Wie ich schon geschrieben hatte, bin ich seit nunmehr 4 Jahren dabei, den Kurs zu üben.
Ich entdecke bei mir eine Tendenz, mich oft sehr allein mit all dem zu fühlen, als würden alle Menschen ein wenig von mir weggerückt werden, als wäre ich etwas abgehoben bei all dem. Ich habe überhaupt keine Idee, wie ich das einschätzen soll.
Es ist keine Rückmeldung der anderen an mich, nur mir scheint es so zu sein.
Susanne
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Hallo Susanne,
das Gefühl, das du beschreibst, das kenne ich insofern, dass ich mich dabei auch immer schlecht (wenn auch manchmal nur geringfügig) fühle. Ich merke dann zwar, dass ich anscheinend zu akzeptieren scheine, dass alles Illusion ist, ich aber die Alternative nicht annehme. Dass ich die Alternative nicht annehme erkenne ich eben daran, dass ich nichts (so ähnlich wie leer oder Gleichgültigkeit) fühle. Das heißt für mich inzwischen, dass ich in dem Moment einfach meinem Ego aufgesessen bin. Auch ich bin seit ca. 4 Jahren dabei und erst in letzter Zeit geht mir langsam die Raffiniertheit des Ego-Denksystems auf.
In solchen Momenten versuche ich mir ganz fest vorzustellen, dass es keine Probleme oder Gleichgültigkeit gibt, dass ICH völlig frei und unabhängig bin, völlig sicher in Gott.... und manchmal stellt sich dann ein Glücksgefühl ein. Das ist doch schonmal was. Nur so viel zu meinem Umgang damit vlt. nützt es Dir ja was.
Liebe Grüße
Gastfrau
Gastfrau schrieb:...das Gefühl, das du beschreibst, das kenne ich insofern, dass ich mich dabei auch immer schlecht (wenn auch manchmal nur geringfügig) fühle. Ich merke dann zwar, dass ich anscheinend zu akzeptieren scheine, dass alles Illusion ist, ich aber die Alternative nicht annehme. Dass ich die Alternative nicht annehme erkenne ich eben daran, dass ich nichts (so ähnlich wie leer oder Gleichgültigkeit) fühle. Das heißt für mich inzwischen, dass ich in dem Moment einfach meinem Ego aufgesessen bin. Auch ich bin seit ca. 4 Jahren dabei und erst in letzter Zeit geht mir langsam die Raffiniertheit des Ego-Denksystems auf.
Gefühle dieser Art sind immer ein Anzeichen, dass "wir" versuchen zu vergeben.
d.h. das Ego versucht zu vergeben. Und das kann immer nur Pseudo-vergebung sein. (In den Ergänzungen zu EIN KURS IN WUNDERN nennt Jesus diese Art von Vergebung "Vergebung-zum-Zerstören".)
So wie du dich siehst, kannst du nicht vergeben. Doch kannst du lernen, all das, was du nicht vergeben kannst, DEM zu geben, DER bereits alles vergeben hat. Und wenn du dies tust, wirst du das Wunder erleben, das Vergebung in Wahrheit ist. Ein Wunder für die Welt - doch ganz natürlich für dich.
Johannes
Johannes schrieb:So wie du dich siehst, kannst du nicht vergeben. Doch kannst du lernen, all das, was du nicht vergeben kannst, DEM zu geben, DER bereits alles vergeben hat. Und wenn du dies tust, wirst du das Wunder erleben, das Vergebung in Wahrheit ist. Ein Wunder für die Welt - doch ganz natürlich für dich.
Johannes
Lieber Johannes,
es ist so seltsam.
Ich lese deine Worte und kenne tief in mir drin die Antwort.
Und spüre ganz deutlich und vollkommen klar was es bedeutet den "Körper " zu vergeben and all that stuff...
Aber es ist mir nicht möglich, es in Worte zu fassen.
