SOHN und SÖHNE

[Thomas]

Liebe Freunde,

ich würde euch gern fragen, was ihr von diesem kurzen Text haltet. Würdet ihr das auch so sehen?

"Was den Kurs unterscheidet von anderen vergleichbaren Lehren, ist, dass er einerseits eine überaus radikale Metaphysik hat, andererseits aber uns sehr weit entgegenkommt, uns also - wie man gern sagt - dort abholt, wo wir zu stehen glauben. Er spricht also auf zwei Ebenen, und manchmal wechselt die Ebene innerhalb eines Absatzes, was gar nicht leicht zu durchschauen ist. So sehe ich auch die Aussage, dass es nur EINEN SOHN gibt, während gleichzeitig immer wieder auch von den SÖHNEN die Rede ist. Auf absoluter Ebene gibt es nur EINEN SOHN, auf relativer irdischer Ebene erscheint es so, als gäbe es viele SÖHNE. Würde der Kurs immer nur von dem EINEN SOHN reden, würde er uns schwerer erreichen, denn dies würde uns schrecklich Angst machen. Jesus reicht uns die Hand, aber das Problem ist, dass wir sie ergreifen, aber ihn dann auf unsere Ebene runterziehen wollen, dort, wo "wir" glauben, viele SÖHNE zu sein. Es ist ok, das zu glauben, aber wenn wir daran festhalten, verpassen wir - so glaube ich - den wesentlichen Punkt des Kurses."

[Gregor]

[Thomas]

Danke, Gregor! Ich weiß noch, wie sehr mich dieser Eingangstext auf dem Video "Der vergessene Gesang" berührt hat. Ich spulte zurück und hörte es mir mehrmals an.

[Gast MM]

Rückt man dem Kurs im Sinne einer Philosophie oder Theologie zu Leibe, rennt man vor eine Wand. Versucht man, den Kurs zu erspüren oder gefühlsmäßig zu erfassen, geht's direkt hinein in die Verwirrung. Beim Versuch, den Kurs intuitiv oder "mit dem Herzen" zu begreifen, verliert man sich im Versuch, die Leere zu greifen.

Zur Anwendung gehören Verstand, Gefühl und Intuition. Also alles. Anwendung ist Lernen, darum ist es ja ein Kurs. Wie will man "alles" lernen, indem man einen Teil der "Lernmittel" bevorzugt und andere vernachlässigt? Und daraus - dann geht es völlig daneben - Techniken und Methoden baut?

Das Gewahrsein des Friedens entzieht sich den Techniken und Methoden und der Einseitigkeit, denn ER braucht Alles von mir, um MICH zu lehren. Und so stellt sich eines Tages etwas ein, das nichts mit Verstand, Gefühl oder Intuition zu tun hat:


Gregor

Ich finde es interessant, mal diese Sätze mit einem Null-Acht_fuffzehn- Esoterik Text zu vergleichen:
Zitat von der Site new Avalon
"Ganzheitlich bedeutet, seinen Körper, Geist und Seele in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen.
Dies wird erreicht, indem Du die harmonischen Wechselwirkungen der eigenen körperlichen, geistigen und emotionalen Frequenzen und Schwingungen wieder in Balance bringt!
Du lernst zu erkennen, was einen gesunden Fluss der Lebensenergie behindert, und wie Du ihn wieder in Gang bringen und halten kannst.
Um ganzheitlich zu Leben und dadurch gesund zu werden, wirst Du neue Aspekte des Lebens, Deiner Selbst und Deiner Wahrnehmung erfahren und integrieren.
Die wichtigste: Du bist rundum von Lebensenergie umgeben und kannst lernen auf sie zu zugreifen!"


Das sind Sätze, die ich millionenfach im Internet, in Büchern und sonstwo lesen und hören kann.

Es ist eine Gratwanderung.
Und Wapnick sagt ja auch in einem Vortrag, dass der Kurs viele alte und neue (new Age) Gedanken enthält. Das ist nicht das Ding.
Dennoch gibt es einen kleinen feinen Unterschied, der aber der Unterschied ist, der den Unterschied macht. ;)
Bei dem einen muss ich ganz viel machen, tun, mich bemühen, 'auf Lebensenergie zugreifen' (sorry, so ein Quark), anstrengen und kann mir zwischendurch auf die Schulter klopfen, wie doll ich es doch geschafft habe und bei dem anderen,..... ja, wie soll ich das beschreiben...vielleicht mit den Worten J. Krishnamurtis: "Die Wahrheit ist ein pfadloses Land."
Bei dem Kursweg bemühe ich mich u.U. noch mehr. Vor allem, weil ich oft eine rasende Wut und einen Widerstand verspüre, weil mir nämlich so ganz und gar jegliche selbst-Steuerungsversuche aus der Hand genommen werden. Ich finde den Kursweg "schwerer". Weil: im ersten/esoterischen Fall kann ich mir zwischendurch wenigstens noch einbilden: wow, was bin ich toll. Und so lieb und geliebt, hach ist der Rasen so schön grün....
Anlass für meinen Beitrag ist eine Auseinandersetzung mit einem Menschen, den ich 'eigentlich' ganz doll lieb zu haben meine und wo ich mal wieder total an meine emotionalen Grenzen gekommen bin und dementsprechen 'ausgerastet'. Natürlich will ich das nicht. Natürlich gilt es, mich weltlich zu bemühen, den anderen nicht dermaßen zu belasten. Wenn das so krass ist, ist es relativ leicht zu durchschauen. (Nebenbei: Doch gibt es rein äußerlich Verhaltensweisen, die ja sooooooo lieb und verständnisvoll rüberkommen und trotzdem ist genau der gleiche am Drücker: das Ego. Bei mir erkenne ich das nie. ;)))). Aber bei anderen radarmäßig!! Die Engelen erkenne ich zehn Meter gegen den Wind. Da wird in mir der Retter der Witwen und Waisen aktiviert. GRAUL!)
Also: trotzdem gibt es da noch eine ganz andere Ebene, die mir dann in meiner Verzweiflung hilft und wo ich sagen kann: ich weiß nicht, was da abgeht und ich will es mit DIR betrachten und mich nicht selbst verurteilen. Das heißt NICHT, dass ich meine Panikattacken, in die andere Menschen einbezogen werden und drunter leiden müssen, beibehalte a la: is ja nix passiert. Nein! So nicht.

Schwer zu beschreiben.

Es ist eher ein Verbinden mit einem Urvertrauen (das ich ja "eigentlich" gar nicht zu haben glaube): auch wenn mir das jetzt wieder passiert ist, bin ich geführt und unverletzt und der Bruder auch.
Und das heißt nicht (!!!!), dass ich nicht trotzdem danach strebe, zum anderen freundlich und gütig zu sein.
Hm, ob ich mich jetzt verständlich gemacht habe? Egal, ich hab mich aussprechen dürfen. Danke

[Monika]

[Siboa]