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Man bekommt ja fast den Eindruck, dass dieses Buch hier zum Standardrepertoire gehört.
Ich habe ca. 1/3 gelesen (des eBooks), bin momentan im "Spiegel"-Abschnitt des Praxisteils - und ein wenig irritiert.
Der mit "Praxis" überschriebene Teil des Buches suggeriert durch seinen Aufbaus, dass hier die "Essenz" der Kurspraxis dargelegt wird. Und das kann ich (noch nicht) nicht nachvollziehen, die hier dargestellte Praxis ist sicherlich ganz hilfreich und durch die persönlichen Beispiele sehr anschaulich, aber ich finde eben (bisher) nicht die Entwicklung der Kurspraxis wieder, die in den Lektionen langsam hinführt zu Teil II des Übungsbuches, der "Essenz" der Kurspraxis. Hier ist in dem Buch ziemlich viel "Macher" im Spiel.
Was mich allerdings stört ist die Aussage, dass der "Beobachter", der das Steckenpferd der Autorin zu sein scheint, gleichzusetzen ist mit dem "Entscheider" im Wapnickschen Sinne, also dem scheinbar gespaltenen Geist, der außerhalb der Welt steht. Dadurch kommt ja auch der Macher-Effekt in die praktischen Beispiele.
Aber, wie gesagt, ich bin noch nicht durch, habe also keinen Gesamteindruck.
Gregor
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Dazu kann ich nicht allzu viel sagen. Wobei ich denke, dass sie nicht eine "Macher-Mentalität" in Bezug auf den Kurs hat. Gerade in letzter Zeit hat sie mir erzählt, wie wichtig für sie im Moment der Aspekt des "Nicht-Wissens" ist, und das scheint mir in Richtung "Stille" zu gehen, die - wie ich glaube - Essenz des zweiten Teils des Übungsbuches ist.
Ich meine mich erinnern zu können, dass Wapnick geschrieben hat, dass der Träumer zum Beobachter wird, wenn sich der Entscheider seiner selbst bewusst wird. Er schien mir Beobachter und Entscheider gleichzusetzen, aber ich kann mich täuschen. In meinem Verständnis wäre auch der Beobachter außerhalb der Welt.
So verstehe ich es jedenfalls.....
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Also ich bewege mich offensichtlich da, wo Gregor angelangt ist und ich habe dieses Machen aufgeben, aus mehreren Gründen vor allem das gegen die unsichtbare Wand knallen.(fruchtlos würde ich es auch noch nennen)
Jetzt das Lesen mit dem Beobachter kam dann der Gedanke auf uff da hast also die ganzen Jahre alles falsch gemacht, weil bei mir gehts in letzter Zeit nur durch die Mitte (also mittendrin) und dann löst es sich auf oder tritt zurück. Bin auch kein Alleswisser und schon gar nicht was den Kurs betrifft ohne Hilfe geht gar nichts.
Hab aber irgendwie grad nicht das beste Jahr erwischt  (soll schon ein Witz sein)
ich lese täglich die Lektionen, bitte um Hilfe und übe still zu sein.
Jetzt auch noch beobachten, wobei ich das lange praktiziert habe, aber nicht mit diesem Effekt wie die Schreiberin schreibt. Aber das ist bis jetzt der bisherige Eindruck lese jedenfalls weiter.
Resümee folgt in einiger Zeit, lese momentan nur im Zug. Aufm Handy.
Kam dann die übliche Vergleicherei, wow die schreibt 9 Jahre ein Buch und ich bin jetzt auch  im 9ten Jahr.
Da würde ich ziemlich Arschkartenmäßig rüberkommen lol gut das der HG keine Arschkartenverteiler ist.
liebe Grüße
 Angelika
Miau Miau
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(21.09.2016, 12:48)Thomas schrieb: Dazu kann ich nicht allzu viel sagen. Wobei ich denke, dass sie nicht eine "Macher-Mentalität" in Bezug auf den Kurs hat. Gerade in letzter Zeit hat sie mir erzählt, wie wichtig für sie im Moment der Aspekt des "Nicht-Wissens" ist, und das scheint mir in Richtung "Stille" zu gehen, die - wie ich glaube - Essenz des zweiten Teils des Übungsbuches ist.
Zur Autorin habe ich keine Meinung: Ich kenne Sie ja auch gar nicht. Ich kann also nur feststellen, was ich beim Lesen empfinde. Außerdem habe ich ja auch erst 1/3 des Buches gelesen, keine Ahnung, was da noch kommt.