Alles Liebe für uns ALLE in dieser "Wundervollen Zeit-(losigkeit)"
Laila
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Lieber Johannes,
vielen Dank für den Hinweis, ich nehme das mal zum Anlass, Dir meine neue Umgehensweise aufzuzeigen. Als ich dieses Gefühl der Leere oder Gleichgültigkeit hatte, ging es mir nicht gut. Es hat allerdings gedauert bis ich gemerkt habe, dass das keine Vergebung sein kann. Was mir fehlte so wie ich es jetzt sehe, war einfach die Anwendung der Vergebungsgedanken. Ein Beispiel:
Vorher:
Ein "Schleicher" fährt mit 55 km/h vor mir. Ich rege mich auf. Daraufhin fällt mir ein, dass ich nur mich bzw. mein Urteil über mich sehen kann. Ich sage mir also, dass ich dann von mir selbst denke, dass ich ein "Schleicher" bin. Das kann ja nicht stimmen. Punkt. Aber kann es nicht lassen eine Augenbraue gekonnt hochzuziehen. Dass das nichts mit Vergebung im Kurssinne zu tun haben kann, wird zumindest, wenn man sich intensiv mit dem Kurs und seinem Gedankengut beschäftigt, irgendwann von selbst logisch.
Jetzt:
Ein "Schleicher" fährt vor mir. Ich rege mich auf. Daraufhin fällt mir ein, dass ich nur mich bzw. mein Urteil über mich sehen kann. Ich sage mir dann, dass das nicht wahr ist. Den Schleicher vor mir gibt es nicht. Den habe ich mir ausgedacht, damit ich jemanden ins Unrecht setzen kann. Doch das kann ich nicht. Der "Schleicher" vor mir ist der Sohn Gottes, reiner Geist, völlig unschuldig. Genau wie ich. Es ist nichts passiert. Das sage ich mir so oft und stelle mir das so lange als Tatsache hin, bis das zornige Gefühl verschwunden ist. Das es geklappt hat bemerke ich dann an meiner sanften Gelassenheit und daran, dass ich froh bin, es so sehen zu können.
Ich denke einfach, ich war an einem Punkt stehengeblieben, an dem ich hätte weiter gehen müssen z. B. den HG um seine Sicht der Dinge zu bitten. Ich glaubte zwar, dass ich das getan hätte, habe aber an meinem Gefühl gesehen, dass ich wohl nicht hören oder nicht annehmen wollte.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist doch das Ziel jeden in jeder Situation als reinen, unschuldigen Geist zu sehen und zwar so selbstverständlich, dass gar kein schlechtes Gefühl oder auch Schuldgefühl aufkommen kann. Wenn ich automatisch so sehe, dann habe ich vergeben. Solang ich üben muss, bin ich eben nicht konsequent darin. Aber das kann man ja ändern wenn man will.
Ist das richtig so?
Lieben Gruß
Gastfrau
Liebe Gastfrau,
danke für deine ausführliche Beschreibung deiner Vorgehensweise;
auf die Antworten bin ich sehr gespannt.
Ich füge noch einige Gedanken von mir hinzu:
Wenn ich mich schrecklich über etwas ärgere, erkenne ich, daß ich
mich ärgern WILL, daß ich also weiter TRÄUMEN WILL, dann versuche ich der ganzen Sache keinen Glauben zu schenken, fahre also meine
Aufmerksamkeit darauf herunter und übergebe es dem Hl. Geist.
U.a. mache ich es auch so, wie ich es im Kurs irgendwo gelesen habe,
gehe ich an meinen gefühlten Gefühle vorbei, vorbei auch an allen was
ich an vermeintlichen Tatsachen sehe und komme dann irgendwie in
Frieden.
Aber vielleicht ist das alles schon ein bischen zu viel TUN und ich
könnte es mir noch einfacher mache
margo
Laila, auf der schrieb:Ich lese deine Worte und kenne tief in mir drin die Antwort.
Und spüre ganz deutlich und vollkommen klar was es bedeutet den "Körper " zu vergeben and all that stuff...
Aber es ist mir nicht möglich, es in Worte zu fassen.
Mach dir nichts draus..., mir ist es auch nicht möglich...
