Leiden, Schmerzen und Frieden

[Inge]

.......der Kurs selber, - ist der denn keine "Technik"?

Solche Dinge schwirren wohl den meisten von uns ab und zu durchs Hirn. Bringen sie Frieden? Natürlich nicht; sie sind eher ein Hindernis. Was dann soll Frieden bringen? Werden wir zum Mond, wenn ein Weiser mit dem Finger darauf zeigt und den Weg  dorthin andeutet? Natürlich nicht Was dann? Ich weiss es nicht.  Die Friedens-Momente, die mich manchmal überkommen, scheinen nicht durch irgendeine Technik "fabriziert" zu sein -- sie kommen und gehen -- man kann's nicht erzwingen wollen. Das einzige, was ich in solchen Momenten beobachten kann, ist, dass ich nichts, rein nichts, Widerstand leiste und mich einfach in das Jetzt fallen lasse. Ich kann's nich anders beschreiben. Der Kurs stellt, IMHO, ebenfalls ein "Werkzeug" dar, das uns den Weg zum Frieden ZEIGT. Man kommt halt nicht drum herum, jene Kleine Bereitwilligkeit aufzubringen, die Stolpersteine auf dem (Ego-)Weg zu erkennen und zu vergeben (fahren zu lassen). Klingt so kolossal einfach, dennoch empfindet  man's oftmals sooooooooo schwer (da Widerstand!)......
Ist ein angestrebtes Ziel (z.B. Frieden) nicht schon allein ein Hindernis (das Streben)?

[Gregor]

der Kurs selber, - ist der denn keine "Technik"?

Mit "Technik" bezeichne ich einfach alle Vorgehensweisen, bei denen das "Ich" im Spiel ist und geglaubt wird, damit sei das Kursziel zu erreichen. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich die "Wunderbare Katze" verlinkt habe. Der Kurs weist auch an vielen Stellen darauf hin, aber wer liest schon den Kurs?  

Also kann man den Kurs in Magie einreihen.

Natürlich. Genau wie U.G.

Nichts, absolut nichts kann mir den Frieden geben. Und durch absolut nichts kann ich ihn erreichen. Oder durch absolut alles, - dann kann ein verschimmeltes Blatt am Boden mich an den Frieden, der IST, erinnern.

Sag ich doch, Technik eben. Du legst wieder mal die Regeln fest. Auch damit wirst du eines Tages vor die Wand fahren.

Schaun mer mal, ob ich das lese.

Wo ist der Bus?  

Gregor

[Gregor]

Die Friedens-Momente, die mich manchmal überkommen, scheinen nicht durch irgendeine Technik "fabriziert" zu sein -- sie kommen und gehen -- man kann's nicht erzwingen wollen. Das einzige, was ich in solchen Momenten beobachten kann, ist, dass ich nichts, rein nichts, Widerstand leiste und mich einfach in das Jetzt fallen lasse.

Das hast du wunderbar auf den Punkt gebracht.

Man kommt halt nicht drum herum, jene Kleine Bereitwilligkeit aufzubringen, die Stolpersteine auf dem (Ego-)Weg zu erkennen und zu vergeben (fahren zu lassen).

Ist Vergebung = Loslassen?

Ist ein angestrebtes Ziel (z.B. Frieden) nicht schon allein ein Hindernis (das Streben)?

Ja.

Gregor

[Inge]

Ist Vergebung = Loslassen?

Die Kurzantwort wäre: NEIN.
Da hab ich wahrlich mit der Wortwahl daneben gehauen..... Ist mir beim Tippen heute in der Früh gar nicht uffgefallen. Da sieht man halt mal wieder überdeutlich, wie der Mensch sich doch dauernd irren kann.... 

[Inge]

Und dann erinnerte ich mich an die schöne Geschichte der Wunderbaren Katze. Einmal im Zusammenhang mit dem "Krieg" (damit meine ich die Katze am Ende, die immer pennt)....

Wow, eine fürwahr wundervolle Geschichte -- vielen Dank. Versteh zwar bei weitem nicht alles, doch lässt sich die tiefe Weisheit erspüren, die sich darin verbirgt.

Es kommt mir da unwillkürlich eine "Vision" in den Sinn, die sich mir vor vielen Jahren zeigte.
Ich stand auf einem unübersehbaren verwüsteten, blutigen Schlachtfeld (wohl so im Mittelalter herum), übersät von verstümmelten Leichen und zerbrochenen Waffen. Irgendwer hat mir die Aufgabe gegeben, dieses Schlachtfeld zu reinigen und aufzuräumen -- eine völlig überwältigende Sache. Als ich ratlos dastand und nicht wusste, wie anfangen, sah ich in der Ferne einen Krieger auf mich zukommen -- mit erhobenem Speer und ein wuchtiges Schild vor sich haltend. Ich stand einfach still da und liess ihn kommen bis her drohend vor mir stand. Da kniete ich vor ihm nieder, erhob wie im Segen den rechten Arm und sah ihm tief und wortlos in die Augen. Daraufhin senkte er Speer und Schild, half mir gütig auf die Beine, und sprach: "Wir räumen das gemeinsam auf, du musst das nicht alleine tun."