Mit "Macher" meine ich auch nicht irgendein Naturell oder eine Charakterprägung. Ich beziehe mich eigentlich mehr auf eine Bemerkung, die da lautete, dass es der Autorin immer mehr gelänge, bewusst in den Zustand des bedingungslosen Glücks  zu kommen. Das bezeichne ich als Macher-Effekt. Oder auch "Einmischen".
(21.09.2016, 12:48)Thomas schrieb: Ich meine mich erinnern zu können, dass Wapnick geschrieben hat, dass der Träumer zum Beobachter wird, wenn sich der Entscheider seiner selbst bewusst wird. Er schien mir Beobachter und Entscheider gleichzusetzen, aber ich kann mich täuschen. In meinem Verständnis wäre auch der Beobachter außerhalb der Welt.
Sorry für das Missverständnis. Mir ging es nicht um Kurs-Metaphysik, Terminologie oder Kurs-Theorie, sondern einzig um eine Erfahrung, die vielfach hier im Forum geschildert wurde. Auch von dir.
Es ist die Tatsache, dass ich die gelegentlichen spirituellen Erfahrungen eines tiefen inneren Friedens einfach nicht bewusst herbeiführen kann. Da taucht plötzlich mitten in einer "Krisensituation" eine vollständige Befreiung von Angst auf - und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie "ich das herbeigeführt habe". Ich finde keinerlei Zusammenhang zwischen irgendeiner (bewussten) Übung oder "Technik" und der Freiheit von Angst. Ich bin absolut nicht in der Lage zu sagen: "Wenn ich das oder das tue, verschwindet die Angst."
Natürlich gibt es (psychologische) Techniken des Loslassens, des Aufdeckens, des Neu-Beurteilens, des reinen Beobachtens, die (psychologische und auch körperliche) Stressfaktoren auflösen können. Ich habe mich selbst für eine ganzen Weile auf eine hochinteressante Hypnosetherapie mit professioneller Führung eingelassen. Da gab es wunderbare Zustände, aber niemals etwas Vergleichbares zu diesen Augenblicken der vollständigen Befreiung, Klarheit und Einheit.
Selbst mein jahrelanges "Credo", das da lautet "Übergib´ es IHM und misch dich nicht ein", wird eines Tages schal und unmöglich. Auf einmal "funktioniert" das "Lass es mich anders sehen" nicht mehr. Der "Heilige Geist", "Jesus" oder "GOTT" verkümmern zu inhaltslosen Symbolen und verlieren jede Bedeutung, sie verschwinden einfach spurlos, sie bieten weder Halt noch Trost. Der Macher verliert seine Grundlage, das Ego trumpft auf. Es wird Zeit, endlich zu vergeben. Und die Vergebung ist still und tut ganz ruhig gar nichts. Die Frage: "Und wie mache ich das?" wird völlig absurd. Was jetzt? So ohne Macher? "In die Stille gehen?" Äh, sagt der eine Fisch zum anderen: "Komm, wir gehen ins Wasser." Was für ein Blödsinn.
Und dann lese ich detailliert etwas über die Technik des Beobachtens. In einem Kurs-Buch. Die ich in der Form aber gar nicht aus dem Kurs kenne, zumindest nicht als prominente oder essentielle Methode. Und das führte zu meiner Irritation, mehr nicht.
Gregor
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Ich habe jetzt den Theorie-Teil durch. Was mich beeindruckt hat, war die Konzentration darauf, dass wir die Entscheidung haben über die Geisteshaltung - unbedingte Liebe oder Angst - und zwar unabhängig von den äußeren Lebensumständen. Die Zusammenfassung von Kenneth Wapnicks Darstellung des Kurses fand ich verständlich und treffend, nur einen Punkt fand ich unterbelichtet bei ihr: Dier Attraktion des Egos auf Grund der Individualität und Besonderheit, das ging bei der Konzentration auf die Angst und Schuld unter. Schade, denn bei der Erläuterung der Atraktivität des Egos wäre es verständlicher geworden, warum wir uns so oft gegen den HG und die bedingungslose Liebe entscheiden, denn etwas besonderes zu sein und eine individuelle Existenz zu haben, das hat schon eine enorme Anziehungskraft. Und die Angst vor GOTT bzw. der unbedingten Liebe rührt ja auch daher, dass wir uns vor der Vernichtung, d.h.dem Ende der individuellen Existenz fürchten.
Ich bin jetzt schon dankbar für dieses Buch, denn es hat mir einige Punkte nochmals klar vor Augen geführt.
Und ich bin nun gespannt auf den Praxis-Teil.