Johannes
Gastfrau schrieb:Jetzt:
Ein "Schleicher" fährt vor mir. Ich rege mich auf. Daraufhin fällt mir ein, dass ich nur mich bzw. mein Urteil über mich sehen kann. Ich sage mir dann, dass das nicht wahr ist. Den Schleicher vor mir gibt es nicht. Den habe ich mir ausgedacht, damit ich jemanden ins Unrecht setzen kann. Doch das kann ich nicht. Der "Schleicher" vor mir ist der Sohn Gottes, reiner Geist, völlig unschuldig. Genau wie ich. Es ist nichts passiert. Das sage ich mir so oft und stelle mir das so lange als Tatsache hin, bis das zornige Gefühl verschwunden ist. Das es geklappt hat bemerke ich dann an meiner sanften Gelassenheit und daran, dass ich froh bin, es so sehen zu können.
Den nächsten Schritt im "Vergeben-Lernen-Prozess" könnte man in etwa so beschreiben:
Dann:
Ein "Schleicher" fährt vor mir. Ich rege mich auf. Ich gebe meine Aufregung dem HEILIGEN GEIST...und wir lachen gemeinsam über die komische Situation, in dem Wissen, dass sie frei erfunden ist...
Zitat:Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist doch das Ziel jeden in jeder Situation als reinen, unschuldigen Geist zu sehen und zwar so selbstverständlich, dass gar kein schlechtes Gefühl oder auch Schuldgefühl aufkommen kann.
So könnte man es sagen... von deinem jetzt möglichen Verständnis aus gesehen. Während du dich allerdings diesem Ziele näherst, wird dein Verständnis aus jetziger Sicht dramatisch anwachsen. Deshalb brauchst du dir im Moment nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen, "wie es sein soll oder werden soll". Denn ER führt dich sanft - und du bist gut auf dem Wege.
Zitat:Wenn ich automatisch so sehe, dann habe ich vergeben. Solang ich üben muss, bin ich eben nicht konsequent darin. Aber das kann man ja ändern, wenn man will. Ist das richtig so?
Grundsätzlich schon, aber mit derselben Einschränkung wie oben.
Den ganzen Weg über ist es besonders hilfreich, wenn du dich bei jedem "Erfolg" bewusst daran erinnerst, dass es der HEILIGE GEIST ist, der dir dies ermöglicht. Sonst wird sich das Ego sofort mit fremden Federn schmücken...
Viel Erfolg!
Johannes
Vielen Dank für all die Antworten.
Ich glaube, oft hat mein Vergeben noch mit Schuld zu tun. Es ist dann wie ein die Schuld auf mich nehmen. Das war mir bislang nicht so deutlich. Hat dann etwas Märtyrermäßiges an sich, macht mich dann natürlich auch einsam.
Also, wieder von vorn anfangen, noch einmal den Blickwinkel, das Konzept meiner selbst verändern.
Am erstaunlichsten finde ich, dass mich der Kurs immer weiter motiviert, dran zu bleiben.
Susanne
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Lieber Johannes,
vielen Dank für Deine Antwort. Sie passt übrigens hervorragend zu Lektion 4 (von meinem Standpunkt aus) "Meine Gedanken bedeuten nichts, sie sind wie die Dinge die ich sehe in diesem Raum, von diesem Fenster aus......)
Bei zu vielen Gedanken verrennt man sich auch wieder schnell und fällt auf sein Ego herein. Die heutige Lektion animiert mich mal wieder zum Schweigen (das ich übrigens erholsam empfinde, ein Zeichen, dass ich zuviel denke ). Dass "ich" den Erfolg nicht herbeiführe, sondern der Heilige Geist, halte ich mir immer wieder vor Augen. Den Federn will ich immer wieder weniger Möglichkeiten geben sich an die falsche Stelle zu heften . So denn.... will ich mal nicht so viel reden und mich auf das Übungsbuch konzentrieren. Mein Ansporn ist größer denn je
Bis denn und liebe Grüße
Gastfrau
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