellbare Nähe rückt, scheint innerlich auch dieser Mensch mir wieder näher zu kommen. Und sofort überläuft mich eine Art Schauder. Ich bin allzu lange liebe- und verständnisvoll mit ihm umgegangen ("er kann ja nichts dafür, dass er so ist"). Auf der rein illusionären Ebene war es seinerzeit für mich unsagbar befreiend, endlich auf ihn bewusst wütend zu sein und ablehnende Gefühle zuzulassen. In der "wir-sind-alle-eins-Vorstellung" stellt dieser Mensch leider eine heftige Barriere für mich dar. Ich will nicht in einem Universum leben, in dem er Bestandteil der Einheit ist. – Er ist es nicht körperlich, ich weiß. Und es ist - worauf Inge in ihrem Nachtrag ja auch noch einmal ausdrücklich hinweist - natürlich mein Ego, das da reagiert und sich in der Vergebung versucht. - Womit sie in Wahrheit also nicht in "vorstellbare Nähe" gerückt ist. Mit dem Verstand weiß ich's.

Ich nehme an, da gibt es keinen Rat. Aber man kann's ja mal versuchen...

Monika

[Inge]

Damit anzufangen, mich zu fragen, was diese Person und die mit ihr verbundenen Vorkommnisse mir widerspiegeln, habe ich natürlich schon versucht. Den Schritt zur Vergebung bin ich – glaube ich – in diesem Fall aber noch nicht gegangen.

Und was, liebe Monika, kannst du DIR (noch) nicht vergeben?

Was mich hindert: Rein physische Gefühle der Abwehr. Oder, um es mal sehr direkt auszudrücken: körperlicher Ekel. Sobald die Möglichkeit, Vergebung zu üben, auch nur in eine vorstellbare Nähe rückt, scheint innerlich auch dieser Mensch mir wieder näher zu kommen. Und sofort überläuft mich eine Art Schauder.

Verständlich, dieser Schauder . Das Ego hat sich hier eingeschlichen und scheint zu meinen, ES solle die Vergebung auf der Verhaltensebene üben und womöglich diesen Knilch wieder mit offenen Armen empfangen. Nicht nötig -- es liegt nur ein kleines Missverständnis vor. Der Kurs lehrt uns, dass es bei der Vergebung immer nur um dich geht -- nicht um "andere." Schau dir all diese Gefühle und die Gedanken, die sich dahinter verbergen, so ehrlich wie nur möglich -- und vor allem urteilslos -- an. Lass alles unzensiert herausfliessen -- vor allem auch die Wut und den Groll ; trete nicht auf die Bremsen! Bring alles ans Licht zur Vergebung. Lass den Herrn gänzlich aus dem Spiel; denn, wie gesagt: es geht nur um dich, nicht um ihn. Er dient lediglich als Auslöser ("Katalysator") all dessen, das du in dir selbst bislang verborgen gehalten hast. Ja, ich weiss wohl, diese Art Hausputz kann anfangs unangenehm sein; die Befreiung, die du erleben wirst, ist's den Spass jedoch wert!

Ich bin allzu lange liebe- und verständnisvoll mit ihm umgegangen ("er kann ja nichts dafür, dass er so ist"). Auf der rein illusionären Ebene war es seinerzeit für mich unsagbar befreiend, endlich auf ihn bewusst wütend zu sein und ablehnende Gefühle zuzulassen.

Klar -- raus damit!
Ich selbst hab einen ähnlichen Schwank hinter mir -- wollte den Kurs auf einen Knilch "anwenden" und dauernd liebevoll (!) über seinen Quatsch hinaussehen (wobei ich natürlich meinen eigenen Quatsch völlig übersah!), um das Kind Gottes in ihm zu ehren. Derweil hab ich gewissermassen das Kind Gottes in mir verunehrt, was zum Resultat hatte, dass ich in der psych unit landete....

In der "wir-sind-alle-eins-Vorstellung" stellt dieser Mensch leider eine heftige Barriere für mich dar. Ich will nicht in einem Universum leben, in dem er Bestandteil der Einheit ist. – Er ist es nicht körperlich, ich weiß.

Beachte: diese "wir-sind-alle-eins-Vorstellung" bezieht sich ausschliesslich auf unseren GEIST -- es ist dort, wo wir Eins sind mit unseren Brüdern und unserem Schöpfer (Lektion 95). (Seinen Körper schickste derweil einfach mal weit weg, z.B. auf den Mars!) Wie gesagt: bring alles ans Licht, völlig ungezuckert -- auch dein momentanes Unvermögen, diese "Barriere" noch nicht auflösen zu können. Alles OK. Du brauchst nur mit dir zu arbeiten. Und es steht immer Einer neben dir, der dich schützend und liebevoll durch diesen Sturm führt.

Und noch'n Gedicht: mitunter ist es am liebevollsten für beide Teile, getrennte Wege in dieser Illusionswelt zu gehen.

So, hoffentlich trägt dieser Samstagmorgen-Senf ein bisschen zur Entwirrung bei?

[Gast]

Hallo, ich bin stiller Mitleser und ich möchte mich bei allen für die Beiträge im Forum bedanken. Da es immer schwierig ist, etwas in Worte zu kleiden was das Herz empfindet, möchte ich es trotzdem mal versuchen.
Wenn wir dem Kurs glauben schenken und darauf vertrauen das jedes Wort war ist, dann ist das "Verstehen" gar nicht mehr so schwierig.
Was wir letztendlich lernen müssen ist, das es ausserhalb von mir nichts gibt. Die Verantwortung liegt ganz bei mir selbst. In uns SELBST liegt die ganze Welt und in unserem Herzen liegt das ganze Universum.
Bei dieser inneren Suche brauchen wir nur eine kleine Bereitschaft zu geben und Gott zu vertrauen. Es ist immer alles in Ordnung so wie es ist und wir brauchen uns nicht einzumischen. Es ist im Grunde einfach:
Wir haben uns vom Verstand zu Illusionen führen lassen
jetzt lassen wir uns von Gott zur Wahrheit führen
Wir müssen die Dinge loslassen und geschehen lassen, denn alles hat seinen Platz und seine Ordnung, egal wie unsere Meinung darüber ist und was wir davon halten.

Es existiert nichts außerhalb von dir. — Ein Kurs in Wundern

Übergebe dein ‘Da-draußen-Konzept’. Es gibt kein ‘Da-draußen’ […] Alles ist inwendig. — David R. Hawkins

Vergebung bedeutet, dass das, was dein Bruder dir angetan hat, nie geschehen ist. — Ein Kurs in Wundern

Alles Liebe