 Stephan
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(21.09.2016, 16:16)Angelika schrieb: Jetzt das Lesen mit dem Beobachter kam dann der Gedanke auf uff da hast also die ganzen Jahre alles falsch gemacht, weil bei mir gehts in letzter Zeit nur durch die Mitte (also mittendrin) und dann löst es sich auf oder tritt zurück.
Nein, da war gar nichts falsch, alles genau richtig und wie es seien sollte.
(21.09.2016, 16:16)Angelika schrieb: Jetzt auch noch beobachten, wobei ich das lange praktiziert habe, aber nicht mit diesem Effekt wie die Schreiberin schreibt.
Hatte mich auch etwas verblüfft. Man guckt und entscheidet sich einfach anders, und schwupps, bedingungsloses Glück taucht auf. Es ist ja letztlich auch so einfach - wenn ICH mich entscheide, der Träumer, und nicht, wenn "ich" mich hinsetze, der "Held des Traums" oder Macher, um eine "Entscheidung" zu fällen. Wie heißt es so schön im Handbuch für Lehrer? Du erlebst eine Illusion des Loslassens.
 Gregor
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(21.09.2016, 23:05)Gregor schrieb: Es ist die Tatsache, dass ich die gelegentlichen spirituellen Erfahrungen eines tiefen inneren Friedens einfach nicht bewusst herbeiführen kann. Da taucht plötzlich mitten in einer "Krisensituation" eine vollständige Befreiung von Angst auf - und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie "ich das herbeigeführt habe". Ich finde keinerlei Zusammenhang zwischen irgendeiner (bewussten) Übung oder "Technik" und der Freiheit von Angst. Ich bin absolut nicht in der Lage zu sagen: "Wenn ich das oder das tue, verschwindet die Angst."
Selbst mein jahrelanges "Credo", das da lautet "Übergib´ es IHM und misch dich nicht ein", wird eines Tages schal und unmöglich. Auf einmal "funktioniert" das "Lass es mich anders sehen" nicht mehr. Der "Heilige Geist", "Jesus" oder "GOTT" verkümmern zu inhaltslosen Symbolen und verlieren jede Bedeutung, sie verschwinden einfach spurlos, sie bieten weder Halt noch Trost. Der Macher verliert seine Grundlage, das Ego trumpft auf. Es wird Zeit, endlich zu vergeben. Und die Vergebung ist still und tut ganz ruhig gar nichts. Die Frage: "Und wie mache ich das?" wird völlig absurd. Was jetzt? So ohne Macher? "In die Stille gehen?" Äh, sagt der eine Fisch zum anderen: "Komm, wir gehen ins Wasser." Was für ein Blödsinn.
Wow, Gregor -- das klingt alles sehr bekannt, und es hat mich seltsam "erleichtert", das hier (endlich) zu lesen.
Wie oft schon fragte ich mich: Menschenskinde, was mach ich denn all die Jahre hindurch falsch?
Und wieso (!) stellt sich manchmal dieser unbeschreibliche Friede ein, wo es keine Angst gibt, wo alles einfach stimmt, so wie's ist? Sakra, da will man doch irgendwie die Kontrolle darüber haben....  Und genau das ist wohl das Mega-Hindernis.
Das einzige, was ich beobachte ist, dass wohl  "surrender to what is" das Geheimnis bergen mag. Und selbst das kann man auch nicht erzwingen wollen -- es geschieht, oder auch nicht (wie "echt" ist die kleine Bereitwilligkeit?). Eigentlich das leichteste, was es gibt -- allerdings nicht fürs Ego!
Ich erinnere mich an ein Erlebnis vor vielen Jahren (mindestens 25) -- es geschah während einem Vorgang, den man vielleicht Hypnose nennen könnte. Die Frau leitete mich an, mich vom Erdboden zu erheben und ins All zu fliegen. Ich wehrte mich mit Stumpf und Stiel dagegen (schliesslich hab ich Höhen-Angst!) -- aber sie liess nicht locker. Aber dann plötzlich liess "ich" los, schwebte hoch, ins All, höher und höher ohne Ziel. Ich flog und flog bis ich eine graue, formlose Masse sah, die sich stets erweiterte, je näher ich kam. Da flog ich rein -- verschmelzte damit, wurde Eins. Es gab "mich" nicht mehr. Plötzlich  war da ein unsagbarer Friede, ein Glück, und die Worte die ich immer wieder lallte (so sagte sie mir später) waren: "alles ist neutral; alles ist neutral." Alles hat gestimmt; es gab keinerlei Unterschiede. Es war unbeschreiblich herrlich! Ich wollte nicht mehr zurück, aber sie holte mich zurück (schliesslich wollte sie Feierabend machen!)....