Lange Zeit später kam mir diese Vision erstmals wieder in den Sinn, als ich auf Lektion 153 stiess:

In meiner Wehrlosigkeit liegt meine Sicherheit.

Kann das heute noch nicht "erklären" -- fällt wohl unter die Rubrik des Unerklärlichen...so wie vieles in dieser Katzengeschichte.

[Thomas]

Nach meiner "wunder"-baren Erfahrung im letzten Sommer, wo in einem Augenblick aller Schmerz, Wut und Angst von mir abfielen, musste ich auch feststellen, dass solche Erfahrungen nicht durch Technik erreichbar sind. Ich hatte das damals erfahren, als ich über verschiedene Aussagen des Kurses meditierte, sie mir wie ein Mantra vorsagte (ich projiziere die Welt, die Welt ist mein Traum, all das sind Bilder, die ich gemacht habe, nichts kann mich verletzen usw.) Irgendwann kam natürlich das Ego wieder auf, scheinbar durch eine verletzende Bemerkung im Außen hervorgerufen. Dann merkte ich, dass ich jene Meditation eben nicht wie eine Technik beliebig einsetzen kann. Manchmal zeigte sie Wirkung, manchmal gar nicht. Dann begann ich, sie vorsichtig, eher intuitiv anzuwenden, und weniger auf die Worte selbst zu achten als auf den inneren Widerstand, den ich möglicherweise (eher ziemlich sicher) hegte. Ist der Widerstand groß, kann ich mir stundenlang irgendwelche Sätze suggerieren und nichts tut sich. Es ist eine ganz subtile Angelegenheit, ich versuche mir ein Gefühl der Demut zu bewahren, insofern als dass ich sehe, dass ich keine Macht und Kontrolle darüber habe.

[Thomas]

Die erste Frage, die mir durch den Kopf ging: was ist das für ein Frieden, in den man geht? Klingt wieder mal nach "Technik". Dann fragte ich mich: Warum wird hier wieder unterschieden zwischen (individuellen) Schmerzen und Kriegen in der Welt? Und in dem Zusammenhang, was geht und was nicht geht, wenn das Ziel des Kurses "erreicht" ist.

Und dann erinnerte ich mich an die schöne Geschichte der Wunderbaren Katze. Einmal im Zusammenhang mit dem "Krieg" (damit meine ich die Katze am Ende, die immer pennt) und an die beschriebenen Techniken. Da kannst du dann überlegen, welcher dieser Stile von deiner Freundin praktiziert wird.

  Gregor

Diese Unterscheidung zwischen individuellen Schmerzen und Kriegen in der Welt verstand ich auch nicht, sehe ich nicht so.

Ich habe übrigens beides schon erfahren: einmal, wie körperliche Schmerzen (Schüttelfrost, Gliederschmerzen) in einem Augenblick verschwanden, in dem Moment, wo ich eine wichtige innere Entscheidung getroffen hatte. Und dann aber auch, wie ich mit einem körperlichen Symptom (Kehlkopfentzündung) meinen inneren Frieden machte und die Angst verschwand. Ohne dass die Symptome verschwanden......

So, am Wochenende lese ich nun auch die Geschichte mit der Katze

[Gast MM]

Da stimme ich grundsätzlich mit U.G. überein, der sagt, wenn es wahr wäre, was die Weisen seit Jahrtausenden lehren, dann müsste das doch schon längst umgesetzt sein.
Also kann man den Kurs in Magie einreihen.

Was müsste umgesetzt sein?

Da hab ich mich undeutlich ausgedrückt. Sinngemäß sagt er: die Weisen geben seit Jahrtausenden kluge Antworten auf die Fragen. Wenn die Antworten wahr wären, müssten doch mal die Fragen zu Ende sein und keine mehr aufkommen.

Aber Inge hat es gut auf den Punkt gebracht.

[Gast MM]

Also kann man den Kurs in Magie einreihen.

Natürlich. Genau wie U.G.

Hm, ja, das ist richtig

Nichts, absolut nichts kann mir den Frieden geben. Und durch absolut nichts kann ich ihn erreichen. Oder durch absolut alles, - dann kann ein verschimmeltes Blatt am Boden mich an den Frieden, der IST, erinnern.

Sag ich doch, Technik eben. Du legst wieder mal die Regeln fest. Auch damit wirst du eines Tages vor die Wand fahren.

Stimmt nu auch wieder

Schaun mer mal, ob ich das lese

Wo ist der Bus?  
Gregor

Was für n Bus? Du meinst das Auto, das die Holzautobahn hochrumpelt?
Da sitz ich doch drin ;-)

[Lina]

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Da stimme ich grundsätzlich mit U.G. überein, der sagt, wenn es wahr wäre, was die Weisen seit Jahrtausenden lehren, dann müsste das doch schon längst umgesetzt sein.
Also kann man den Kurs in Magie einreihen.

Was müsste umgesetzt sein?

Da hab ich mich undeutlich ausgedrückt. Sinngemäß sagt er: die Weisen geben seit Jahrtausenden kluge Antworten auf die Fragen. Wenn die Antworten wahr wären, müssten doch mal die Fragen zu Ende sein und keine mehr aufkommen.

Vielleicht liegt das Problem nicht darin, dass die Antworten nicht wahr sind ….