08.11.2016, 19:11
Vor ein paar Tagen habe ich einen Text geschrieben, den ich gern mit euch teilen würde. Er war aus einer eher traurigen, desillusionierten Stimmung heraus geschrieben. Es tat mir aber tut, all dies niedergeschrieben zu haben.
"Im Grunde unseres Menschseins sind wir todunglücklich. Wir alle. Der Glaube, ein separates Individuum zu sein, kann zu nichts anderem als Unglück führen. Wir sind also alle todunglücklich, aber viele Menschen wissen es gar nicht. Die anderen wissen es oder ahnen es nur. Es ist alles eine Frage des Grades der Verdrängung. Von der Geburt an klammern wir uns an andere Menschen und an Dinge, um das Abgetrenntsein nicht spüren zu müssen. Dabei ist unser Körper ein verzweifelter Schrei nach Verbindung. Wir müssen essen, trinken, permanent atmen, um nicht die Verbindung und damit das Leben zu verlieren. Und doch sind wir fest davon überzeugt, dass unser Sein an der Hautoberfläche endet. Und auch psychisch wollen wir uns ständig verbinden. Wir wollen reden mit anderen, mit ihnen Ideen teilen, mit ihnen lachen. Wir wollen sie psychisch und körperlich an uns binden und unterschreiben dafür sogar Verträge. Wir betrachten und begehren sie, wollen sie uns einverleiben, penetrieren ihre Körper oder lassen uns penetrieren, nur um ihnen ganz nah zu sein. Für einen winzigen Augenblick scheint es zu gelingen, doch sogleich verliert sich die Verbindung wieder. Wir wollen keinesfalls allein sein. Und doch bestehen wir ganz entschieden darauf, "ich" zu sein und nicht "du" oder "ihr". Selbst wenn wir "wir" sagen. Wenn wir "wir" sagen, meinen wir "nicht ihr". Und innerhalb des "wir" bleiben wir "ich". Selbst Gott bleibt "du" oder "er" oder "es". Doch irgendwann, früher oder später, zerbröckelt jede Verdrängung. Dann gehen Dinge verloren oder kaputt, Menschen verlassen uns, sterben oder gehen von sich aus. Und unser Körper wird älter, unbeweglicher und für immer weniger begehrenswert. Wir sind immer häufiger und länger allein. Die Wahrheit unseres Unglücks klopft jetzt an die Tür. Erst war es nur ein sachtes Kratzen, aber jetzt wird es eindringlicher, fordernder, lauter. Wir können es nicht mehr überhören. Was bleibt uns nun? Wir halten inne, denn Zeit haben wir jetzt genug. Wir denken zurück und betrachten uns schonungslos. Vielleicht geben wir uns die Schuld für unser Traurigsein, vielleicht geben wir sie anderen. Vielleicht aber denken wir: Was wenn all dies eine riesengroße Illusion war? Was wenn es kein "ich", "du", "wir" und "ihr" gibt? Was wenn dies alles mein Traum war? Ein Traum, geboren aus Schuld und Angst wegen dieses ersten Gedankens, ich sei ein getrenntes Individuum. Was wenn ich jetzt erkenne, dass all dies und all die anderen immer nur in mir selbst waren, von mir geträumt und projiziert? Was werde ich dann empfinden? Werde ich sie nicht in Liebe in die Arme nehmen, wenn auch nur in der Vorstellung? Und werden nicht mein Alleinsein, meine Trauer, mein Unglück, meine Schuld und meine Angst von mir abfallen wie braune Herbstblätter und sanft auf dem Boden der Vergebung landen? Und werde ich dann nicht sein, was ich in Wahrheit bin und immer schon war..... glücklich?"
"Im Grunde unseres Menschseins sind wir todunglücklich. Wir alle. Der Glaube, ein separates Individuum zu sein, kann zu nichts anderem als Unglück führen. Wir sind also alle todunglücklich, aber viele Menschen wissen es gar nicht. Die anderen wissen es oder ahnen es nur. Es ist alles eine Frage des Grades der Verdrängung. Von der Geburt an klammern wir uns an andere Menschen und an Dinge, um das Abgetrenntsein nicht spüren zu müssen. Dabei ist unser Körper ein verzweifelter Schrei nach Verbindung. Wir müssen essen, trinken, permanent atmen, um nicht die Verbindung und damit das Leben zu verlieren. Und doch sind wir fest davon überzeugt, dass unser Sein an der Hautoberfläche endet. Und auch psychisch wollen wir uns ständig verbinden. Wir wollen reden mit anderen, mit ihnen Ideen teilen, mit ihnen lachen. Wir wollen sie psychisch und körperlich an uns binden und unterschreiben dafür sogar Verträge. Wir betrachten und begehren sie, wollen sie uns einverleiben, penetrieren ihre Körper oder lassen uns penetrieren, nur um ihnen ganz nah zu sein. Für einen winzigen Augenblick scheint es zu gelingen, doch sogleich verliert sich die Verbindung wieder. Wir wollen keinesfalls allein sein. Und doch bestehen wir ganz entschieden darauf, "ich" zu sein und nicht "du" oder "ihr". Selbst wenn wir "wir" sagen. Wenn wir "wir" sagen, meinen wir "nicht ihr". Und innerhalb des "wir" bleiben wir "ich". Selbst Gott bleibt "du" oder "er" oder "es". Doch irgendwann, früher oder später, zerbröckelt jede Verdrängung. Dann gehen Dinge verloren oder kaputt, Menschen verlassen uns, sterben oder gehen von sich aus. Und unser Körper wird älter, unbeweglicher und für immer weniger begehrenswert. Wir sind immer häufiger und länger allein. Die Wahrheit unseres Unglücks klopft jetzt an die Tür. Erst war es nur ein sachtes Kratzen, aber jetzt wird es eindringlicher, fordernder, lauter. Wir können es nicht mehr überhören. Was bleibt uns nun? Wir halten inne, denn Zeit haben wir jetzt genug. Wir denken zurück und betrachten uns schonungslos. Vielleicht geben wir uns die Schuld für unser Traurigsein, vielleicht geben wir sie anderen. Vielleicht aber denken wir: Was wenn all dies eine riesengroße Illusion war? Was wenn es kein "ich", "du", "wir" und "ihr" gibt? Was wenn dies alles mein Traum war? Ein Traum, geboren aus Schuld und Angst wegen dieses ersten Gedankens, ich sei ein getrenntes Individuum. Was wenn ich jetzt erkenne, dass all dies und all die anderen immer nur in mir selbst waren, von mir geträumt und projiziert? Was werde ich dann empfinden? Werde ich sie nicht in Liebe in die Arme nehmen, wenn auch nur in der Vorstellung? Und werden nicht mein Alleinsein, meine Trauer, mein Unglück, meine Schuld und meine Angst von mir abfallen wie braune Herbstblätter und sanft auf dem Boden der Vergebung landen? Und werde ich dann nicht sein, was ich in Wahrheit bin und immer schon war..... glücklich?"
So verstehe ich es jedenfalls.....