Wie oft schon habe ich mir seither diesen Zustand (grundlos glücklich) zurückgewünscht -- die Sehnsucht danach hat mich nie mehr verlassen. Manchmal ist es da, plötzlich; und dann isses wieder weg, ebenso plötzlich. Besonders dieser Tage ist das Sehnen danach wieder besonders stark -- ich habe keinen Trick, es herbeizuführen, es zu "machen".  Da kommt bloss der liebe Herr Hesse wieder daher mit seinem "Fallenlassen" ( surrender) -- warum ist das bloss so schwer?
Und nun? (eine Frage, die ja bereits wieder an die "Zukunft" gerichtet ist, die's nicht gibt.)
Also: fallenlassen in das Grosse Ungewisse. Fallenlassen in das Hier und Jetzt......
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
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In diesem Thread wie auch in dieser Forenkategorie geht es thematisch um ein Buch.
Ich habe daher "artfremde" bzw. allgemeine Beiträge hier gelöscht bzw. nicht veröffentlicht. Für allgemeine Diskussionen gibt es eine eigene Forenkategorie. Ich würde daher zumindest hier im Thread gerne beim Thema bleiben.
Gregor
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(21.09.2016, 23:05)Gregor schrieb: Es ist die Tatsache, dass ich die gelegentlichen spirituellen Erfahrungen eines tiefen inneren Friedens einfach nicht bewusst herbeiführen kann. Da taucht plötzlich mitten in einer "Krisensituation" eine vollständige Befreiung von Angst auf - und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie "ich das herbeigeführt habe".
ja, ganz genauso ging es mir mit meiner Erfahrung vor einem Jahr.
Zitat:Ich finde keinerlei Zusammenhang zwischen irgendeiner (bewussten) Übung oder "Technik" und der Freiheit von Angst. Ich bin absolut nicht in der Lage zu sagen: "Wenn ich das oder das tue, verschwindet die Angst."
Doch, einen Zusammenhang sehe ich schon. Aber keinerlei Kontrolle, es bleibt ein Geschenk. Ich vergleiche es gern mit dem zu Bett gehen. Ich kann mich ausziehen, mich hinlegen, mich gemütlich betten, das Licht ausmachen. Das ist durchaus hilfreich, aber nicht mehr. Wann und ob ich einschlafe, kann ich nicht herbeiführen. Im Gegenteil: wenn ich versuche, es herbeizuführen, geschieht es nicht. Klar, einmal ist es mir auch passiert, da bin ich - um im Bild zu bleiben - so kaputt gewesen, dass ich im Stehen eingeschlafen bin. Und oft lege ich mich hin und will einschlafen und kann nicht. So geht es mir auch mit den Lektionen und Meditationen. Ich muss geduldig und demütig bleiben, dann wird es mir vielleicht geschenkt. Will ich es aber an mich reißen oder kontrollieren, entzieht es sich mir. Dem Ego kann es nicht gelingen. Und wenn sich mein Ego in etwas verbeißt - wie vor kurzem von mir geschildert - dann bewirkt die schönste Lektion und Meditation nichts.
Zitat:Natürlich gibt es (psychologische) Techniken des Loslassens, des Aufdeckens, des Neu-Beurteilens, des reinen Beobachtens, die (psychologische und auch körperliche) Stressfaktoren auflösen können. Ich habe mich selbst für eine ganzen Weile auf eine hochinteressante Hypnosetherapie mit professioneller Führung eingelassen. Da gab es wunderbare Zustände, aber niemals etwas Vergleichbares zu diesen Augenblicken der vollständigen Befreiung, Klarheit und Einheit.
Vor kurzer Zeit hatte ich eine Erfahrung, die vielleicht so ähnlich war. Nach wochenlangem Ärger, Angst und Widerstand auf Arbeit - wegen Umstrukturierungen - kippte während eines Telefonats das Ganze. Mit einem Mal dachte ich: warum regst du dich über etwas auf, das du eh nicht ändern kannst? Hast du nicht eigentlich dennoch einen tollen Job? Und mit einem Schlag waren alle Angst und Ärger und Widerstand diesbezüglich weg. Hat bis jetzt auch angehalten. Diese Einsicht ist mir auch irgendwie ein- und zugefallen. Vermutlich nur eine rein psychologische Einsicht, aber kann man da wirklich eine strikte Grenze zwischen psychologischen und spirituellen Erfahrungen ziehen? Ich glaube, dass da auch meine Beschäftigung mit dem Kurs ihren Anteil daran hatte. Auch wenn ich es auch diesmal nicht bewusst herbeigeführt hatte.
