Wie sich Vergebung anfühlt

[Inge]

[Inge]

Ist die "Kurs-Vergebung" nicht so, dass "wir" nicht "anderen" vergeben (forgiveness-to-destroy), sondern vielmehr um Vergebung für das bitten, was wir in "anderen" wahrzunehmen scheinen?

Du kannst dir selber nicht vergeben ohne gleichzeitig deinem Bruder zu vergeben und du kannst deinem Bruder nicht vergeben ohne dir selbst zu vergeben.

Lieber zeitweiser Gastweiser,
Well, SO hab ich's doch gemeint: Wenn wir, was wir im "anderen" zu sehen glauben als Projektion unserer eigenen Fehlwahrnehmung erkennen und vergeben, ist ALLEN vergeben, da wir in Wirklichkeit ja eine ungetrennte Einheit sind.
(Entschuldigung, jetzt hab ich doch noch was geplappert...; es soll nun endlch Ruhe herrschen!)

[Gregor]

Also gut, ich stell mal den Schnabel mit seinem konzeptionellen Geplappere ein paar Sekunden ab....

Den Schnabel? Ich sprach nicht vom Schnabel. Befindet sich dein Verstand im Schnabel?

Gregor

[Inge]

Den Schnabel? Ich sprach nicht vom Schnabel. Befindet sich dein Verstand im Schnabel?

Ach so, das Wort "Verstand" ist wohl mit dem hiesigen Wort "mind" gleichzusetzen? In welchem Falle ein Schnabel freilich nicht besonders von Diensten ist....
-inge

PS: Plötzlich taucht da aus heiterem Himmel auf, wieso es eine Blockade bezüglich "Verstand" bei mir gibt (bzw. gegeben hat -- dank diesem Austausch). Die Schwaben benutzen diesen Begriff fälschlicherweise für "Hirn", und man hat mir da als Kind so manchen derben Brocken hingeschmissen, wie z.B. "du hast ja den Verstand am .... (und dieses unsalonfähige Wort kann ich hier erst gar nicht einfügen!), was mich immer zutiefst verletzt hat. Das nur so nebenbei...

PPS (ein anderes Thema): Hat hier irgendwer zufällig "The Song of Prayer" in Deutsch als elektronisches Dokument, das er/sie mir zur Verfügung stellen könnte? Oder ist das illegal? Ich lese da gerade einmal wieder den Teil "Vergebung" -- wunderbar klar dargestellt. Danke im voraus.

[667]

• Jedem, um den du dich sorgst, hast du noch nicht vergeben.

• Jedem, über den du dich ärgerst, hast du noch nicht vergeben.

• Jedem, den du als Körper siehst, ....

etc.

Eine Frage, lieber Johannes:
Ist die "Kurs-Vergebung" nicht so, dass "wir" nicht "anderen" vergeben (forgiveness-to-destroy), sondern vielmehr um Vergebung für das bitten, was wir in "anderen" wahrzunehmen scheinen?
Oder habe ich deinen Beitrag misverstanden?
-inge

Hallo Inge,

ich glaube, Johannes hat das sehr gut beschrieben... die Kursvergebung ist nicht etwas, was wir "aktiv tun" oder auch passiv tun können, sondern der Ausdruck einer Bereitschaft es anders zu sehen oder es sich zeigen zu lassen, wie es aussieht, wenn der HG "es" betrachtet....

das hat IMO ganz wenig bzw. gar nichts mit "selber machen" zu tun sondern mit Hingabe und machen lassen und dem Erlebenis, was dann zustande kommt.

So habe ich Johannes verstanden, kann mich wie immer irren...

Liebe Grüße
-ich

[Gastweise]

Ist die "Kurs-Vergebung" nicht so, dass "wir" nicht "anderen" vergeben (forgiveness-to-destroy), sondern vielmehr um Vergebung für das bitten, was wir in "anderen" wahrzunehmen scheinen?

Du kannst dir selber nicht vergeben ohne gleichzeitig deinem Bruder zu vergeben und du kannst deinem Bruder nicht vergeben ohne dir selbst zu vergeben.

Lieber zeitweiser Gastweiser,
Well, SO hab ich's doch gemeint: Wenn wir, was wir im "anderen" zu sehen glauben als Projektion unserer eigenen Fehlwahrnehmung erkennen und vergeben, ist ALLEN vergeben, da wir in Wirklichkeit ja eine ungetrennte Einheit sind.
(Entschuldigung, jetzt hab ich doch noch was geplappert...; es soll nun endlch Ruhe herrschen!)

Wir vergeben dem anderen die Schuld. Jemand verletzt dich, und du vergibst, was bedeutet, daß du siehst, daß es eine Verletzung nicht gegeben hat. Das Wunder zeigt dir dies. Das Wunder zeigt dir, daß du der Träumer bist, daß du also Ursache bist und keine Wirkung und daß der Angriff gegen dich selbst ohne jede Wirkung war.



Lieber Gruß von Zeitweise

[Inge]

Wir vergeben dem anderen die Schuld. Jemand verletzt dich, und du vergibst, was bedeutet, daß du siehst, daß es eine Verletzung nicht gegeben hat.

"Wir" vergeben dem anderen die Schuld??
Das wäre, soweit ich das verstehe, forgiveness-to-destroy -- also die übliche (Ego) Vergebungssorte. Wenn "wir" jemand vergeben, stellen wir uns doch "über" unseren Bruder mit unserer "grosszügigen Barmherzigkeit": du bist der Sünder, aber ich edler Mensch vergebe dir!
Das ging mir schon eh gegen den Strich....

Das Wunder zeigt dir dies. Das Wunder zeigt dir, daß du der Träumer bist, daß du also Ursache bist und keine Wirkung und daß der Angriff gegen dich selbst ohne jede Wirkung war.

Und das Wunder "geschieht", indem wir unsere falsche Wahrnehmung erkennen und willig sind, sie von HG korrigieren zu lassen....

Anyway, "Das Lied des Gebets" (und natürlich das Textbuch) lehrt uns, was wahre Vergebung ist.

[Gastweise]

[Monika]

Lustige Verwirrung mal wieder, das, finde ich.

Ich habe versucht, die feinen Unterschiede in den vorhergehenden postings heraus zu finden. Ist mir nicht so ganz gelungen. Irgendwie sieht es für mich so aus, daß Inge im wesentlichen ziemlich genau das selbe ausgesagt hat, wie die anderen. Allderdings bin ich mir nicht ganz klar, ob man tatsächlich - wie sie es schreibt - für das was man sieht, den HG "einfach" um Vergebung bitten kann.

Mit dem Dativ habe ich in diesem Fall auch schon länger so meine Schwierigkeiten. Ich denke immer: Wir vergeben doch nicht jemandem (uns selbst oder jemand anderem - das ist natürlich tatsächlich wurscht und war jawohl sowieso nicht die Fragestellung). Wir vergeben etwas (unsere Einstellung). Jemandem zu vergeben, klingt für mich immer so nach der "guten alten" Verzeihung.

Wie auch immer: Für mich bleibt nach wie vor die Frage bestehen, wie das in der Praxis läuft. Es ist ja nicht damit getan, daß man zu sich selber sagt: "Das ist gar nicht geschehen". Das funktioniert halt einfach nicht immer. Aber - ach je - damit bin ich ja schon wieder bei meiner Standardfrage angelangt, auf die es keine Antwort gibt... Es sei denn... Es geht so, wie Inge es vorschlägt.

Monika

[Gregor]

Wie auch immer: Für mich bleibt nach wie vor die Frage bestehen, wie das in der Praxis läuft.

Steht wunderbar ausführlich und praktisch beschrieben in Kapitel 30.I "Entscheidungsregeln", das Handwerkszeug für den ganzen Tag.

Im Übrigen ist jede einzelne Lektion eine praktische Vergebungsanleitung. Bei so viel praktischer Anleitung ist die Frage nach der Praxis schon fast selbst eine Möglichkeit zur Vergebung.

Gregor