Zitat:Selbst mein jahrelanges "Credo", das da lautet "Übergib´ es IHM und misch dich nicht ein", wird eines Tages schal und unmöglich. Auf einmal "funktioniert" das "Lass es mich anders sehen" nicht mehr. Der "Heilige Geist", "Jesus" oder "GOTT" verkümmern zu inhaltslosen Symbolen und verlieren jede Bedeutung, sie verschwinden einfach spurlos, sie bieten weder Halt noch Trost. Der Macher verliert seine Grundlage, das Ego trumpft auf. Es wird Zeit, endlich zu vergeben. Und die Vergebung ist still und tut ganz ruhig gar nichts. Die Frage: "Und wie mache ich das?" wird völlig absurd. Was jetzt? So ohne Macher? "In die Stille gehen?" Äh, sagt der eine Fisch zum anderen: "Komm, wir gehen ins Wasser." Was für ein Blödsinn.
Ich weiß auch nicht. Aber vielleicht kann eben auch das Nicht-Tun irgendwann zu einer subtilen Technik werden, und schon haut es nicht mehr hin.
Zitat:Und dann lese ich detailliert etwas über die Technik des Beobachtens. In einem Kurs-Buch. Die ich in der Form aber gar nicht aus dem Kurs kenne, zumindest nicht als prominente oder essentielle Methode. Und das führte zu meiner Irritation, mehr nicht.
Ja, das klingt so. Aber eigentlich - so denke ich mir grad - kann Beobachten doch auch nur ein Nicht-Tun sein, ein einfaches Zulassen von Stille, oder?
Grüße,
Thomas
So verstehe ich es jedenfalls.....
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(22.09.2016, 15:42)Thomas schrieb: Zitat:Gregor: Und dann lese ich detailliert etwas über die Technik des Beobachtens. In einem Kurs-Buch. Die ich in der Form aber gar nicht aus dem Kurs kenne, zumindest nicht als prominente oder essentielle Methode. Und das führte zu meiner Irritation, mehr nicht.
Ja, das klingt so. Aber eigentlich - so denke ich mir grad - kann Beobachten doch auch nur ein Nicht-Tun sein, ein einfaches Zulassen von Stille, oder?
Kenneth Wapnick sagt in einem seiner Youtube-Videos https://www.youtube.com/watch?v=nZgZHNNizSw
dass der Entscheider in der Rechtgesinntheit zum Beobachter wird und zitiert auch die berühmte Stelle aus dem Kurs, wo es lautet, dass die Vergebung still ist und nichts tut und nur auf die Verwüstung schaut ...
M.E. wird in diesem Vortrag sichtbar, was es mit dem Beobachten auf sich hat. Es ist eine stille Geisteshaltung.
In Katja Bodes Buch kommt es vielleicht nicht so klar heraus, weil es bei ihr, so mein Eindruck, recht "aktivistisch" dargestellt wird. Sie legt meinem Eindruck nach viel Wert auf die Schulung des Beobachters, man könnte es auch Achtsamkeitstraining nennen. Davon ist im Kurs nicht explizit die Rede, deshalb kann ich Gregors Irritation nachvollziehen.
In meiner alltäglichen Erfahrung sind Stille und der Beobachter (bzw. die geistige Instanz der Achtsamkeit) nicht zu trennen. Achtsamkeit kann man ja auch nicht machen, sie ist immer da, nur sind wir oft so in unserem plappernden Gedankenstrom und mit ihm in der Traumwelt versunken, dass sie in den Hintergrund tritt, aber dann und wann erwachen wir zu ihr und sind wieder Beobachter über dem Schlachtfeld. Und dann schauen wir auf das Schlachtfeld und lächeln innerlich, weil wir wieder wissen, dass nichts uns hier wirklich berühren kann. Es ist nur ein Traum.
M.E. kommt in dem Video auch klar zum Ausdruck, wass den Kurs von anderen Geistesschulungen (z.B. Buddhismus) unterscheidet, auch wenn sie sich hier beim "Beobachter" treffen. Es ist der Zweck, der in der Welt gesehen wird. Laut Kurs ist der Zweck der Welt für das Ego, uns geistlos zu machen. Darum ist ihre Unwirklichkeit im Kurs so wichtig. Sie, die Welt, ist bloße Wirkung und keine Ursache. Der Geist ist wesensmäßig frei, seine Fehlschöpfungen (die Welt) können ihn nicht verändern. Dafür garantiert seine Quelle - GOTT.
 Stephan
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